"Die Hebamme"-Star wünscht sich eine große Familie
Das TV-Event "Die Hebamme" lockte am Dienstag mehr als fünf Millionen Zuschauer vor die Bildschirme - was nicht zuletzt an dem großartigen Ensemble lag. Inmitten großer deutscher Stars fiel hierbei vor allem die 20-jährige Alicia von Rittberg auf. Spot on news sprach mit dem heimlichen Star über Zukunftspläne und Kinderwünsche.
Hamburg - Das große Sat.1-TV-Event "Die Hebamme" über Geburtshelferinnen im 18. Jahrhundert war der Quotenhit am Dienstag: 5,36 Millionen Zuschauer schalteten ein. Zwischen großen Schauspiel-Stars wie Axel Milberg und Josefine Preuß stach vor allem die Jungschauspielerin Alicia von Rittberg hervor - ein Name, den sich die Zuschauer merken sollten. Eine Newcomerin ist die 20-Jährige allerdings bei Weitem nicht - schon seit neun Jahren steht sie regelmäßig vor der Kamera. Ob sie das auch in Zukunft machen möchte, erzählt die sympathische Schauspielerin im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.
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Fanden Sie die medizinischen Methoden von damals erschreckend?
Alicia von Rittberg: Wenn man am Set gesagt bekommt, dass es schon etwas Besonderes ist, dass wir uns in dem Film überhaupt die Hände waschen, dann ist man heilfroh, heute geboren zu sein und nicht vor 200 Jahren. Gerade auch diese Forschung am lebenden Objekt, das ist moralisch unvertretbar. Andererseits hatten sie damals nicht wirklich andere Möglichkeiten und wussten nicht, wie sie es anders machen sollen.
Möchten Sie selbst eines Tages Kinder?
von Rittberg: Ja, auf jeden Fall. Ich bin selbst mit drei Brüdern aufgewachsen. Das fand ich sehr schön, deswegen wünsche ich mir selbst eine große Familie.
Hat sie die Erfahrung als Hebamme im Film also nicht abgeschreckt?
von Rittberg: Da beschäftigt man sich tatsächlich mehr mit dem Thema, als man es eigentlich je wollte. Teilweise haben wir schon Phantomschmerzen im Unterleib bekommen. Wobei ich finde, dass Hebamme ein unglaublicher Beruf ist. Es muss eine der schönsten Sachen sein, anderen zu helfen, Leben auf die Welt zu bringen.
Sie hatten auch eine beratende Hebamme am Set.
von Rittberg: Ja, das war super. Uns wurde auch im Vorhinein schon an Modellen gezeigt, wie man das Kind drehen muss, wenn man es rausholen würde, oder wie man den Bauch abtasten würde. Auch am Set war sie immer dabei und hat uns geholfen. Wir hatten auch für die Epoche einen Herren am Set, der uns erklärt hat, wie man sich zu der Zeit benommen hat. Wir hatten also eine super Vorbereitung.
Was hat Sie an der damaligen Zeit am meisten fasziniert?
von Rittberg: Ich finde diese ganzen Regeln wahnsinnig interessant, gerade auch aus Sicht einer Frau. Viele kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Allein, sich damit mal so richtig auseinanderzusetzen, welche Gesellschaftsschichten es gab, und wie man sich in ihnen verhalten musste, fand ich wahnsinnig interessant. Leben möchte ich dort aber trotzdem nicht (lacht). Aber aus schauspielerischer Sicht war es spannend.
Könnten Sie sich vorstellen, ihren Beruf für die Familie aufzugeben?
von Rittberg: Das ist ein ganz schwieriger Gedanke. Wenn man einen Beruf wie die Schauspielerei macht, ist das mit sehr viel Leidenschaft verbunden. Das kann man nicht einfach so aufgeben. Dem Gegenüber liegt der Kinderwunsch. Das lässt sich kaum gegeneinander abwägen. Ich hoffe einfach, dass ich später in einer Situation bin, wo ich beides miteinander verbinden kann. Im Zweifelsfall glaube ich, dass es nichts Schöneres gibt, als sein Kind großzuziehen und aufwachsen zu sehen. Insofern wäre es mein absoluter Traum, etwas zu machen, wo ich mich zwar selbst verwirklichen, aber trotzdem für meine Kinder da sein kann. Naja, mit 20 habe ich da ja noch ein bisschen Zeit (lacht).
Wird das weiterhin die Schauspielerei sein?
von Rittberg: Ich studiere nebenbei noch Wirtschaft. Ich bin jetzt im zweiten Semester. Die Schauspielerei erfüllt mich komplett, deshalb möchte ich sie im Moment auf keinen Fall aufgeben. Neun Jahre mache ich das jetzt schon, und ich kann immer noch nicht genug davon kriegen. Trotzdem habe ich das große Bedürfnis, noch etwas anderes zu machen, und das Wirtschaftsstudium gibt mir einen tollen Ausgleich. Außerdem gibt es schöne Sachen, bei denen man Kreativität mit Wirtschaft verbinden kann. Produzieren zum Beispiel. Ich weiß noch nicht, wo ich mich später sehe.
Lotte verändert sich nach einem Ereignis schlagartig. Gab es für Sie prägende Ereignisse in ihrem Leben?
von Rittberg: Generell ist es immer eine große Bereicherung, wenn man neue Menschen kennenlernt, die einem irgendwann sehr viel bedeuten. Abgesehen von Personen, die mich prägen hat mir auch das Reisen sehr viel beigebracht. Vorletztes Jahr habe ich ein Gapyear gemacht und bin ein halbes Jahr unter anderem durch Südafrika und Südostasien gereist. Das war eine unglaubliche Bereichung. Man kann so viele Bücher über andere Kulturen und Orte lesen wie man will; erst, wenn man dortgewesen ist, fängt man an zu verstehen, was es alles auf dieser Welt zu sehen gibt.
Auch das Thema Abtreibung wird im Film thematisiert. Wie ist ihre Meinung dazu?
von Rittberg: Das ist wirklich ein ganz schwieriges Thema, das meiner Meinung nach sehr viel mit Religion und Überzeugung zu tun hat. Es gibt meiner Meinung nach auch kein richtig oder falsch. Außerdem bin ich nicht in der Situation, darüber urteilen zu können, da ich noch nie vor so einer Entscheidung stand.
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