TSV 1860: Turnierpleiten, Stürmer, Sportchef – die Löwen haben Klärungsbedarf

Miniturnier mit dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Unterhaching: Der TSV 1860 enttäuscht als Letzter, Trainer Jacobacci erkennt "gedankliche Müdigkeit". Eine AZ-Analyse der aktuellen Lage der Sechzger.
Matthias Eicher,
Kilian Kreitmair
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"Wir hätten uns alle bessere Auftritte gewünscht", sagt Trainer Maurizio Jacobacci nach dem letzten Platz seiner Löwen beim Miniturnier in Unterhaching.
"Wir hätten uns alle bessere Auftritte gewünscht", sagt Trainer Maurizio Jacobacci nach dem letzten Platz seiner Löwen beim Miniturnier in Unterhaching. © sampics/Augenklick

München - Der TSV 1860 scheint sich in der Vorbereitung auf die Drittliga-Saison auf einer geheimen Entweder-oder-Mission zu befinden: Schützenfest oder Schläfrigkeit. 12:0 beim FC Tittling, 4:0 beim FC Memmingen, 9:0 beim TSV Wemding – die drei halbwegs standesgemäßen Sechzger-Siege der Vor-Saison 2023/24 sind schnell gefunden.

Nach dem Mini-Turnier in Unterhaching am Samstag erweitert sich allerdings die Kehrseite der Medaille: An das fade 0:0 bei Landesligist TSV 1880 Wasserburg und den Trainingslager-Pleiten gegen den SV Ried (0:3) und den Linzer ASK (0:2) hängen jetzt noch ein 0:3 gegen den 1. FC Nürnberg und ein 0:1 gegen die SpVgg Unterhaching. Zwei verdiente Derby-Pleiten beim Mini-Turnier mit den beiden je 60-minütigen Tests mit gänzlich unterschiedlichen Startaufstellungen.

Zwei Pleiten hintereinander: "Gedankliche Müdigkeit"

"Wir dürfen jetzt kein Trübsal blasen", mahnte Cheftrainer Maurizio Jacobacci nach den beiden Pleiten, kritisierte aber sein Team selbst auch: "Was wir gesehen haben, war sicherlich gedankliche Müdigkeit." Wie der 60-Jährige zugab, erwartet er von seinem Team mehr. Die rundum erneuerten Sechzger können seine Spielidee eines schnellen und schnörkellosen Fußballs aus einer stabilen Defensive heraus noch nicht umsetzen. Löwen, es gibt Klärungsbedarf. . .

"Was nicht ist, kann noch werden", flüchtete sich Jacobacci in Plattitüden und beteuerte zugleich, dass man zum Saisonstart gegen Waldhof Mannheim am 5. August (14 Uhr) ein "anderes Gesicht zeigen" werde: "Wir hätten uns alle bessere Auftritte gewünscht, aber ich werde nicht in eine Depression reinfallen." Jacobacci weiß, "was die Spieler in den letzten Wochen geleistet haben". Hundsmüde kamen die Giesinger daher gegen den Club und Haching.

Sturm vom TSV 1860 kränkelt

Eine Reihe spannender Erkenntnisse gab's dennoch um den Trip in die Vorstadt: Neben der erneut wackligen Defensivleistung sticht die Torarmut der Blauen ins Auge, denn schon zum fünften Mal stand vorne die Null. "Ich bin mit dem Sturm nicht zufrieden", hatte Jacobacci unlängst erklärt und informierte nun darüber, dass die Neuner-Suche weiter andauert.

Jacobacci räumte jedoch mit einem "Bild"-Gerücht auf, dass Hachings Siegtorschütze gegen 1860, Patrick Hobsch, auf seiner Liste stehe: "Er ist ein interessanter Mann, aber wir wissen alle, dass sich sein Vertrag durch den Aufstieg um ein Jahr verlängert hat. Wir können uns keine Spieler leisten, die unter Vertrag stehen. . ."

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Neuzugänge bislang leistungsschwach

Die Premieren von den Neu-Löwen Morris Schröter, Niklas Tarnat und Valmir Sulejmani verliefen angesichts der Ergebnisse ebenfalls wenig erfreulich. "Ich erwarte mir von Morris natürlich viel mehr, aber das weiß er auch. Ich glaube nicht, dass er zufrieden war", stellte Jacobacci zum Neuzugang von Hansa Rostock klar. Tarnat habe es "nicht unbedingt einfach" gehabt, da er erst vor zwei Tagen gekommen sei. Und Sulejmani? Dessen unauffälliges Spiel kommentierte der Trainer erst gar nicht. . .

Klärungsbedarf gäbe es auch an der Sportchef-Front: Hier ist die einzige Neuigkeit, dass Kandidat Christoph Janker (FC Augsburg) doch kein Interesse mehr hat – und Ex-Löwe Horst Heldt damit wieder mehr in den Fokus rückt. Noch viel zu tun für die Blauen – auch damit beim nächsten Turnier gegen Borussia Mönchengladbach und den VfB Stuttgart am Samstag nicht die Gegner Schützenfeste feiern.

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27 Kommentare
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  • tirolloewe am 26.07.2023 14:49 Uhr / Bewertung:

    Miteinander geht es bei den Löwen leider nicht ...

  • BlauLöwe am 24.07.2023 16:27 Uhr / Bewertung:

    Nachdem fast alle Leistungsträger den Verein verlassen haben, steht das Signal ganz klar
    auf Abstieg. Wenn Jacobacci diesen Abstieg verhindern kann, ist der für mich der
    beste Trainer der Welt.

  • Chris_1860 am 25.07.2023 10:31 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von BlauLöwe

    "Nachdem fast alle Leistungsträger den Verein verlassen haben, steht das Signal ganz klar auf Abstieg."

    Das sehe ich nicht so.
    Von den Abgängen haben nur Morgalla und Deichmann nahezu immer geliefert.
    Lex und Boyamba spielten, die ganze Saison betrachtet, weit unter ihren Möglichkeiten.
    Bär brachte nach Verletzung gar nix mehr zsamm.
    Belkahia war ein Sicherheitsrisiko.

    Guttau, Starke, Frei und Zejnullahu sind m.E. gleichwertiger Ersatz, Morgalla ausgenommen. Die anderen Neuen sind m.E. eher für die Breite.

    Und einen Stürmer, der 15 Buden macht, hatten wir letzte Saison auch ned, der muss eh noch her.

    Ich tippe auf Platz 7 - 11, wie zuletzt, nur dieses Mal ohne vorheriges großmäuliges Aufstiegsgeschrei durch den Trainer, seine Lebensgefährtin und die Presse.

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