Interview

BR-Sternstunden im TV: "Wohlfühlatmosphäre schaffen"

Sandra Rieß über ihr Debüt als Co-Moderatorin der "Sternstunden"-Gala des Bayerischen Rundfunks
Philipp Seidel
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Sandra Rieß und Volker Heißmann.
Sandra Rieß und Volker Heißmann. © Markus Kovalin/BR

Am 10. Dezember berichtet der Bayerische Rundfunk im Fernsehen, im Hörfunk und online über Aktionen und Hilfsprojekte für bedürftige Kinder und ruft zum Spenden auf. Den Höhepunkt und Abschluss bildet die Gala, die von Volker Heißmann und heuer erstmalig auch von Sandra Rieß moderiert wird.

AZ: Frau Rieß, Sie übernehmen die Moderation der Sternstunden-Gala nach mehr als 20 Jahren von Sabine Sauer. Welche Ratschläge hat sie Ihnen mit auf den Weg gegeben?
SANDRA RIESS: Sabine und ich kennen uns, weil sich unsere Zeit in der Maske immer mal wieder überschnitten hat. Damals wussten wir beide aber nicht, dass ich die "Sternstunden"-Gala übernehmen würde, und seitdem haben wir uns noch nicht wieder gehört. Bisher kamen also keine Ratschläge. Es sind natürlich Riesen-Fußstapfen. Meine Strategie ist, nicht darüber nachzudenken, man ist sonst verleitet, zu überlegen: Soll ich Sabine Sauer kopieren? Oder alles tun, es nicht zu machen? Wenn ich zu viel darüber nachdenke, werde ich unauthentisch, und das ist das Blödeste, was mir passieren kann.

"Ich möchte versuchen, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen"

Sie haben sich auch keinen Stil zurechtgelegt, wie Sie die Sendung prägen wollen?
Wir haben auf der Bühne Paten für Projekte, für die gespendet werden kann. Das sind Menschen, die nicht jeden Tag vor der Kamera stehen, für die das eine gewisse Aufregung mit sich bringt. Ich möchte versuchen, für diese Leute eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Gerade weil wir in diesem Jahr nicht in die Frankenhalle in Nürnberg können, also auch kein Publikum haben. Da fehlt der Applaus, der einen durch den Abend trägt.

Die Sternstunden-Gala ist gewissermaßen Charitainment - Sie sammeln mit einer Unterhaltungssendung Geld für Kinder in Not. Haben Sie die Rollen mit Ihrem Co-Moderator Volker Heißmann schon aufgeteilt: Sie machen das Ernste, er das Lustige?
Man muss bei der Sendung schauen, dass man den riesigen Spagat schafft. Ich bringe von den Nachrichten und dem Politikjournalismus das Ernste mit, habe aber auch viel Erfahrung mit Unterhaltung durch die Shows, die ich mit Stefan Raab gemacht habe, wie den Bundesvision Song Contest. Am schönsten ist es natürlich, wenn man diesen Spagat als Moderations-Duo abdecken kann. Wenn es mal zu ernst und zu emotional wird, dann habe ich quasi als Geheimwaffe noch Volker Heißmann.

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Haben Sie mit Herrn Heißmann schon mal moderiert?
Ich komme ja aus Nürnberg, war auch in Theaterkreisen unterwegs, da kennt man natürlich die Comödie Fürth, wo Volker Heißmann und Martin Rassau unheimliche Bewunderung genießen, weil sie es geschafft haben, mit fränkischem Humor über die Landesgrenzen Bayerns hinaus bekannt zu werden. Ich kenne Volker Heißmann also quasi von Kindesbeinen an, aber wir haben uns nie persönlich getroffen, erst beim Casting für die Sternstunden-Gala. Da wurde getestet, wie gut man mit Volker Heißmann harmoniert. Der war ja schon gesetzt.

Sie mussten sich bei einem Casting für die Moderation empfehlen?
So läuft das meistens. Das Casting war außergewöhnlich. Man musste schon am Morgen im Abendkleid erscheinen. Ich stand also am Vormittag im Abendkleid und geschminkt da, das kam noch nie vor. Und dann haben wir verschiedene Arten von Moderationen durchgespielt. Da kann man dann auch sehen, wie gut die Doppelmoderation funktioniert. Der Abend dauert ja ein paar Stunden, da ist es wichtig, dass man einander nicht ganz blöd findet. Wir sind nicht einfach nur eine Show, sondern eine Sendung mit der Mission Geld zu sammeln für Kinder in Not. Im letzten Jahr war es eine Rekordsumme von 11,91 Millionen Euro - ein Wahnsinn! Ich würde mir wünschen, dass wir ein ähnliches Niveau erreichen.

"Ganz besonders freue ich mich persönlich auf Patricia Kelly"

Um es mal konkret zu machen: Können Sie ein paar Projekte nennen, für die gesammelt wird?
Ich bin selber Patin beim Projekt "BesonderHaut". Das ist ein Zentrum an der Hautklinik in München, wo man sich um Kinder mit seltenen und genetischen Hauterkrankungen kümmert. Da gibt es zum Beispiel ein zwölfjähriges Mädchen, das an Ichthyose leidet. Da hat man eine ständig gerötete Haut, die sich ständig schuppt. Die Haut muss mehrmals am Tag gewaschen und geschrubbt werden, damit sich die Hauptschuppen wieder lösen. Sternstunden hilft unter anderem dabei, dass das Projekt in der Hautklinik Personal hat und dass es einen Raum gibt, in dem die Kinder mit ihren Eltern auch psychosozial betreut werden können.

Paten stellen in der Sendung einige der vielen Projekte vor, für die gesammelt wird.
Das ist eine schöne Sache an Sternstunden, dass man, wenn man spenden und helfen will, die Sendung schauen kann und sieht: Das sind Projekte, bei denen das Geld dann auch wirklich ankommt.

Neben dem Spendensammeln gibt es die Unterhaltung. Was für Stars stehen auf der Bühne?
Ganz besonders freue ich mich persönlich auf Patricia Kelly. Ich war als Kind ein riesengroßer Kelly-Family-Fan. Es wäre wahnsinnig schön gewesen, die Sendung in der Frankenhalle zu moderieren - da habe ich als Teenager die Kelly Family gesehen. Außerdem dabei sind Roland Kaiser, Claudia Koreck, wir haben ein zehnjähriges Mädel, das bei "The Voice Kids" dabei war und ein Lied von Whitney Houston schmettern wird. Pam Pam Ida sind dabei und Haindling. Einige Menschen werden auch als Paten für ihre Projekte stehen und helfen, dass wir an dem Abend eine schöne Summe Geld sammeln. Ich glaube, das wird der beste Moment des Abends, wenn wir am Ende sagen können: Es kamen soundso viele Millionen Euro zusammen.


BR-Fernsehen, 10. Dezember, 20.15 Uhr

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