Wende oder Vollkrise? Aubstadt wird für den TSV 1860 zum Spiel der Wahrheit

Nach dem 0:4 in Regensburg sinnt der TSV 1860 am Mittwoch im Totopokal-Viertelfinale bei Regionalligist Aubstadt auf Wiedergutmachung – dummerweise war der Gegner 2022 schon einmal Löwen-Schreck.
Matthias Eicher
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Für Markus Kauczinski und seine Löwen muss in Aubstadt unbedingt ein Sieg her.
Für Markus Kauczinski und seine Löwen muss in Aubstadt unbedingt ein Sieg her. © sampics

Bei Sechzigs 0:4-Abreibung in Regensburg saß ein Mann auf der Tribüne, der hat beide Extreme schon erlebt: Michael Köllner. Der letzte Löwen-Dompteur, der über dreieinhalb Jahre die Kombination aus sportlichem Erfolg, erfrischendem Offensivfußball und Beliebtheit bei 1860 für sich beanspruchen konnte.

2019/20 holte der Ex-Trainer des TSV 1860 den Toto-Pokal nach Giesing, im Finale besiegten die Blauen die Würzburger Kickers mit 5:2 nach Elfmeterschießen und zogen in den DFB-Pokal ein. "Unser Torwart Marco Hiller ist auf der Linie einfach unglaublich stark, das hat er wieder einmal bewiesen", hatte Köllner damals über Elfmetertöter Hiller und den ersten Landespokal-Triumph überhaupt erklärt: "Ich bin einfach stolz, mit 1860 den Toto-Pokal gewonnen zu haben."

Aubstadt warf die Köllner-Löwen einst aus dem Toto-Pokal

2022/23 dagegen holten sich Köllner und die Sechzger im Halbfinale eine Blamage beim TSV Aubstadt ab – und verloren im Elfmeterschießen. Damals hatte Köllner erklären müssen: "Im Elfmeterschießen waren wir nicht gut genug, nicht kaltschnäuzig genug. Am Ende haben wir es nicht verdient gehabt, ins Finale einzuziehen."

Ausgerechnet Aubstadt, hatte sich wohl der ein oder andere Löwe bei der Auslosung des Viertelfinalgegners gedacht, am Mittwoch (18.30 Uhr) muss der TSV erneut bei der "Macht am Grabfeld" antreten, die erneut auf eine Pokal-Überraschung hofft und ihre Chance wittert. Ausreden sind dennoch verboten bei den Blauen.
"Wir wollen den Toto-Pokal gewinnen. Punkt!", hatte Ex-Geschäftsführer Christian Werner im Vorfeld der Saison 2025/26 unmissverständlich gefordert und den Einzug in den DFB-Pokal über den kleinen bayerischen Pokal-Bruder zu einem Saisonziel erklärt.

Der TSV 1860 ist nach der Regensburg-Klatsche angezählt

Weil Werner wie Köllner und die restlichen Regensburger Tribünengäste Marc-Nicolai Pfeifer sowie Hans Sitzberger ebenso Geschichte ist beim TSV wie Torhüter Hiller (jetzt KAS Eupen), sind in der laufenden Spielzeit andere Protagonisten gefragt: der neue Cheftrainer Markus Kauczinski und sein aktuelles Team, das nach der Klatsche beim Jahn angezählt ist.

"Es geht darum, Jungs zu finden, die Dreck fressen", sagte der 55-Jährige nach der deftigen Pleite, die das große, übergeordnete Saisonziel Aufstieg und den für den DFB-Pokal ebenfalls berechtigenden Rang vier in ganz weite Ferne rücken ließ. Vizekapitän Thore Jacobsen blies dennoch Töne der Zuversicht ins Horn: "Wenn wir am Mittwoch das Spiel gewinnen, schaut die Welt auch schon wieder ganz anders aus, dann sind wir im Halbfinale", erklärte der Mittelfeldspieler. Aubstadt soll also zur weiß-blauen Wende werden. Wie so oft sehnt sich der sportlich wie wirtschaftlich oftmals gebeutelte Drittligist einen Aufschwung herbei.

In Aubstadt ist ein Sieg und ein Weiterkommen alternativlos, denn sonst schlittern die Löwen, die nur zwei Punkte von einem Abstiegsplatz trennen, immer weiter in die Vollkrise. Man könnte fast auf die Idee kommen, die ganzen Personalentscheidungen von Köllner bis Werner als sinnlos zu betrachten.

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7 Kommentare
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  • shark am 12.11.2025 12:02 Uhr / Bewertung:

    Priorität ganz klar auf die Jugend- ergänzt durch 3-5 erfahrene Spieler wie z. Bsp Dähne im Tor .
    Was Werner da zusammengekauft hat war völlig konzeptlos und ohne Strategie .
    Noch schlimmer und verantwortungsloser agierte Ex-Präsident Reisinger,der diesem Anfänger nicht nur die Stange hielt ,sondern den Vertrag von Werner kurz vor seinem Ende noch verlängerte.
    Die aktuellen Probleme sind schon hausgemacht und nicht von Ismaik zu verantworten,wie uns einige immer wahrmachen wollen
    i

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  • Löwenmandi am 12.11.2025 16:44 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von shark

    Werner wurde auch mit 50 + 1 als Geschäftsführer Sport, gegen den Willen von HI, durchgedrückt.

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  • Kaiser Jannick am 13.11.2025 22:00 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von shark

    Sie posten täglich dasselbe, es wird dadurch nicht richtiger.

    Eine differenziertere Betrachtung kommt der Wahrheit näher:

    1: Jugend ja, aber dosiert. Dulic, Lippmann, Fassmann spielen bereits, Althaus wird seine Chancen bekommen.

    2: wenn der Kader so grottenschlecht und planlos zusammengestellt sei, wären so starke Schwankungen wie gegen DU/CB (beide damalige Tabellenführer) und im Negativen wie gegen MA/R nicht möglich, sowohl spielerisch, wie auch bzgl. der Einstellung

    3: richtig ist, dass RR bei der vorzeitigen Verlängerung des Vertrages von CW (den HAM als SD wollte, die Person an sich war also von beiden Gesellschaftern gewollt) einen völlig sinnlosen Fehler gemacht hat, wie auch Weitere davor, ohne Frage

    4: richtig ist aber auch, dass BEIDE Gesellschafter in den letzten Jahren schwere Fehler gemacht haben, die Teuersten davon von HAM. Ebenso auffällig wie merkwürdig ist, dass "einige" die Schuld immer nur beim e.V. sehen wollen, obwohl beide sich wechselseitig blockierten

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