TSV 1860 München gegen RB Leipzig: Der Bullen-Plan
München - „Wir sind alle heiß auf Sonntag“, sagt Löwen-Trainer Ricardo Moniz. „Wir wissen, dass wir etwas gutzumachen haben und werden abliefern!“ Die 2:3-Pleite beim 1. FC Kaiserslautern wiegt schwer bei den Löwen, jetzt kommt mit Aufsteiger RB Leipzig der nächste harte Gegner zur Heimspiel-Premiere (Sonntag, 15.30 Uhr) in die Allianz Arena. Die AZ erklärt fünf Dinge, auf die es beim Duell der Löwen gegen die Bullen ankommt/thema/RB_Leipzig
Moniz: Wechsel von Yannick Stark "kein Thema"
Pleite eliminieren: „Die Niederlage gegen Lautern war eine extreme Katastrophe. Keiner von uns wird sie je vergessen“, sagt Moniz: „Wir müssen sie eliminieren!“ Dabei habe die Mannschaft Größe gezeigt, wie der Niederländer feststellte: „Meine Spieler haben sehr erwachsen reagiert: Alle haben Selbstkritik gezeigt, und nur dadurch kannst du wachsen.“ Es ist also davon auszugehen, dass die Löwen nach der Erniedrigung durch die trotz Überzahl und 2:0-Führung eingehandelte Pleite (mindestens) wieder auf Normalgröße gewachsen sind: „Wir werden mit breiter Brust antreten.“
Am Spielstil festhalten: Während die Abwehr gegen Kaiserslautern wackelte, hat Moniz in der Offensive viel Positives gesehen: „Wir haben dort auch 2:0 geführt, haben zwei Gesichter gezeigt. Wir müssen weiterhin dominant auftreten, den Leuten Spektakel bieten.“ In anderen Worten: Der mutige Spielstil der Löwen wird beibehalten. Auch Ilie Sanchez werde wie in Kaiserslautern wieder eine defensive Rolle übernehmen. Dabei muss Moniz auf Gui Vallori verzichten, der mit einem Faserriss in der Wade laut seinem Trainer drei bis sechs Wochen ausfällt.
Weigl und Bedia als Taktgeber: Moniz predigte nahezu seit seinem Amtsantritt, dass seine Mannschaft elf Kapitäne brauche und nicht nur einen. Zu seinem Spielführer hatte der Niederländer den 18-jährigen Youngster Julian Weigl bestimmt. Dem Mittelfeld-Talent fällt auch gegen Leipzig eine besondere Rolle zu: „Er muss vorangehen.“ Zudem ist er gemeinsam mit dem spanischen Neuzugang Taktgeber der Löwen-Offensive: „Ju und Edu sind Verbindungsspieler. Sie müssen das Spiel lenken, die Bälle auf die Flügel verteilen.
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Die Dose ausblenden: RB Leipzig ist ein junger Verein ohne jegliche Tradition (2009 gegründet) und wird aufgrund seines finanzstarken Hauptsponsors Red Bull regelmäßig mit Anfeindungen konfrontiert. Moniz sagt dazu: „Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe selbst eine Vergangenheit bei RB Salzburg, kenne viele Leute persönlich. Sie arbeiten hart, haben nicht die kapitalistische Ausstrahlung, die die Dose hat.“ Aber das dürfe ohnehin für seine Spieler kein Thema sein: “Darum geht es nicht. Es ist schon ein Prestige-Spiel, aber wir müssen uns nur darauf konzentrieren, dem Druck einer Mannschaft standzuhalten, die einen sehr hohen Pressing-Fußball spielt.“
Zuschauer binden: Die Löwen rechnen laut Geschäftsführer Markus Rejek mit 28 000 bis 30 000 Besuchern. Anfang nächster Woche sollen laut Vereinsangaben zudem 10 000 Dauerkarten verkauft sein. Trotz der Auftaktpleite ordentliche Zahlen, die belegen, dass die Fans die Aufbruchs-Stimmung unter Moniz aufgesaugt haben. Die Zuschauer, die am Anfang der Saison hoffnungsvoll in die Arena strömen, müssen daher auch beim nächsten Spiel wieder im Stadion sein: „Wir müssen den Fans ein Spektakel bieten.“
Moniz selbst kennt die Allianz Arena („Ein sehr besonderer Ort“) bisher nur aus dem Fernsehen. Höchste Zeit, dass sich das ändert. Matthias Eicher
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