Zammreißen, Löwen! Worum es für den TSV 1860 in den letzten beiden Saisonspielen noch geht
München - Man kann den Löwen wirklich nicht vorwerfen, dass sie nicht gewollt hätten. Wille und Einsatzbereitschaft waren da, nur die Luft war irgendwie einfach raus bei der verdienten 1:3-Pleite im Traditionsduell mit Rot-Weiss Essen am Samstagnachmittag.
Es war nach dem 0:1 in Rostock eine Woche zuvor die zweite Niederlage in Folge, im Grünwalder Stadion gar die erste nach zuletzt fünf Siegen am Stück.
"Wir konnten hier in den letzten Wochen viele positive Ergebnisse sammeln. Dementsprechend tut es natürlich weh, wenn so eine Serie reißt", meinte Rechtsverteidiger Tim Danhof nach der Partie und gab sich selbstkritisch: "Wenn man heute vor allem die zweite Halbzeit betrachtet, hatten wir es aber auch nicht verdient, etwas mitzunehmen."
Stellt sich die Frage: Wo geht es nun hin für die Löwen zum Ausklang dieser Saison, die einmal mehr von vielen Aufs und Abs geprägt war? Ihrer Abstiegssorgen haben sich die Sechzger dank eines bemerkenswerten Zwischenspurts im Frühjahr längst entledigt.
Letztes Saisonziel: 1860 will bester bayerischer Drittligist werden
"Wenn es mit den Siegen dann so gut läuft, dann schielt man natürlich schon ein bisschen nach oben", gab Winter-Neuzugang Philipp Maier am Samstag zu, wenngleich eine Platzierung unter den ersten Drei ebenso wenig als Saisonziel ausgegeben wurde wie Platz vier, der zur Qualifikation für den DFB-Pokal gereicht hätte. "Da muss dann natürlich alles passen und du darfst eigentlich gar nicht mehr verlieren. So realistisch muss man dann schon bleiben", so Maier.
Um die Spannung innerhalb der Mannschaft trotz des Dümpelns durch das graue Mittelfeld der Dritten Liga hochzuhalten, hatte Trainer Patrick Glöckner vor der Partie gegen Essen doch noch ein letztes Saisonziel ausgegeben. Man wolle im Fernduell mit dem FC Ingolstadt die Oberhand behalten und die Spielzeit immerhin als beste bayerische Mannschaft der Liga beenden, so die Vorgabe des Löwen-Trainers. Aktuell sind die Münchner mit den Schanzern punktgleich, wobei der FCI aufgrund des besseren Torverhältnisses einen Platz vor 1860 auf Rang neun liegen.
Für die Löwen geht es am kommenden Wochenende zum SC Verl, bevor am letzten Spieltag der FC Erzgebirge Aue im Grünwalder Stadion zu Gast ist.
Verlaat will Schwung aus den vergangenen Wochen in den Sommer mitnehmen
"Wir dürfen jetzt nicht zu negativ da rangehen. Wir hatten wirklich eine gute Serie und sind in dieses Fahrwasser gekommen, dass wir jetzt noch zwei Spiele haben, in die wir ohne Druck gehen können", sagte Danhof: "Da wollen wir alles rausholen - und dann haben wir das ganz gut über die Bühne gekriegt."
Ähnlich sieht es Kapitän Jesper Verlaat, der gegen Essen seinen ersten Saisontreffer bejubeln durfte. Es gehe schließlich auch darum, den Schwung der vergangenen Wochen mitzunehmen, so der Innenverteidiger. "Wir wollen diese Euphorie, die positive Stimmung, die wir uns in den letzten Monaten erarbeitet haben, für die Sommerpause beibehalten. Das sind wir uns selber schuldig", sagte Verlaat.
"Wir haben uns in den letzten Monaten echt viele Siege erarbeitet. Da wäre es für die Gemütslage extrem bescheiden, wenn man die Saison jetzt einfach auslaufen lässt", stellte der Kapitän der Sechzger unmissverständlich klar. Wahre Worte und zugleich ein Auftrag für die letzten beiden Spiele.
In diesem Sinne: Zammreißen, Löwen!
