"Wir haben riesigen Druck"
MÜNCHEN 13 Tage bleiben den Zweitliga-Basketballern des FC Bayern noch. 13 Tage Diskussionen, Zahlenberge, Überstunden und Bangen. Denn bis zum 15. März müssen die Bayern mit ihren Antreibern Uli Hoeneß und Bernd Rauch die Lizenz für die kommende Saison in der Basketball-Bundesliga (BBL) beantragen.
Die Zeit wird knapp, sehr knapp sogar. Der Umzug des potenziellen Aufsteigers in die Rudi-Sedlmayer-Halle ist mangels alternativer Spielstätte zwingend notwendig. Mit der Stadt traf der Verein am Dienstagabend eine grundsätzliche Übereinkunft, was die Mietmodalitäten betrifft. Jetzt müssen die Bayern die Sanierungskosten für die Anfang der 70er Jahre erbaute Halle errechnen. „Dann haben wir entweder eine Summe, die wir bereit sind zu zahlen – oder es ist Schluss”, sagt Vizepräsident Bernd Rauch.
Um wie viel Geld es genau geht, möchte der Verein nicht mitteilen. Aber klar ist: Schon 2008, als eine kleine Event-Agentur die Halle sanieren wollte, ergaben sich Kosten von rund 1,5 Millionen Euro. Nachdem die Basketball-Spielstätte von Olympia 1972 weitere drei Jahre alterte, will der FC Bayern jetzt in ihr europäischen Spitzensport etablieren. Es geht also um deutlich mehr als jene 1,5 Millionen von damals – die immerhin schon dem derzeitigen Jahresetat der Basketballer entsprechen.
„Jetzt haben wir einen riesigen Druck”, sagt Rauch, „weil wir den Termin am 15. März unbedingt einhalten wollen.” Eine BBL-Lizenz zu beantragen, ohne die Hallenproblematik geklärt zu haben, kommt nicht in Frage. „Wir würden eine Lizenz nicht wieder zurückziehen”, sagt Rauch.
Gutachter arbeiten pausenlos in der Halle, vor allem die Fragen des Brandschutzes brauchen Antworten. „Wir müssen zum Beispiel sicherstellen, dass jeder Hydrant funktioniert, wenn die Feuerwehr das überprüft”, sagt Geschäftsführer Thomas Oehler und er betont: „Es sind absolute Experten am Werk.” Noch sind sie trotz des nahen Stichtags Mitte März zuversichtlich beim FC Bayern. „Es sind stetige Fortschritte zu erkennen”, sagt Oehler. „Ich bin immer optimistisch”, sagt Rauch.
Aber so viel steht auch fest: Normalerweise dauern bürokratische Vorgänge wie der Umzug in die Sedlmayer-Halle mehrere Monate. Die Bayern, vom großen Anklang ihres Basketball-Projekts selbst überrumpelt und in der Geschäftsstelle dafür personell eigentlich unterbesetzt, arbeiten am absoluten Limit.
„Wir haben hier eine unglaubliche Arbeit hineingesteckt”, sagt Rauch, „eine riesige Akzeptanz erhalten und viele junge Menschen glücklich gemacht.” Das alles steht nun auf dem Spiel.