TSV 1860 München nach Derbyniederlage: Abwatschen und aufbauen

Nach der Klatsche im Derby kritisiert Günther Gorenzel die Löwen hart: "Die Bayern waren klar überlegen." Aber er sagt auch: "Wenn wir nicht auch eine hohe Qualität hätten, würden wir nicht dort oben stehen".
Matthias Eicher |
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Bittere Pleite: Die Löwen nach dem 1:3 im Derby gegen den FC Bayern. Sportchef Gorenzel fand deutliche Worte.
Rauchensteiner/ Augenklick Bittere Pleite: Die Löwen nach dem 1:3 im Derby gegen den FC Bayern. Sportchef Gorenzel fand deutliche Worte.

München - Derby-Schmach verdauen? Dafür fanden sich viele Wege. Der ein oder andere Fan dürfte nach dem 1:3 des TSV 1860 gegen den FC Bayern II zum Frust-Bier gegriffen haben. Oder zum tröstlichen Gedanken, dass Meisterschaft und Relegation trotzdem so gut wie sicher sind. Die Vereinsbosse nutzten den Tag zu einer Tagung. Und die "Versager" selbst? Hatten sogar Grund zum Feiern.

Abwehr-Löwe Phillipp Steinhart ließ sich im Standesamt in Fürstenfeldbruck trauen und nahm Freundin Ann-Christin zur Frau. Schöner Anlass, der nicht nur Steinhart selbst auf andere Gedanken kommen ließ, sondern auch seine Mannschaftskollegen: Die standen in ihren Löwen-Leibchen Spalier.

Gorenzel: "Das war ein Schuss vor den Bug"

Wie tags zuvor für die Bayern, könnten böse Zungen behaupten. Damit sich die Sechzger demnächst weder zu lange durch Hochzeits- oder Meisterfeiern (am Samstag in Pipinsried?) ablenken lassen, noch in der Relegation gegen den 1. FC Saarbrücken einen ähnlichen Auftritt hinlegen, gab’s neben der Ansprache vom Standesbeamten Klartext von Sportchef Günther Gorenzel. Der sagte der AZ über die Pleite gegen Bayern: "Das war ein Schuss vor den Bug zum richtigen Zeitpunkt."

Derby-Schmach: Zwei Fünfer für die Pleite-Löwen

Der Sportliche Leiter konnte seine Frustration nicht verhehlen. "Wenn ich meine emotionale Gehirnhälfte einschalte, bin ich sehr enttäuscht. Keiner verliert gerne gegen den Lokalrivalen, schon gar nicht auf diese Art und Weise. Wir mussten ja froh sein, dass wir 'nur' mit 0:2 in die Kabine gegangen sind", so Gorenzel, der sich nicht gestattet, Trübsal zu blasen. Vielmehr gelte: "Ich kann jeden Fan verstehen, der traurig oder wütend ist. Aber wir müssen Emotionen von den Inhalten trennen." Es ginge nun darum, schnellstmöglich "das Spiel zu analysieren, akribisch aufzuarbeiten" und die "notwendigen Schlüsse daraus zu ziehen". Klar ist wohl jedem Löwen: So (wie gegen Bayern) wird das nix mit dem Aufstieg!

Gorenzel warnt vor Saarbrücken

Gorenzel führt konkreter aus: "Jedem muss klar sein: Nur, wenn wir unsere Aufgabe mit hundert Prozent Entschlossenheit, Umsetzung der taktischen Vorgaben und Zweikampfführung angehen, sind wir auf höchstem Niveau konkurrenzfähig – nur dann werden wir Erfolg haben." Das alles habe man gegen die Bayern vermissen lassen: "Wir waren immer einen Schritt zu spät, waren in den Zweikämpfen nicht präsent." Daher seien spielstarke Bayern, die "wie Saarbrücken auch eine hohe Qualität" haben, den Sechzgern "klar überlegen" gewesen. Harte Worte. Wahre Worte.

Der Österreicher wolle daher auf zwei verschiedene Wege auf die Spieler einwirken. Nummer eins, wie eben auch öffentlich getan: Sechzigs Akteure kritisieren, "denn Fehlentwicklungen müssen sofort und knallhart angesprochen werden". Nummer zwei: "Im selben Atemzug müssen wir unsere Spieler an ihre Fähigkeiten erinnern. Wenn wir nicht auch eine hohe Qualität hätten, würden wir nicht dort oben stehen." Positiv für Sechzig: Trainer Daniel Bierofka habe ohne weitere Englische Wochen nun mehr Zeit, um an sämtlichen Baustellen zu feilen.

Einer, der Sechzigs Qualität laut Gorenzel neben den bald wiedergenesenen Felix Weber und Markus Ziereis erhöhen soll, ist Timo Gebhart. "Man hat schon gegen Bayern gesehen: Mit seiner Persönlichkeit, mit seinem Charisma war er sofort präsent. Er kann in der Relegation noch nicht bei 100 Prozent sein, aber sicherlich trotzdem weiterhelfen, auch mal ein Zeichen setzen." Gorenzel hat hiermit eines gesetzt – jetzt sind die Spieler in der Bringschuld.

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