"Von A bis Z vorgeschwärmt": Diese Ex-Löwen überzeugten Rittmüller vom Wechsel zum TSV 1860

Audio von Carbonatix
Wie Integration funktioniert, weiß man beim TSV 1860. Am Dienstag in München angekommen, am Mittwoch direkt in die Lederhose gesteckt. Was muss, das muss. "Es ist ein kleiner Kulturschock", meinte Marvin Rittmüller bei seinem ersten offiziellen Löwen-Termin bei Trachten Angermaier. Trotzdem: Dem Neuzugang gefällt das neue Outfit. "Die Hose macht einen sehr guten Eindruck."
Eicher und Bonmann waren ausschlaggebend für Wechsel zum TSV 1860
Aber nicht nur die Lederne mit eingesticktem Löwen hat direkt Eindruck hinterlassen, auch die Teamkollegen. "Es ist eine super Truppe", schwärmte die neue Nummer 29 der Münchner. Während er die bayerische Kultur erst noch kennenlernen muss, müssen ihm Kevin Volland und Co. den neuen Klub nicht näherbringen. Rittmüller weiß, was es heißt, den Löwen auf der Brust zu tragen.
Nicht nur, weil sein ehemaliger Arbeitgeber, Eintracht Braunschweig, selbiges Wappentier hat. Rittermüller wurde "Münchens große Liebe" schmackhaft gemacht. Von wem? "Über die Jahre verteilt, habe ich mit vielen Jungs mit Sechzig-Erfahrung zusammengespielt", antwortete er. Zuletzt mit Lino Tempelmann. Ausschlaggebend für seinen Wechsel an die Grünwalder Straße 114 waren aber andere: Vitus Eicher und Hendrik Bonmann. "Sie haben mir immer von A bis Z von Sechzig vorgeschwärmt."

Rittmüller: "Ich so etwas noch nie erlebt"
Egal, mit wem sich Rittmüller über die Offerte aus Giesing unterhielt, "jeder hat gesagt, wenn das für dich eine Option ist, nimm sie wahr". Heißt: Sport-Boss Werner und Coach Patrick Glöckner hatten am Ende leichtes Spiel. Viel Überzeugungsarbeit musste nicht mehr geleistet werden, um den gebürtigen Erfurter im Transferendspurt unter Vertrag zu nehmen.
Trotzdem legte sich das Duo, wie schon bei den anderen Neuzugängen, mächtig ins Zeug. "Ich habe so etwas noch nie erlebt, wie sich da um mich bemüht wurde", zeigte sich Rittmüller begeistert. Was das Löwen-Duo in ihm sah? "Das ist ein Spieler, der 90 Minuten die Linie rauf- und runterläuft", so Glöckner. Kurzum: Der ideale Ersatz für Morris Schröter, der sich vor wenigen Wochen einen Sehnenriss zuzog.
Löwen-Neuzugang wird sich Duell mit Danhof liefern
Gleichzeitig wird sich Tim Danhof, zuletzt ohne Sternstunden auf dem Platz, in den nächsten Wochen warm anziehen müssen. Und das nicht nur, weil es in der bayerischen Landeshauptstadt herbsteln soll. Es gibt ab sofort einen Kampf um die rechte Schiene. Und was das Tempo angeht, hat Rittmüller auf jeden Fall Vorteile. Aber nicht nur die Geschwindigkeit könnte zum Trumpf des 26-Jährigen werden.
"Kampf und Einsatz sind genau das, wofür ich stehe", betonte Rittmüller: "Man kann sich bei mir darauf verlassen, dass ich zu jeder Zeit auf dem Platz Gas gebe." Da will es einer wissen. Das nennt man Löwen-Mentalität. Ob er die schon am Samstag (14 Uhr) beim Pokalspiel in Illertissen beweisen kann? "Wir werden schauen, wie ich mich körperlich fühle", so der Verteidiger, dem anzumerken war, dass die vergangenen Tage an ihm nagten. "Der Trainer wird es am Ende entscheiden."

Rittmüller über die Wiesn: "Ich fürchte, da komme ich nicht drumherum"
Übrigens: Dieser hat ihm offenbar in den ersten Stunden als Sechzig-Spieler direkt die goldene Regel von Giesing eingetrichtert. Das A-Wort wird nicht in den Mund genommen. Komme, was wolle. Wie seine Mitspieler umschrieb Rittmüller seine Ziele mit dem TSV 1860 so unspezifisch, wie es nur ging: "Ich will einfach mit der Truppe das erreichen, was wir uns vornehmen."
Rittmüller und Sechzig, das scheint also zu passen. Nun gilt es noch die bayerische Kultur besser kennenzulernen, sich in der Stadt zu akklimatisieren. Aber da kommt die Wiesn in gut zwei Wochen gerade recht. Auch, wenn der Thüringer nicht gerade der Party-Typ ist. "Aber ich fürchte, da komme nicht drumherum", sagte Rittmüller und lachte. Und wer weiß: Vielleicht fällt sein Fazit ja doch wie bei seinem ersten Kulturschock positiv aus.