"Erfolg spricht für sich": Wie geht es mit TSV-1860-Coach Glöckner weiter?
München - Bei seiner Ankunft Mitte Januar bezeichnete ihn Sportboss Christian Werner als "ehrgeizigen" und "sehr akribischen Trainer" mit einer "klaren Spielphilosophie". Patrick Glöckner sollte 1860 aus den Wirren des Abstiegskampfes der Dritten Liga führen.
Maier: "Der Erfolg spricht ja für sich"
Nahezu in Rekordgeschwindigkeit belebte der Fußballlehrer die Löwen wieder. Auch wenn der TSV 1860 jüngst zwei Klatschen gegen Rostock (0:1) und Essen (1:3) hinnehmen musste, wirkt die Mannschaft gefestigt. Die Spieler haben unter Glöckner ihr Selbstvertrauen zurückbekommen, brechen bei Rückständen nicht mehr komplett ein. Und würden sich freilich wünschen, dass ihr Retter in Giesing bleibt.
"Wir haben mit Patrick Glöckner eine gute Rückrunde gespielt und ich hoffe, dass man sich da bald einigt", forderte Mittelfeldspieler Philipp Maier am Samstag: "Der Erfolg spricht ja für sich." Genauer gesagt haben die Sechziger unter Glöckner acht Siege und drei Remis in 16 Partien geholt. Zwischenzeitlich war man sogar eines der formstärksten Teams der Liga.

Glöckner ist zu Verbleib beim TSV 1860 bereit
Also: Woran hakt´s denn noch? Argumente für eine weitere Zusammenarbeit liegen doch auf der Grünwalder Straße. "Da hat man als Spieler natürlich nicht die Hand drauf", meinte Maier: "Das ist nicht mein Bereich, das müssen die Verantwortlichen klären." Bedeutet: Werner ist gefordert. Der studierte Sportwissenschaftler muss dem Löwendompteur ein lukratives Angebot vorlegen.
Denn grundsätzlich wäre Glöckner für einen Verbleib in München bereit. Obwohl er nach wie vor keine Wohnung gefunden hat. "Ich bin mit allem vollkommen zufrieden", so der Coach jüngst, schob allerdings hinterher: "Ich bin sehr geduldig, aber wir wollen es mit der finalen Kommunikation nicht auf die Spitze treiben."
Werner und Glöckner bauen neuen Löwen-Kader
Die wäre bald erreicht. Sein vertraglich letztes Spiel für den TSV 1860 wäre schon kommende Woche gegen Erzgebirge Aue. Ein schlechtes Zeichen für eine gemeinsame Zukunft in blau? Noch nicht. Bisher beschäftigt er sich nicht mit anderen Angeboten. Auch soll es laut AZ-Information noch keine konkreten Angebote für Glöckner geben.
Der Fokus liegt auf Sechzig. "Bevor ich hier nicht das erste Gespräch geführt habe, werde ich keine anderen Gespräche führen", so Glöckner. Was auch für einen Verbleib spricht: Werner und Glöckner basteln gemeinsam am Kader für die neue Saison. Beim Deal von Kevin Volland hatte der Cheftrainer entscheidende Aktien. Glöckner hatte sich Informationen über den Stürmer bei Union eingeholt, letztlich den Daumen nach oben gegeben.

Glöckner: "Nicht schlecht, wenn es mal ein oder anderen Tag länger dauert"
Vergangene Woche war ein weiteres Gespräch zwischen dem Duo geplant. Gut möglich also, dass Glöckner auch an der Verpflichtung von Aues Kilian Jakob beteiligt war. Ein Vollzug in eigener Sache blieb aber weiter aus. Es herrscht offenbar noch nicht Klarheit darüber, ob Glöckner und Werner zu 100 Prozent "am selben Strang ziehen".
Denn das ist die Bedingung für eine weitere Zusammenarbeit. "Deswegen ist es nicht schlecht, wenn es mal den ein oder anderen Tag länger dauert", erklärte der Coach.
TSV 1860 startet am 22. Juni in die Saisonvorbereitung
Wie lange die beiden noch herausfinden wollen, ob sie wirklich auf einer Wellenlänge sind, bleibt offen. Werner sollte aber bald eine Entscheidung forcieren. Sonst könnte er sich neben den Kaderbaustellen im Worst-Case-Szenario auch um einen neuen Cheftrainer kümmern müssen. Und spätestens zum Trainingsauftakt am 22. Juni braucht der TSV 1860 einen Coach, mit dem die Saisonvorbereitung angegangen wird. Denn die Erwartungshaltung bleibt in Giesing bekanntlich hoch.
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