TSV 1860: Der AZ-Stammplatz-Check

Beim Testspiel-Sieg lässt Möhlmann die Löwen mit Doppelspitze stürmen. Okotie und Mölders scheinen gesetzt – und auch Neuzugang Aycicek überzeugt. Die AZ zeigt, wer im Kampf um die Plätze vorn liegt.
von  Matthias Eicher
Starke Leistung auf der rechten Offensivseite: Neuzugang Aycicek (M.) gegen FC Pandurii Targu, dahinter: Daniel Adlung.
Starke Leistung auf der rechten Offensivseite: Neuzugang Aycicek (M.) gegen FC Pandurii Targu, dahinter: Daniel Adlung. © sampics/Augenklick

Estepona - „Das war ein super Einstand für mich. Schön, dass wir auch gewonnen haben“, sagte Levent Aycicek. Der Löwen-Neuzugang feierte gegen den rumänischen Erstligisten FC Pandurii Targu sein Debüt für den TSV 1860 – und traf beim 2:1-Erfolg gleich.

Zweiter Test, zweiter Sieg, bisher keine Verletzten. Läuft also ganz passabel in der Winter-Vorbereitung, die nur einen Zweck hat für die Löwen: die Voraussetzungen für den Klassenerhalt schaffen! Wie der gelingen soll? Gute Frage. Im ersten Spiel der Rest-Rückrunde kommt mit dem 1. FC Nürnberg am 6. Februar ein starker Gegner in die Arena (30 000 Tickets vergriffen). Um dafür gerüstet zu sein, versucht es die Möhlmann-Elf mit neuer Taktik: Wie beim ersten Test gegen Austria Salzburg (2:1) gab’s erneut ein 4-4-2-System. Die AZ zeigt, wie Sechzigs Top-Elf mit Doppelspitze aussehen könnte.

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Tor

 

Vitus Eicher gegen Stefan Ortega heißt das Duell im Kasten. Möhlmann ließ gegen Pandurii seinen bisherigen Stammkeeper Eicher auflaufen: Chancenlos beim Gegentor, ein Riesen-Reflex – guter Eindruck. Heute gegen Dynamo Kiew (16 Uhr) darf Ortega sein Können zeigen. Entscheiden will Möhlmann aber erst nach dem letzten Test gegen Burghausen, „denn wenn einer dann drei Fehler macht, wird er nicht gegen Nürnberg spielen“.

 

Außenverteidigung

 

Klarer ist es nirgends: Rechts ist Gary Kagelmacher gesetzt, links Maximilian Wittek. Beide machten zuletzt im Test eine gute Figur, während Jannik Bandowski, Richard Neudecker (links) und Vladimir Kovac (rechts) gar nicht erst nach Spanien gereist waren. Milos Degenek und Sertan Yegenoglu laufen dort eher provisorisch auf.

 

Innenverteidigung

 

Kapitän sucht Nebenmann: Christopher Schindler hat seinen Platz sicher, dazu kommt gleich ein Quartett in Frage. Neuzugang Jan Mauersberger, Talent Sertan Yegenoglu und die beiden Rückkehrer Kai Bülow oder Gui Vallori. Letzterer feierte gegen Pandurii seit rund acht Monaten sein Comeback nach Kreuzbandriss und fühlte sich „vom Himmel geküsst“. Für die Liga kristallisiert sich aber klar heraus, dass Neuzugang Mauersberger den Erwartungen gerecht wird. „Jan hat das fehlerlos gemacht da hinten, die Leute gut organisiert“, urteilt Möhlmann. Er scheint seine A-Besetzung schon gefunden zu haben.

 

Defensives Mittelfeld

 

Hier ist es kompliziert: Milos Degenek geht als Hinrunden-Stammkraft ins Duell mit Dominik Stahl, der nach langer Verletzung nun voll mitziehen kann. Es soll aber nach wie vor ein spielstarker Abräumer verpflichtet werden. Gegen Pandurii begann Stahl, danach agierten Bülow und Romuald Lacazette dort. Beide sind aber nicht erste Wahl, sondern Alternativen. „Wir haben viele gute Spieler auf dieser Position“, sagte Stahl der AZ, der wie die restlichen Akteure nicht begeistert von einem Neuzugang sein dürfte. Gelingt den Löwen dort noch ein Transfercoup, könnten nämlich allesamt alt aussehen.

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Spielmacher

 

Vor der Winterpause teilten Michael Liendl und Daniel Adlung die beiden Halbpositionen im Mittelfeld unter sich auf. Im neuen System mit Raute ist kein Platz mehr für zwei Achter, sondern nur noch für einen Zehner. Und der hieß bisher Liendl. Der Österreicher ist die Option A, Adlung wich auf den Flügel aus.

 

Offensive Außenbahn

 

Rechts begann Hinrunden-Stammkraft Daylon Claasen, überzeugen konnte er nicht. Aycicek dagegen zeigte nach der Pause, wie’s geht – wenn auch auf ungewohnter Position: „Schon lang her, dass ich mal Rechtsaußen gespielt habe. Aber der Trainer hat mir von Anfang an gesagt, dass er mich für die Außen einplant, das nehme ich an.“ Es ist auch anzunehmen, dass er Stammspieler wird, wenn er so weitermacht. Und links? Adlung oder Stürmer Karger. Dazu ist Tom Weilandt, falls Fürth endlich die Freigabe erteilt, ein Kandidat für beide Seiten.

 

Sturm

 

Der Platzhirsch und bisher beste Löwen-Torjäger (sechs Treffer) heißt Rubin Okotie. Sollte er sich nicht selbst ins Abseits befördern, können die Löwen auf seine Stärken kaum verzichten. Aussichtsreichster Kandidat für eine Doppelspitze? Sascha Mölders. Möhlmann über den Vorbereiter von Ayciceks 2:0: „Sascha ist noch nicht in der absoluten Form, die er haben soll und haben wird – aber das war schon besser.“ Stefan Mugosa ist die Nummer drei, Stephan Hain wird es schwer haben: Er durfte als Einziger nicht spielen.

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