Vorbild Steffi, Vorteil Fitness: So tickt Tennis-Queen Angelique Kerber

Ihre Stärken, ihre Schwächen, und was sie zum Finale gegen Serena Williams sagt
Simon Stuhlfelner |
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Wimbledon Den Vergleich mit der Größten verbittet sich Angelique Kerber. „Mich mit Steffi Graf zu vergleichen, das geht nicht“, sagt sie, die 20 Jahre nach Grafs letztem Triumph 1996 als erste Deutsche wieder im Tennis-Mekka Wimbledon gewinnen könnte.

„Sie hat alles gewonnen, was man gewinnen kann. Ich muss meinen eigenen Weg gehen. Vergleiche mit Steffi sind schwierig.“ Okay, das sehen wir ein, Graf galt als Wunderkind, die schon mit 18 Jahren ihren ersten Grand-Slam-Titel holte (von insgesamt 22) und sieben Mal in Wimbledon triumphierte. Kerber hingegen brauchte bis sie 28 war, um zu voller Größe zu reifen, erst mit ihrem ersten Grand-Slam-Titel Anfang Januar bei den Australian Open gelang ihr der große Durchbruch. Wie aber tickt Deutschlands Tennis-Queen, die am Samstag (15 Uhr/live bei Sky) im Finale gegen Serena Williams um ihren ersten Wimbledon-Titel kämpft, was sind ihre Stärken und Schwächen? Und was sagt sie zum Finale gegen Serena? Die AZ erklärt Tennis-Queen Angelique Kerber.

 

Vorbild Steffi:
Auch wenn sie den Vergleich scheut, von Idol Graf inspirieren lässt sich Kerber trotzdem. „Sie war immer mein Vorbild, das ist sie immer noch“, sagt sie. Erst im März trainierte sie bei Graf und deren Mann Andre Agassi in Las Vegas. Von Steffi holt sie sich Tipps und lässt sich Mut zusprechen, wenn die Zweifel an ihrem eigenen Spiel mal wieder überhand nehmen.

Was sie so stark macht:
Kerber, die als Jugendliche vom Deutschen Tennis Bund als zu wenig athletisch eingeschätzt wurde, ist eine harte Arbeiterin, feilt permanent an ihrem Spiel und gilt mittlerweile als eine der fittesten Spielerinnen auf der Tour. Ihre Ernährung hat sie umgestellt, sie isst weniger Kohlenhydrate. Auf dem Platz gilt sie als Defensiv- und Konterspezialistin, macht wenige Fehler, ist unglaublich laufstark. Ihre Chancen gegen Serena steigen, je länger die Ballwechsel dauern.

Wo sie Probleme hat:
Lange galt Kerber als permanente Zweiflerin, die ihre Nerven in den entscheidenden Momenten nicht im Griff hat. Auch mit dem Rummel nach ihrem Sieg in Melbourne hatte sie Probleme, scheiterte bei den French Open Ende Mai in der ersten Runde. Beides hat sie abgeschüttelt. „Ich weiß, wie man so ein Turnier gewinnt“, betonte sie zuletzt stets. „Ich versuche, nicht zu viel an mich ranzulassen. An dem Druck bin ich bei den French Open gescheitert, daher denke ich nicht zu viel darüber nach“, sagte sie am Freitag.

Kerber und die Familie:
Kerber ist ein Familienmensch. Die Kielerin trainiert in der Akademie ihrer Großeltern im polnischen Puszczykowo (ihr Rückzugsort), ihre Mutter Beata berät und managt sie. Die Öffentlichkeit ist hingegen nicht ihr Ding, die introvertierte Kerber bemüht sich aber in letzter Zeit, offener gegenüber den Medien zu werden.

Kerber und das Finale gegen Serena:
Kerber weiß um ihre Außenseiterrolle gegen Serena, die mit ihrem 22. Grand-Slam-Titel mit Graf gleichziehen könnte, zuletzt aber zweimal in einem Finale an diesem Druck scheiterte. „Sie wird alles dafür tun, nicht ihr drittes Grand-Slam-Endspiel nacheinander zu verlieren“, sagte Kerber, dokumentierte dann aber ihr gewachsenes Selbstvertrauen: „Aber sie hat mich auf der anderen Seite, und ich werde alles dafür tun, sie wieder zu schlagen. Ich werde rausgehen wie in Australien und versuchen, ihr zu zeigen: Okay, hier bin ich, ich will das Match gewinnen.“ So wie in Melbourne, als sie Williams zu Fehlern zwang – und sich für all die Mühen belohnte.

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