TSV 1860: Sechzig reif für die Tabellenspitze? Der AZ-Check

Plötzlich ist sie ganz nah: Die Tabellenspitze der Dritten Liga für den TSV 1860. Vor dem heißen Herbst analysiert die AZ die Chancen der Löwen, sich langfristig ganz oben festzusetzen.
von  Patrick Mayer / Online
Zwei Ex-Löwen sind wieder im Gespräch einer ist zu einem anderen Ex-Verein zurückgekehrt (v.l.): Michael Liendl, Stefan Aigner und Kai Bülow, frühere Profis des TSV 1860.
Zwei Ex-Löwen sind wieder im Gespräch einer ist zu einem anderen Ex-Verein zurückgekehrt (v.l.): Michael Liendl, Stefan Aigner und Kai Bülow, frühere Profis des TSV 1860. © sampics/Augenklick

München - "Wir sind ja bekannt dafür, dass wir gerne übertreiben", sagte der prominente Löwen-Fan und Kult-Obsthändler Obststandl Didi Dieter Schweiger jüngst im Interview mit der AZ.

Übertreiben wollen die Verantwortlichen der Sechzger in der Dritten Liga nicht, mahnen trotz des vierten Platzes als Aufsteiger zu Demut und Zurückhaltung. Dennoch ist der erste Platz derzeit nur vier Punkte entfernt.

Und: Gerade in den Wochen im heißen Herbst hat der TSV 1860 die Chance, sich oben richtig festzusetzen. Die AZ analysiert die kommenden Gegner der Giesinger - und damit, wie die Chancen auf die Aufstiegsplätze stehen:

Hansa Rostock: Ex-Bundesliga-Klub im Auf und Ab

Zwei Ex-Löwen sind wieder im Gespräch einer ist zu einem anderen Ex-Verein zurückgekehrt (v.l.): Michael Liendl, Stefan Aigner und Kai Bülow, frühere Profis des TSV 1860.
Zwei Ex-Löwen sind wieder im Gespräch einer ist zu einem anderen Ex-Verein zurückgekehrt (v.l.): Michael Liendl, Stefan Aigner und Kai Bülow, frühere Profis des TSV 1860. © sampics/Augenklick

7. Spieltag, Samstag, 15. September (14 Uhr, in Rostock): Die Euphorie war groß an der Ostsee vor Saisonbeginn. Hansa wurde als Mitaufstiegsfavorit gehandelt. Der Saisonstart war jedoch durchwachsen. Neun Punkte aus sechs Spielen lautet bislang die Bilanz.

Das ist zwar nur ein Punkt weniger als Sechzig hat, wegen der Ausgeglichenheit der Dritten Liga liegen die Rostocker aber sieben Plätze hinter den Löwen. Gerade das Torverhältnis mit minus drei Treffern dokumentiert die fehlende Konstanz bei der Mannschaft des bulgarischen Trainers Pavel Dotchev.

Am vorvergangenen Spieltag setzte es ein 0:4 gegen die Würzburger Kickers. Die Defensive wankt bei schon zwölf Gegentoren und damit doppelt so vielen wie Sechzig hat. Kapitän Oliver Hüsing konnte in der Abwehr bisher nicht ersetzt werden, auch nicht durch Kai Bülow, der an seine überschaubaren Leistungen aus dem Abstiegsjahr mit dem TSV 1860 anknüpft.

Vorsicht ist vor Stürmer Cebio Soukou geboten, der schon vier Mal getroffen hat. Dennoch: Fazit: Ein schlagbarer Gegner!

Wehen Wiesbaden: Ex-Löwe mit Klub in der Krise

Bei den Löwen ausgebildet: Wehens Schäffler.
Bei den Löwen ausgebildet: Wehens Schäffler. © firo/Augenklick

8. Spieltag, Samstag, 22. September (14 Uhr, im Grünwalder Stadion): Stürmer und Ex-Löwe Manuel Schäffler war vor dieser Saison Torschützenkönig der Dritten Liga - und ein Kandidat bei den Sechzgern. Er blieb beim Vorjahres-Vierten - und erlebt nun eine Krisen-Zeit mit den Hessen.

Wehen ist auf Abstiegsplatz 18 abgestürzt, Schäffler bringt seine Klasse nicht auf den Platz. So hat der 29-jährige Fürstenfeldbrucker in fünf Spielen nur ein Tor erzielt, darüber hinaus seinen Stammplatz verloren. Die Wiesbadener haben die meisten Gegentore (14), stehen bereits gehörig unter Druck. Fazit: Ein angezählter Gegner!

Unterhaching: S-Bahn-Derby als Spitzenspiel

Gefragtes Derby: die Löwen bei der SpVgg Unterhaching.
Gefragtes Derby: die Löwen bei der SpVgg Unterhaching. © imago/foto2press

9. Spieltag, Mittwoch, 26. September (19 Uhr, im Sportpark Unterhaching): Die Münchner Vorstädter setzen ihre beeindruckende Arbeit der vergangenen Jahre fort.

Nur der Tabellenführer und der VfL Osnabrück sind bisher ohne Niederlage. Auch bei den Hachingern steht ein Ex-Löwe im Fokus, Stephan Hain, der schon drei Mal genetzt hat in dieser Saison. Insgesamt überzeugt die ausgewogene Offensive, auch Sascha Bigalke ist brandgefährlich.

Im Mittelfeld ist mit Dominik Stahl ein weiterer Ex-Löwe der Boss, das S-Bahn-Derby während der Wiesn bekommt also noch mehr Brisanz. Fazit: Eine große, aber reizvolle Hürde! Für die Sechzger können die Wochen rund um die Wiesn, in denen es traditionell nicht rund lief, diesmal zu richtigen Festwochen werden.

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