"Rubin, geh' aus dem Weg!" - alle Stimmen zum Spiel
Daniel Bierofka (Trainer TSV 1860) über...
... das Spiel: "Die Erleichterung ist riesengroß. Bevor ich vor drei Wochen angefangen habe - mit dem B-Trainerschein - hätte ich nie gedacht, hier zu sitzen. Ich bin überglicklich,d ass wir es geschafft haben. Wir sind ganz gut reingekommen, die ersten zehn, 15 Minuten, hatten einen Doppelchance, die wir nicht genutzt haben. Danach haben uns Mut und Überzeugung etwas verlassen. Der Druck war schon immens hoch. Ich hatte den Eindruck, dass uns das, auch bei der großen Zuschauerzahl, gelähmt. Paderborn konnte das Spiel immer wieder verlagern, war immer wieder gefährlich. Es war keine gute erste halbzeit für uns, aber es war kein Pfiff zu hören. Das hat der Mannschaft vielleicht nochmal ein paar Prozente gegeben, wieder Überzeugung gebracht. Ob es verdient war oder nicht: Unter dem strich stehen drei Punkte. Und ich kann nur versprechen, dass wir nach Frankfurt fahren werden und alles in die Waagschale werfen."
... eine Bierdusche: "Sascha Mölders ist leider zu stark für mich. Er hatte mich im Schwitzkasten, daher mussste ich die ein oder andere Bierdusche über mich ergehen lassen müssen."
... Mauersbergers Antrag, das Montagstraining von 10 Uhr auf 11 Uhr zu verschieben: "Ich werde das Training ganz ausfallen lassen. Am Dienstag geht es um 15 Uhr mit dem Trianing weiter. Wir werden uns ganz normal vorbereiten. Wenn einer über die Stränge schläzt, hat er ein Problem."
... eine Nichtabstiegsprämie: (lacht) "Wir haben nullkommanull! Ich muss sogar finanzielle Einbußen hinnehmen: Bei der U21 habe ich 50 Euro Punkteprämie bekommen. Die will ich jetzt ausgezahlt bekommen - wenigstens die!"
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Jan Mauersberger über...
... das Spiel: "Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht, aber in Endeffekt zählt das nicht. Man hat gemerkt, dass es für beide Teams um sehr viel ging. Wir sind als Mannschaft gut aufgetreten, haben gut gefightet - von daher: egal – Es ist einfach Wahnsinn, dass wir es jetzt einen Spieltag vor Schluss schon geschafft haben. Man muss ehrlich sagen, dass wir von den schlechten Ergebnissen der Gegner profitiert haben, immer wieder am Leben geblieben sind und jetzt diese Serie gestartet haben. Das hat uns das Leben gerettet. Wir sind überglücklich, erleichtert und totmüde."
... sein Tor: Daylon erkämpft sich den Ball hervorragend, zieht dann in die Mitte. Ich habe schon spekuliert: Vielleicht flankt er ihn lang. Dann kommt er kurz, springt noch einmal auf, ich habe nur gehoff: Rubin (Okotie, d. Red.), geh‘ aus dem Weg - hoffentlich schieße ich ihn nicht an, denn ich glaube, er wäre im Abseits gestanden. Ich bin einfach nur glücklich, dass der Ball dann irgendwie durchgerutscht ist. Dann war Emotion pur. Ich glaube, danach musste ich fünf Minuten lang nach Luft schnappen.
... Retter Bierofka: "Natürlich ist er "nur" der Trainer, aber er hatte einen ganz entscheidenden Part: Er hat uns das Selbstvertrauen und den Mut wieder eingetrichtert
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Michael Liendl: "Wir wussten, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wird und Kleinigkeiten entscheiden. Speziell beim Tor hat man gesehen, wie sehr der Wille bei uns da war, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Das Wetter war sehr drückend, wir sind in der Anfangsphase ein gutes Tempo gegangen. Es war klar, dass wir es nicht das ganze Spiel gehen können. So extrem habe ich das noch nie erlebt, das zehrt natürlich an den Nerven. Die letzten Wochen war jeden Tag irgendwie Druck da, deswegen sind wir sehr froh, dass wir das jetzt eine Woche vor Schluss erledigen konnten. Nicht nur der Mannschaft, auch der ganze Verein hat drumherum richtig gut gearbeitet. Jetzt fällt uns allen ein Stein vom Herzen."
René Müller (Trainer SC Paderborn): "Zunächst einmal möchte ich den Sechzigern und insbesondere Daniel Bierofka zum Klassenerhalt gratulieren. Den haben sie verdient erreicht. Für uns ist es ein extrem bitterer Moment heute und sehr enttäuschend. Wir wussten, dass Sechzig extrem auf dem Gas stehen wird zu Beginn, haben die kritischen Situationen gut überstanden. Wir sind dann immer besser ins Spiel gekommen. Momentan ist es leider so bei uns, dass wir in den entscheidenden Momenten keinen Punch setzen können. Wir sind mit einem guten Gefühl in die Pause gegangen, weil wir genau das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen haben. Dann kommst du wieder raus, setzt weiter das gut um, hast viele Ecken spielst weiter über die Flügel, schaffst es aber einfach nicht, ein Tor zu erzielen. Aus meiner Sicht heraus hätten wir mehr verdient gehabt. Für uns gilt es jetzt, die Köpfe wieder hochzubekommen. Die Fakten sind klar: Wir sind auf die Ergebnisse der Konkurrenz angewiesen, aber wir werden alles dafür tun, unsere Chance wahrzunehmen, unsere Hausaufgaben machen gegen Nürnberg. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, denn wir haben die letzten beiden Spiele gut gespielt und stehen mit leeren Händen da. Wir müssen alles dafür tun, den Relegationsplatz zu erreichen."