TSV 1860: Ouro-Tagba? Jacobacci mit Klartext auf der Pressekonferenz

Vor dem letzten Saisonspiel des TSV 1860 trat Trainer Maurizio Jacobacci noch einmal in dieser Saison vor die Medien. Dabei ließ der Italo-Schweizer zu einem Thema seinem Frust freien Lauf.
von  Maximilian Steiger
Angefressener Jacobacci auf letzter Löwen-PK dieser Saison
Angefressener Jacobacci auf letzter Löwen-PK dieser Saison © Screenshot: YouTube/tsv1860tv

München -  Am Samstag (13:30 Uhr, Magenta Sport und im AZ-Liveticker) tritt der TSV 1860 zum letzten Saisonspiel beim FSV Zwickau an. Bereits vor der Partie drehte sich viel um die Personallage über die Saison hinaus.

Die Löwen müssen zum Sommer einige Abgänge verkraften. Der Kader – ohnehin kein großer in dieser Saison gewesen – steht vor einem Umbruch mit vielen Fragezeichen.

Jacobacci entsetzt über TSV-1860-Talent Mansour Ouro-Tagba: "Noch so viele Defizite"

Bereits in dieser Saison stand mit Mansour Ouro-Tagba ein echter Youngster bei der ersten Mannschaft auf dem Platz. Das war etwas notgedrungen, wenn man den Auftritt von Löwen-Trainer Jacobacci richtig deutet.

Von Maurizio Jacobacci noch hart kritisiert, blüht TSV-1860-Talent Mansour Ouro-Tagba unter Neu-Coach Giannikis auf.
Von Maurizio Jacobacci noch hart kritisiert, blüht TSV-1860-Talent Mansour Ouro-Tagba unter Neu-Coach Giannikis auf. © imago/Ulrich Wagner

Ouro-Tagba habe Qualitäten und auch Talent. "Ich glaube er hat in der U19 acht Tore geschossen", sagte Jacobacci über den 18-Jährigen. Das stimmte jedoch nicht ganz: Es waren nur sechs, wie der Trainer aus der Presserunde korrigiert wurde.

Weiter führte Jacobacci fort: "Er hat glaube sechs Assists vielleicht", ehe ihm dann lauthals der Kragen platzte.  "Aber er sollte in der U19 15, 16 Tore geschossen haben – nicht nur acht!", hallte es durch den Presseraum. Der Frust Jacobaccis kaum zu übersehen – oder besser gesagt zu überhören.

TSV-1860-Trainer Jacobacci: "Diese Defizite hätten schon früher aufgehoben werden sollen"

Ouro-Tagba habe auch "in der U21 noch kein Tor geschossen" und "ein gewisses Potenzial". Er ist "groß gewachsen, physisch präsent, die Schnelligkeit, Explosivität. Aber er hat auch andere Sachen, die absolut verbessert werden müssen", kritisierte der Löwen-Trainer, "Kopfball, einfacher Spielen, Kontrolle, An- und Mitnahme, und, und, und."

"Diese Defizite" habe er "schon lange". Jacobacci übte harsche Kritik, denn "die hätten schon ein wenig früher aufgehoben werden sollen. Das ist noch nicht geschehen. Normalerweise kann es nicht sein, dass ein Spieler noch so viele Defizite hat und in die erste Mannschaft kommt und es dort wegtrainieren muss. Das sollte vorher geschehen. Weil er sollte im Interesse der Mannschaft am Taktischen arbeiten, an der Intensität mit und ohne Ball und so weiter", so der 60-Jährige. Dazu zähle außerdem auch noch "das Kopfballspiel". 

TSV 1860: Schonungslose Kritik des Trainers an Personallage

Wieder hob Jacobacci die Stimme etwas an: "Er ist Stürmer. Er kann nicht köpfen. Das ist eine Grundvoraussetzung für einen Stürmer." Normalerweise brauche es "Step zu Step." Aber die Personallage erlaubt das nicht. Jetzt, wo viele Abgänge im Sommer bereits bekannt sind und weitere drohen, sei "die Situation sicher nicht optimal".

"Wir haben viele Abgänge und im Moment keine Zugänge", macht sich Jacobacci Sorgen um seine Mannschaft der kommenden Saison. "Wir wissen alle, was für ein Budget wir zur Verfügung haben. Und mit diesem Budget können wir uns nicht viele Transfers leisten", lauten Jacobaccis eindringliche Schlussworte zur Personal- und Transferlage bei den Mannen von Giesings Höhen. Es bleibt abzuwarten, wie die Löwen den Transfersommer meistern. Die Herausforderung scheint nach Jacobaccis ausführlicher Kritik größer denn je.

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