Sukalo und Beister - Wortgewalt und leise Töne

Der TSV 1860 hat kurz vor Transferschluss mit Flügelspieler Maximilian Beister und dem routinierten Abräumer Goran Sukalo die beiden letzten gewünschten Transfers getätigt. Das Duo spricht über den Wechsel zu Sechzig, unterschiedliche Zukunftspläne und den Abstiegskampf.
Matthias Eicher |
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Die letzten beiden von insgesamt fünf Neu-Löwen: Goran Sukalo (l.) und Maximilian Beister.
sampics/Augenklick Die letzten beiden von insgesamt fünf Neu-Löwen: Goran Sukalo (l.) und Maximilian Beister.

München - „Ich bin als Leader geboren. Mit meiner Erfahrung ist klar, dass ich diese Rolle auch bei den Löwen übernehmen will“, sagte Goran Sukalo der AZ, als er gestern sein erstes Training beim TSV 1860 hinter sich hatte. Und bot damit gleich eine Kostprobe, warum ihn Löwen-Sportchef Oliver Kreuzer am Montag als „Last-Minute-Man“ an die Grünwalder Straße holte.

 

Sukalo und Beister - ein ungleiches Duo

 

Große Klappe, aber was dahinter – Sukalo gilt mit seinen 301 Zweitligaspielen  (50 Treffer) als absoluter Routinier. „In anderen Vereinen bin ich immer Führungsspieler gewesen. Das bedeutet nicht, dass du der große Chef bist, sondern einer, der vorgeht, kämpft und die jungen Spieler unterstützt“, sagt Sukalo, der mit der Rückennummer 15 auflaufen wird. Der zwei Tage vorher verpflichtete Offensivspieler Maximilian Beister (bekommt die 23) schlug leisere Töne an: „Für mich ist es eine Chance, einem Traditionsverein zu helfen“, sagte der Neuzugang aus Mainz, der eher Taten sprechen lassen will.

Ein wortgewaltiger Leader und ein introvertierter Flügelflitzer - mit dem ungleichen Mittelfeld-Duo sind Transferplanungen abgeschlossen. Nach Stürmer Sascha Mölders, Innenverteidiger Jan Mauersberger und Flügelspieler Levent Aycicek waren ein Abräumer und ein Flügelflitzer die letzten Wünsche von Trainer Benno Möhlmann und  Kreuzer, die zunächst andere Kandidaten an Land ziehen wollten: Der Sportchef sprach von einem Sechser eines tschechischen Topklubs, dessen Namen er nicht verraten wollte, außerdem sollte Tom Weilandt von Greuther Fürth nach München wechseln – ein Muskelbündelriss verhinderte den Deal. Und die Löwen bekamen Sukalo und Beister. Mehr als nur Notlösungen, sondern das Resultat von Kreuzers akribischer Arbeit im Winter, die sich – im Gegensatz zu den Vorjahren – sehen lassen kann.

 

Eineinhalbjahres-Vertrag vs. Sprungbrett

 

Auch hinsichtlich ihrer Zukunft hat das neue Löwen-Duo unterschiedliche Voraussetzungen: Sukalo unterschrieb einen Vertrag bis 2017 – wohl den letzten längeren seiner Karriere. „Klar, das war ein Mitgrund“, erzählt er, „und in Fürth war nicht klar, wie es weitergeht.“ Der Slowene, nach eigener Aussage schon vier Mal von Sechzig kontaktiert, stand schon 2009 und im vergangenen Sommer kurz vor einem Wechsel zu den Löwen, weil es „ein geiler Verein ist mit den Fans – und eine Ehre, für Sechzig zu spielen.“

Für den bis Saisonende ausgeliehenen Beister sind die Löwen Sprungbrett, um in der Bundesliga wieder Fuß zu fassen: „Ich habe mich mit den Mainzern zusammengesetzt und wir sind zu dem Punkt gekommen, dass mir ein halbes Jahr mit möglichst viel Spielpraxis auf hohem Niveau weiterbringen würde.“ Mainz-Kapitän und Ex-Löwe Julian Baumgartlinger habe ihm dafür einen Wechsel zu den Löwen empfohlen: „Ich habe mit Julian gesprochen, weil ich mir ein paar Infos einholen wollte: Er hat nur positiv über den Verein berichtet.“

 

Klassenerhalt? "Machbar!"

 

Einig sind sich Sukalo und Beister dagegen in einem wesentlichen Punkt: Die Löwen bleiben zweitklassig! „Das ist auf jeden Fall machbar. Ich habe noch nie etwas geschenkt gekommen: Man muss hart arbeiten und immer bis zur letzten Sekunde glauben. Wenn wir dran glauben, dann schaffen wir es“, sagt Sukalo. Und auch Beister weiß: „Die Situation sieht tabellarisch nicht so schön aus. Aber wir sind auf keinen Fall abgeschlagen, haben 15 Spiele und eine Mannschaft mit Qualität. Wir dürfen nicht rangehen und sagen: Ohje, wir sind im Abstiegskampf.“

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