Poschner: "Ich habe nie an Rücktritt gedacht"
München - Gerhard Poschner ist nach dem Fast-Abstieg in der vergangenen Saison zur Haupt-Zielscheibe des Löwen-Frusts geworden. DIe Fan organisierten gar einen Protestmarsch gegen den Sportdirektor. Jetzt spricht Poschner in einem Interview mit dem "Kicker" über die Verfehlungen der Vorsaison, die ihn zu keinem Zeitpunkt zur Aufgabe hatten bewegen können.
"Ich habe nie an einen Rücktritt gedacht Ich kann doch von meinen Mitarbeitern nicht Stärke einfordern und dann beim ersten Gegenwind davonlaufen. Ich will eine zweite Chance, auch wenn das in diesem schnelllebigen Geschäft kaum vorgesehen ist", sagte der frühere Profi, dessen Vertrag bei den Löwen noch zwei Jahre bis zum 30. Juni 2017 läuft.
Das Interims-Präsidium um Sigi Schneider und Karl-Christian Bay hatte im Trainingslager in Bodenmais bestätigt, dass der Geschäftsführer Sport im Amt bleibe, dabei allerdings durchblicken lassen, dass dies aufgrund einer hohen Abfindung und Hasan Ismaiks schützender Hand über Poschner mehr Zwang denn freie Entscheidung sei.
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Heißt aber nicht, dass er sich der Kritik nicht stelle und zählt auf: "Ich stehe natürlich in der Verantwortung, dass wir nicht so erfolgreich gearbeitet haben wie erwartet. Es war sehr schwer, die verschiedenen Nationalitäten und Spieler einzubauen. Die andere Lehre ist, dass die physische Komponente der 2. Liga eine große Rolle spielt. Darauf haben wir nicht ausreichend geachtet. Diese zwei Fehler werden wir mit Sicherheit nicht mehr wiederholen."
Dass sich das Notpräsidium einen Beirat aus Meisterlöwe Peter Grosser, Karsten Wettberg und Thomas Miller zugelegt habe, kümmere ihn "gar nicht": "Es ist der Beirat des Präsidiums. Jedem steht es frei, sich Rat zu holen. Ich kommuniziere nur mit dem Präsidium."