TSV 1860 München: Duell der Keeper Marco Hiller und Hendrik Bonmann
Oliva Nova - Eine Halbzeit Hiller, eine Halbzeit Bonmann. Löwen-Trainer Daniel Bierofka hat beim TSV 1860 in der Winter-Vorbereitung das Duell im Tor neu entfacht.
Hinrunden-Stammkeeper Marco Hiller und Herausforderer Hendrik Bonmann hieß es im ersten Test gegen Zaglebie Sosnowiec (1:0), in dem beide Duellanten die Null halten konnten. So heißt es auch am heutigen Freitag gegen Beijing Renhe.
Und - wie stets im Kampf zwischen den Pfosten - gilt auch diesmal: Es kann nur einen geben. "Noch ist alles offen. Sie haben beide eine Halbzeit gespielt, und keiner hat ein Tor kassiert", erklärte Bierofka nach dem Testsieg gegen den polnischen Zweitligisten.
Gorenzel: "Ein Luxusproblem"
"Marco war in Ordnung, auch Henne in der zweiten Halbzeit gut“, so der Coach weiter über Hiller und Bonmann. Seine Ansage: "Da ist nullkommanull entschieden."
Sportchef Günther Gorenzel erkannte zwischen beiden Anwärtern jedenfalls, dass "überhaupt kein großer Unterschied" bestehe: "Das ist für uns ein Luxusproblem und wird eine ganz, ganz knappe Entscheidung."
Deutet man Signale, Standing und Selbstaussagen der beiden Schlussmänner, scheint einer momentan die Nase vorne zu haben. "Ich bin nicht der Herausforderer. Ich habe eine sehr gute Hinrunde gespielt und meine Argumente geliefert", so der 20-jährige Hiller.
Hiller: "Ich bin optimistisch"
Zu Saisonbeginn offensichtliche Schwächen in der Ballbehandlung, noch fehlende Abgeklärtheit, Skepsis von Bierofka und der Öffentlichkeit – allen Widrigkeiten zum Trotz blieb Hiller unaufgeregt, arbeitete an seinen Schwächen und hat eine Entwicklung genommen, die Bierofka in den vergangenen Monaten mehrfach lobend hervorhob.
Hiller: "Ich denke, dass ich am Anfang an einigen Problemen arbeiten musste – das habe ich gemacht. Dementsprechend versuche ich, das weiterzuführen, zu null spielen. Ich bin optimistisch, dass es dann reicht."
Aus Bürschchen Hiller wurde ein selbstbewusster Kerl, ein sicherer Rückhalt, der seinem Trainer das Prädikat "Weltklasse auf der Linie" entlockte. Was zudem für die bisherige Nummer eins spricht: Wie soll Bierofka die Ablösung eines Mannes verkaufen, der sich kaum etwas zuschulden kommen ließ?
Bonmann:"Ich kenne meine Stärken"
Und was sagt Bonmann? Der Neuzugang von Borussia Dortmund stand einerseits schon im Champions-League-Kader des BVB, gibt sich neben dem Spielfeldrand stets professionell wie aufgeschlossen. Andererseits spielte er zuletzt in der Regionalliga-Elf der Dortmunder nicht mehr und hat einen langwierigen Syndesmosebandriss hinter sich.
Die Überzeugung ("Ich bin hier nicht hergekommen, um auf der Bank zu sitzen") scheint etwas gewichen zu sein, denn jetzt klingen seine Aussagen etwas anders: "Ich bin ganz zufrieden, ich mache es ordentlich. Mehr kann ich nicht machen."
Ob dem Mann, der ein eigenes Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt gebracht hat, womöglich schon Übles schwant? Wie er seine Chancen angesichts der Hiller-Weiterentwicklung sehe? "Was soll ich antworten? Ich kenne meine Stärken und Qualitäten. Ich versuche, sie jeden Tag im Training zu zeigen."
Herauslaufen und Flanken abfangen, wo sich bei Hiller durchaus noch Verbesserungspotenzial erkennen lässt, zählt Bonmann eigenen Aussagen zufolge dazu. Jeweils 45 Minuten gegen Peking und ihre Leistungsnachweise der kommenden Trainingswoche bleiben den beiden Duellanten noch, bis eine Entscheidung bei Bierofka treffen wird.
Am Tag vor dem letzten Test gegen Blau Weiß Linz (16. Februar) will sich Bierofka festlegen – und der neue Löwen-Fänger soll gegen die Österreicher im Kasten stehen.
Lesen Sie hier: Alle Infos aus dem Trainingslager im Newsblog