TSV 1860 München: Daniel Adlung sagt den Löwen ab

Daniel Adlung beendet seinen Flirt mit 1860. "Er hatte nicht die Überzeugung, dass es der richtige Schritt für ihn ist", erklärt Bierofka, der im Toto-Pokal gegen Unterföhring auf zwei Stammspieler verzichten muss.
von  Matthias Eicher
Daniel Adlung hat den Löwen abgesagt.
Daniel Adlung hat den Löwen abgesagt. © sampics/Augenklick

München - Sechs bis acht Wochen. So lange, erklärte Trainer Daniel Bierofka am Montagmittag, werde sein Spielmacher Timo Gebhart nach dessen Muskelbündelriss ausfallen. Und Bierofka wusste: "Wir können Timo nicht eins zu eins ersetzen. Wir müssen seinen Ausfall vor allem als Team auffangen." Er wusste auch, nach einem vorausgehenden Telefonat am Vormittag: Ein Ex-Löwe, der Sechzigs Kader verstärken und in Teilen auch Gebhart ersetzen könnte, wird nicht zurückkehren.

Während Bierofka zusehen muss, den Ausfall seines Ausnahmekönners nach schwerer Verletzung am Dienstagabend im Totopokal-Achtelfinale gegen den FC Unterföhring (19 Uhr) erstmals zu kompensieren, wird er weder jetzt noch künftig auf Daniel Adlung bauen können. Der 29 Jahre alte, zuletzt von Bierofka und 1860 umworbene Mittelfeldakteur hat abgesagt. "Er hat mich vorher telefonisch darüber informiert, dass er nicht zu uns kommen wird. Daher ist das Thema abgehakt", so der Coach.

Die Überzeugung fehlte

Adlung und Sechzig – der kurze Flirt ist vorbei. "Wir haben es probiert", versichert Bierofka, "haben sehr viel investiert, sowohl in persönlichen Gesprächen als auch in ein finanzielles Angebot am Schluss." Dennoch sei man mit Adlung zu keiner Einigung gelangt: "Er hatte nicht die Überzeugung, dass es der richtige Schritt ist für ihn – dann muss man das auch respektieren."

Gegen den Münchner Vorort-Klub Unterföhring, zu dem Sechzig am 23. September zur Ligapartie reisen muss, steigt nun erst einmal im Grünwalder Stadion das Duell im bayerischen Verbandspokal. Ohne Gebhart, ohne Adlung – und auch ohne den Kapitän. "Felix Weber steht nicht zur Verfügung. Er hat einen Bänderanriss", so Bierofka über jene Sprunggelenksverletzung des Innenverteidigers, die sich dieser bereits am Donnerstag vor der dem Spiel gegen den FC Ingolstadt 04 (0:0) zugezogen hatte: "Er wollte unbedingt spielen und hat auf die Zähne gebissen. Daran sieht man, was der Junge für eine Einstellung hat. Er ist seiner Vorbildfunktion als Kapitän gerecht geworden." Weber weiterhin fit zu spritzen sei aber ein zu großes Risiko, weshalb er gegen Unterföhring und eventuell auch am Samstag beim VfR Garching nicht auflaufen werde.

Der Kartenvorverkauf läuft nur schleppend

Ob Cup oder Liga: Für Bierofka fast egal. Nach bereits 13 Pflichtspielen, was "selbst für den Profibereich ungewöhnlich" sei, sagt er: "Pokalcharakter haben wir jede Woche, wenn man sieht, wie die Mannschaften gegen uns bis ans Maximum gehen. Damit müssen wir einfach leben. Jeder will gegen 1860 alles rausholen. Das wird auch bis zum Ende so bleiben", erklärte der Übungsleiter mit mahnenden Worten, den FCU nicht zu unterschätzen. Chronisches Favoritendasein hin oder her, nach zuletzt zwei Nullnummern bei Schlusslicht SV Seligenporten und gegen Ingolstadt ist im 13. Duell von Sechzigs Dauerpokalserie Wiedergutmachung angesagt.

Bierofka betonte wie schon vor den Kantersiegen gegen Neuburg (4:0) und den TSV Dorfen (7:0) in Runde eins und zwei: "Das Spiel ist sehr wichtig für uns. Wir wollen eine Runde weiterkommen. Wir haben die Chance, über den Totopokal in den DFB-Pokal zu kommen und in den nächsten Runden auf attraktive Gegner zu treffen. Deswegen wollen wir unbedingt weiterkommen."

Bedenklich: Der Kartenvorverkauf. Lediglich 5.000 Tickets waren bis Montagnachmittag abgesetzt, die Sechzger rechnen mit 8.000 Zuschauern. "Ich hoffe sehr, dass noch der ein oder andere den Weg ins Stadion findet, dass uns die Fans dementsprechend unterstützen können", warb Bierofka, doch aufgrund der Urlaubszeit haben selbst viele Dauerkartenbesitzer ihre Reservierungen nicht eingelöst. Bleibt zu hoffen, dass ihre "Ausfallzeit" nicht so lange dauert wie die von Gebhart.

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