Kinderprostitution: Wie realistisch war der Tatort?
Maria Furtwängler engagiert sich als Ärztin für den Kampf gegen die sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen. Sie persönlich hat beim NDR angeregt, einen „Tatort“ zu diesem Thema zu machen. Wie aktuell das Thema ist, zeigen die Ereignisse in Spanien. Am Tag der Ausstrahlung von „Wegwerfmädchen“, dem ersten Teil des Doppel-„Tatorts“, wurde in Madrid und Alicante ein internationaler Ring von Menschenhändlern zerschlagen, der minderjährige Buben aus Deutschland und aus Osteuropa missbrauchte.
Im „Tatort“ sind es minderjährige Mädchen aus Osteuropa, die über eine vermeintliche Modellagentur nach Deutschland geschleust wurden. Dort allerdings erwartet sie statt der erhofften Karriere auf dem Laufsteg oder im Fotostudio die Zwangsprostitution. Einen anderer alarmierender Trend aus dem Rotlichtmilieu bereitet der Münchner Polizei zunehmend Sorgen: Die Zahl blutjunger Mädchen, die während der Wiesn als Prostituierte anschaffen geht, wird immer grösser.
Hier gibt's die Tatort-Kritik von Ponkie.
Das grösste Volksfest der Welt zieht nicht nur Touristen aus aller Welt an, sondern auch jede Menge Prostituierte. Arbeiten unterm Jahr etwa 500 bis 800 Frauen in den Bordellen und Puffs der Stadt, so verdoppelte sich ihre Zahl während der Wiesn 2012 auf rund 1800. Dieses Jahr waren es besonders viel junge Mädchen zwischen 18 und 21 Jahren. Ihre Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt, mehrere Dutzend wurden registriert.
Die Fahnder der Sitte hatten die Szene in den beiden Wiesn-Wochen genau im Visier: Rund 80 Puffs, Cabarets, Massagesalons und den Strassenstrich wurden 2012 gefilzt. In den meisten Betrieben wurden die Vorschriften allerdings peinlich genau eingehalten.
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