Schnaps-Skandal, Vertragsdiskussionen und neue Charaktereigenschaften: Viel Arbeit für Günther Gorenzel
München - 2:0 ist beim TSV 1860 momentan das Ergebnis der Stunde – für und gegen die eigene Mannschaft. Zwischen den Niederlagen in Wiesbaden und Saarbrücken gab es zwar den Sieg über die SpVgg Bayreuth. Die Löwen-Saison verläuft allerdings in einem ständigen Auf und Ab. Der angepeilte Aufstieg in die 2. Bundesliga wird vorerst weiterhin ein Traum bleiben.
Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel plant daher schon für die kommende Saison vor und will "künftig Charaktereigenschaften noch mehr in den Mittelpunkt stellen", wie er im Interview mit MagentaSport verriet. Mit Trainer Maurizio Jacobacci sei man sich darüber einig, dass "gewisse Ecken und Kanten eine noch größere Rolle spielen sollen."
TSV 1860: Vom Tabellenführer ins Mittelfeld der 3. Liga
Die Saison begann – mit sechs Siegen und einem Remis an den ersten sieben Spieltagen – eigentlich vielversprechend und mit den Löwen als Tabellenführer. Vor allem rund um die Winterpause verspielte man den Aufstieg jedoch endgültig. In dieser Phase habe der TSV 1860 "die Gier und den Hunger, den es braucht, um das Potenzial auf den Platz zu bringen", verloren, so Gorenzel.
Gorenzel will "persönliche Interessen ganz klar hinter das Teaminteresse stellen"
Im Sommer droht dem Verein der nächste größere Umbruch. Ganze 16 Verträge laufen aus. Von Stammspielern wie Yannick Deichmann über Ersatztorhüter Tom Kretzschmar bis hin zu Kevin Goden, den Gorenzel, in Ermangelung von Abnehmern, bei der U21 untergebracht hat.
Gorenzel selbst hatte ursprünglich auch nur noch bis Juni Vertrag. Ende 2022 verlängerte sich dieser automatisch um ein weiteres Jahr. Unter Beobachtung steht er ob des sportlichen Abschneidens dennoch.
"Entscheidend ist, dass wir unsere eigenen persönlichen Interessen ganz klar hinter das Teaminteresse stellen. Das gilt auch für meine Person", sagte der Österreicher im Januar auf Anfrage des Portals "dieblaue 24". Gorenzel sei "mit jedem Einzelnen im Austausch. Jeder weiß ganz offen, wie ich denke, wie der Verein denkt – und was wir wollen: Zu einer Vertragsverlängerung gehören immer zwei Parteien." Weiter wollte er das Thema nicht ausführen.

Als wäre das nicht genug, beschäftigt momentan auch der Alkohol-Skandal um zwei Stammspieler und einen Reservisten, die sich vor und zwischen den Trainingseinheiten von Maurizio Jacobacci Schnaps gönnten, den Verein. Besagte Akteure mussten sich bei Gorenzel erklären und erhielten im Anschluss eine Abmahnung. Hochprozentige Probleme statt hochprozentige Leistungen an der Grünwalder Straße 114, die ab kommendem Sommer der Vergangenheit angehören sollen.
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