"Spruch einfach beim Stadtrivalen geklaut": Löwen-Ärger um Fanshirt "Blau gegen Rassismus"
Der Rassismus-Eklat im Heimspiel des TSV 1860 gegen Energie Cottbus (3:0), als Gästespieler Justin Butler von einem Löwenfan mit Affenlauten beleidigt worden war, schlägt immer noch Wellen. Das zeigt sich nun in einer Auseinandersetzung zwischen der Merchandising GmbH des TSV 1860 und den „Löwenfans gegen Rechts“. Dieser Disput führte aber letztlich zu einem versöhnlichen Ende.
Seit dem vergangenen Samstag bietet der offizielle Fanshop des TSV 1860 ein T-Shirt mit dem Slogan „Blau gegen Rassismus“ an, Kostenpunkt: 39,90 Euro.
TSV 1860 klaut Rassismus-Spruch beim FC Bayern
Die "Löwen-Fans gegen Rechts" begrüßen zwar in einer Stellungnahme, dass ein Statement gegen Diskriminierung gesetzt wurde, kritisieren aber prompt sowohl die Durchführung der Aktion ohne TSV-Profis als „Katastrophe“, als auch die Bepreisung als "komplett lächerlich". Diese wies angesichts einer Spende von lediglich zehn Prozent an das Nachwuchsleistungszentrum der Löwen auf kommerzielle Ziele hin.
Darüber hinaus habe der TSV "den Spruch einfach beim Stadtrivalen geklaut", der FC Bayern veräußert bekanntlich Shirts mit der Aufschrift "Rot gegen Rassismus". Dort kostet das entsprechende T-Shirt zudem 15 Euro.
Fanartikel-Unternehmen reagiert umgehend auf die Kritik
Das Fanartikel-Unternehmen, das Investor Hasan Ismaik gehört und seit Frühjahr anstelle des umstrittenen Ex-1860-Geschäftsführers Anthony Power von Ex-Adidas-Mitarbeiter Valentin Pusnava geführt wird, reagierte umgehend auf die Kritik und erklärte, neben den zehn Prozent ans NLZ, den gesamten restlichen Erlös für einen guten Zweck spenden zu wollen.
"Wir haben euch gehört. Und wir handeln gemeinsam", lauten die Zeilen auf Instagram: "Wir müssen nicht immer von Anfang an derselben Meinung sein. Wichtig ist, dass wir miteinander reden, zuhören und uns am Ende auf einen gemeinsamen Nenner einigen. Genau so funktioniert eine Familie und genau so funktioniert 1860."
Fanartikel-Firma verteidigt Slogan
Starkes Zeichen: Die Fanartikel-Firma verteidigte zudem ihren Slogan mit Verweis auf das Erstarken rechtsradikaler Kräfte „und genau deshalb holen wir uns Blau zurück. In den letzten Jahren haben bestimmte Gruppen versucht, Blau als Symbol für rechte Ideologien zu missbrauchen. Das lassen wir nicht zu. Blau ist nicht rechts. Blau ist 1860. Blau ist München. Blau ist Vielfalt.“ Bekanntlich hat die in Teilen gesichert rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) die Farbe blau für sich gewählt.
Nun dürfte die Aktion wohl mehr nach dem Geschmack der "Löwen-Fans gegen Rechts" sein, die sich von vornherein eine Absprache mit dem Verein gewünscht hätten.

