TSV 1860 München: Pokal-Aus der Löwen nicht schlimm? Ein Pro und Contra

Der TSV 1860 scheidet nach schwacher Leistung überraschend aus dem Toto-Pokal aus. Löwen-Trainer Daniel Bierofka redet hinterher die Pleite klein. Ist das Ausscheiden des haushohen Favoriten etwa wirklich harmlos? Ein Pro und Contra.
von  Matthias Eicher/Patrick Mayer
Gedemütigte Löwen: War das Pokal-Aus harmlos oder nicht - die Löwen-Reporter diskutieren.
Gedemütigte Löwen: War das Pokal-Aus harmlos oder nicht - die Löwen-Reporter diskutieren. © imago/foto2press, AZ

Der TSV 1860 scheidet nach schwacher Leistung überraschend aus dem Toto-Pokal aus. Löwen-Trainer Daniel Bierofka redet hinterher die Pleite klein. Ist das Ausscheiden des haushohen Favoriten etwa wirklich harmlos? Ein Pro und Contra.

München/Bayreuth - 1:2 bei der SpVgg Bayreuth - der große Favorit TSV 1860 scheitert im Toto-Pokal. "Bei uns gibt es keine B-Elf. Es wird keine deutlichen Worte an die Mannschaft geben", meinte Löwen-Coach Daniel Bierofka hinterher wenig aufgeregt. Ist diese Pleite wirklich so harmlos? Beinahe egal? Unsere Löwen-Reporter diskutieren in einem Pro und Contra darüber!

Pro harmlos: Nur die Relegation zählt!

Die Löwen sind im Toto-Pokal-Viertelfinale raus. Peinlich! Und doch ist es eine Pleite, die sich leicht verschmerzen lässt, denn: Während die Erstrunden-Teilnahme am lukrativen DFB-Pokal in der kommenden Saison durch Sechzigs Status als aktuell beste Amateur-Mannschaft im Freistaat über die Regionalliga Bayern so gut wie gesichert ist, haben Coach Daniel Bierofka und sein Team demnächst Wichtigeres vor, als den unterklassigen Verbandspokal zu gewinnen.

"Jetzt können wir uns voll auf die Liga konzentrieren“, sagte Neulöwe Michael Görlitz treffend, Bierofka breitete einen "Mantel des Schweigens" aus und verwies auf den vollen Spielplan bis zum möglichen Showdown in der Relegation (24. und 27. Mai). Denn das ist es, was für jeden Löwen Priorität hat, Priorität haben muss: die Rückkehr in den Profifußball.

Das Toto-Pokal-Halbfinale in einer Woche, das Endspiel am 21. Mai direkt vor den Aufstiegsspielen - ausgelaugte oder gar verletzte Sechzger kann Bierofka im Endspurt nicht gebrauchen. Da sollten auch die Fans eine Schneiderfahrt nach Bayreuth verkraften können, wenn sie am Schluss das eine große Ziel bejubeln dürfen: den Aufstieg!

Von Matthias Eicher


Contra harmlos: Der TSV 1860 hat seine Fans enttäuscht!

Knapp 240 Kilometer sind es von Giesing nach Bayreuth. Es ist neben Schweinfurt die längste Auswärtsfahrt in dieser Saison. Letztlich war es ein gebrauchter Trip! Raus im Viertelfinale des Toto-Pokal, gegen den Rekordmeister der Bayernliga.

Niederlagen gibt es im Fußball. Das Wie in Bayreuth irritierte jedoch! Bierofka hatte im Vorfeld davon gesprochen, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Stürmer Markus Ziereis wurde mit den Worten zitiert, er wolle unbedingt ins Finale. Bierofka aber überraschte die Löwen-Fans mit seiner Aufstellung - letztlich negativ. Fast die gesamte Stammelf hatte der 39-Jährige nicht mal mit dabei. Und Ziereis? Der Goalgetter saß 86 Minuten auf der Bank. Warum nur?

Und Bayreuth? "Ich muss morgen um sechs Uhr aufstehen, zur Arbeit", sagte Doppeltorschütze Patrick Hobsch nach dem Sieg der Oberfranken. Die Sechzger dagegen sind Profi-Fußballer.

Am meisten aber verwunderte hinterher, wie wenig selbstkritisch die Löwen waren. (Traum-) Torschütze Lukas Genkinger sprach tatsächlich von einer guten Leistung. Aber: Die Sechzger boten (auf schwierigem Platz) vielmehr eine ihrer schlechtesten Saisonleistungen, offenbarten teils gravierende Schwächen im Spielaufbau. Warum schenkten die Giesinger dieses Spiel so leichtfertig her? Aus Angst, Stammspieler könnten sich mit Blick auf die Relegation verletzen? Alles Hypothese!

Fakt ist: Es geht in solchen Spielen immer auch um Außendarstellung, ums Image. Bierofka leistete in den vergangenen Monaten viel, sehr viel. Kein Zweifel! Doch seine Aufstellung (und sein Kader) werfen Fragen auf. Und die Fans? Viele von ihnen fuhren letztlich bitter enttäuscht nach München zurück. 240 Kilometer. An einem Feiertag, an dem es nichts zu feiern gab.

Von Patrick Mayer

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