Trennungen mit Nebengeräuschen: TSV-1860-Trainer Giannikis und ein Ex-Löwe vor brisantem Wiedersehen

Geht das Zittern weiter oder macht der TSV 1860 endlich den Deckel drauf? Argirios Giannikis trifft mit Essen auf seinen Ex-Klub, wo er einst gefeuert wurde. Ex-Boss Pfeifer spricht in der AZ.
Ruben Stark,
Matthias Eicher
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Der Druck steigt: Trainer Argirios Giannikis muss ausgerechnet bei Ex-Klub RW Essen den Sack für die Löwen nun endgültig zu machen.
Der Druck steigt: Trainer Argirios Giannikis muss ausgerechnet bei Ex-Klub RW Essen den Sack für die Löwen nun endgültig zu machen. © sampics/AK

München - Auch wenn die innerbetrieblichen Vorgänge beim TSV 1860 die Vermutung so manches Mal nahelegen. Nein, zum Wald-und-Wiesen-Verein ist Sechzig noch nicht verkümmert. Es handelt sich nach wie vor um einen Klub mit Tradition, mit einer gewissen Anziehungskraft und stolzer Geschichte. Ein bisschen viel Vergangenheit zwar, aber doch eine, mit der sich emotional arbeiten lässt.

"Haben jedem verdeutlicht, dass Sechzig ein Riesenklub ist": Giannikis beschwört Einheit vor Essen-Endspiel

Trainer Argirios Giannikis hat jedenfalls versucht, dies zum Antrieb für den entscheidenden Schritt aus den Drittliga-Zitterwochen zu machen - hin zum ersehnten Klassenerhalt. "Wir haben jedem nochmal verdeutlicht", sagte der Coach vor dem Freitagabend-Rendezvous (19 Uhr) mit seinem Ex-Klub Rot-Weiß Essen, "wie groß Sechzig ist, dass es ein Riesenklub ist und es ganz, ganz vielen Menschen etwas bedeutet."

Die Enttäuschung aus dem bitteren 1:2 gegen Borussia Dortmund II sollte in zahlreichen Gesprächen dieser Woche ins weite Tal des Vergessens geschickt, neuer Mut gesammelt und frische Energie freigesetzt werden.

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Nun aber, findet Giannikis, sind der Worte genug gewechselt, müssen im Stadion an der Hafenstraße nach einer Löwen-Serie von neun Spielen mit nur einem Sieg und sechs Niederlagen überzeugende Taten sprechen.

"Wir sollten weniger reden, wir sollten es auf den Platz bringen. Das wird die Antwort sein, die wir geben müssen. Am Freitag zählt es!"

TSV-1860-Trainer Argirios Giannikis hofft auf Wiederholung des Hinspiels gegen Essen

Wobei der berechtigte Einwand kommen darf, wieso ausgerechnet bei den noch mit zarten Aufstiegshoffnungen bestückten Essenern, die zu den vier besten Heimteams der Liga zählen, die Trendwende gelingen und damit die Abstiegssorge eigenhändig vertrieben werden soll?

Giannikis setzt auch auf den Faktor Erinnerung, auf die Giesinger Erfahrung aus dem 2:0 (Tore: Fynn Lakenmacher, Julian Guttau) im Hinspiel im Grünwalder Stadion. "Wir waren widerstandsfähig, wir waren beharrlich, wir waren leidensfähig. Genau das brauchen wir wieder", sagte der Franke mit griechischen Wurzeln.

So gerne nochmal: Das 2:0 im Hinspiel eröffnete Fynn Lakenmacher (r.). Argirios Giannikis hofft auf eine Wiederholung der Leistung.
So gerne nochmal: Das 2:0 im Hinspiel eröffnete Fynn Lakenmacher (r.). Argirios Giannikis hofft auf eine Wiederholung der Leistung. © IMAGO

Zumal es nicht nur ein bedeutendes Spiel für Sechzig ist, sondern auch für ihn persönlich, Von Oktober 2017 bis April 2018 war Giannikis in Essen tätig, stabilisierte den Klub, der aus der Regionalliga abzustürzen drohte. Sein feststehender Wechsel zum damaligen Drittligisten VfR Aalen zur Saison 2018/19 wurde aber zunehmend zu einer atmosphärischen Belastung und führte schon nach einem halben Jahr zu seinem Aus.

"Es ist ein großer Klub mit herausragenden Fans, mit einem guten Stadion. Das wird eine tolle Atmosphäre. Ich hatte eine intensive, kurze, aber auch erfolgreiche Zeit", erzählt der 43-Jährige, dem man aber durchaus anhört, dass es eine konfliktbehaftete Trennung gewesen sein muss.

Ex-Löwe Marc-Nicolai Pfeifer freut sich auf das Wiedersehen

Apropos konfliktbehaftet: Ein Wiedersehen wird es auch für einen, der zu Jahresbeginn inmitten blauer Führungsturbulenzen aufgerieben und entlassen wurde: Marc-Nicolai Pfeifer. Der Ex-Finanzgeschäftsführer der Löwen freut sich "sehr auf die ein oder andere Begegnung vor Ort", wie er der AZ sagte, aber auch anfügte: "Ich blicke vor allem mit viel Vorfreude in die Zukunft."

Wenngleich die Vergangenheit nicht vollends aufgearbeitet scheint. Pfeifers Sechzig-Vertrag, der bis Saisonende läuft, ist immer noch nicht aufgelöst. Die "WAZ" schreibt zum Thema, dass Pfeifer seine neue Tätigkeit als RWE-Boss nicht aufnehmen könne, weil "1860 München sich querstellt".

Dies ist aber nur eine von vielen ungelösten Sechzig-Baustellen. Ob zumindest die sportliche am Freitag verschwindet?

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22 Kommentare
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  • MUC am 10.05.2024 10:13 Uhr / Bewertung:

    Pfeifer war mir jedenfalls lieber als die aktuellen Pfeifen.

  • Kein1860Fan am 10.05.2024 13:27 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von MUC

    MUC

    Die Leistung von Pfeifer war mit den von Infront akquirierten Sponsonen schöne Bildchen zu machen.

    Alle wesentlichen Aufgaben hat er verschleppt. Kein Stadionkonzept, die Sporthalle ist nicht weitergekommen. Das einzige was er geschafft hat, dass er statt einer Mietminderung eine Mieterhöhung erreicht hat.

    Und dann hat er sich noch von Sponsoren instrumentalisieren lassen. Illoyale Mirarbeiter werden von jedem professionellen Arbeitgeber verabschiedet.

  • Kaiser Jannick am 10.05.2024 21:56 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von MUC

    Eine subjektive Meinung.

    Aber können Sie hierfür auch objektiv nachprüfbare Beispiele, Zahlen und Fakten liefern?

    Mir fällt nur ein, dass Mueller seit seinem Antritt schon 5x mit dem Stadt in Sachen Stadion gesprochen hat, MNP hingegen in seiner gesamten Amtszeit genau 2x, wie Dietl und Reiter bestätigt haben.

    Erreicht hat er hingegen, dass aufgrund seiner Unkenntnis der Zahlen sein Vorstoß auf Mietminderung bei der Stadt zu einem bösen Bumerang wurde, weil wir danach statt weniger sogar mehr zahlen mussten. Ein absolut blamables No-Go für einen sogenannten Finanz-GF. Es wäre hier besser gewesen, er hätte auch hier das gemacht, was er sonst getan hat: NICHTS.

    Auch sein Heranwanzen an HI und vor allem AP, seine lächerlichen Verbote uns Fans gegenüber, seine Untätigkeit in Sachen Turnhalle und schlußendlich sein Mitmischen bei der Kaderzusammenstellung, obwohl er vom Fußball Null Ahnung hat, waren in Summe mehr als genug gründe, ihn freizustellen.

    An Positivem fällt mir nichts ein.

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