TSV 1860: Double in Regionalliga und Toto-Pokal als Ziel
München - Donnerstagvormittag. 1134 Tickets. Auf einen Schlag weg!
Der TSV 1860 startete den Online-Ticketverkauf für das Gästekontingent im eigenen Stadion, wenn die Löwen am 29. April im Derby gegen den FC Bayern II ran müssen. Nach ein paar Minuten waren sie zum Unmut der Fans schon alle vergriffen.
Dabei gilt für den Spitzenreiter der Regionalliga Bayern nach dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth am vergangenen Mittwoch: Wenn die Sechzger so weitermachen, könnte es im Aufeinandertreffen mit den kleinen Bayern schon gar nicht mehr um die Meisterschaft gehen. Durch das 2:0 bei den Kleeblättern durch die Tore von Markus Ziereis und Nico Karger hielt die Mannschaft von Trainer Daniel Bierofka den FC Bayern (5:0 gegen die SpVgg Bayreuth) auf Distanz.
Die AZ zeigt die Lehren aus dem Auftakt des Auswärts-Dreierpacks der Giesinger und blickt auf Teil zwei am Ostermontag im Totopokal-Viertelfinale bei Bayerns letztem Gegner Bayreuth (16 Uhr) voraus – und das Resultat, sollte Sechzig in beiden Wettbewerben weiter so durchmarschieren.
TSV 1860 träumt vom Double
Weiß-blaue Double-Träume: Pflichtsieg in Fürth geholt, jetzt folgt die Auswärtsfahrt im Verbandspokal: Nach dem zwar mühsamen, aber insgesamt verdienten Auswärts-Dreier wollen die Bierofka-Löwen ins Halbfinale gegen den TSV 1860 Rosenheim einziehen – und nicht nur das: "Wir wollen den Toto-Pokal gewinnen, ganz klar. Ich bin bisher leider immer ausgeschieden", erklärte Markus Ziereis forsch.
Über die Lage in der Liga äußerte er: "Wir haben einen super Vorsprung, einen super Lauf – solange wir unsere Spiele gewinnen, ist alles okay." Wohin die Kombination aus Meisterschaft und Pokalsieg führt, ist klar: "Wär‘ schon schön", so Ziereis zum weiß-blauen Double!
Serien halten: Fünfter Sieg in Folge, im Jahr 2018 weiterhin ungeschlagen – diese Löwen-Zahlen lesen sich (vor-)meisterlich. Ziereis brachte es auf den Punkt, warum es klappte: "Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht." Eine Aussage, die man für die letzten Partien ebenfalls gelten lassen kann.
Und auch der Lauf des mittlerweile besten Sechzger-Bombers hält an: Ziereis schoss im fünften Spiel bereits das sechste Tor. Kollege Phillipp Steinhart dazu: "Jeder weiß, dass Zier immer für ein Tor gut ist. Das macht er momentan sehr gut."
Drei Tor-Garanten im Löwen-Sturm
Unberechenbarer Sturm: Ziereis selbst reichte das Lob an seine Sturmkollegen Nico Karger und Sascha Mölders weiter. Während der eine endlich mal wieder traf, musste der andere eine Gelbsperre verbüßen. "Karges und Sascha haben jetzt beide elf Tore, ich zwölf. Das macht uns unberechenbar." Sprich: Die Gegner müssen gleich drei torgefährliche Löwen im Zaum halten. Für seinen Vorbereiter Nono Koussou hatte Ziereis ebenfalls ein paar nette Worte parat und scherzte, es sei "toll" gewesen, wie er sich "durchgewurstelt" und "fünf Mann auf dem Bierfilzl ausgespielt" habe. Etwas übertrieben, da Koussou sich nur mit zwei Gegenspielern um den Ball stritt, bevor ihn Ziereis reinmachte.
Zu guter Letzt gab Sechzigs Mann der Stunde in seiner gewohnt zurückhaltenden Manier doch noch zu, dass es ihm durchaus gefallen würde, sollte er am Ende die meisten Treffer auf dem Konto haben: "Das Ziel hat doch jeder Stürmer. Es wäre gelogen, wenn ich das nicht wollen würde."
Dichte Defensive: Nur 20 Gegentreffer, absoluter Bestwert in der Regionalliga Bayern: Die Null hielt, auch dank eines starken Rückhalts Marco Hiller. "Trumpf ist für mich immer die Mannschaft", erklärte Bierofka, der sich nach dem Fürth-Sieg "froh" über den Dreier zeigte, schon vor der Partie: "Gegen uns muss man erst einmal ein Tor schießen." Sechzigs dichte Defensive, sie ist eine gute Basis für das, was da noch kommen soll – ein Derbysieg, das Löwen-Double und schlussendlich der Aufstieg in Liga drei.