Polizei: Derby-Rowdys aussperren

Der Münchner Polizeivizepräsident fordert harte Strafen für die Chaoten am Rande des Amateur-Derbys zwischen Bayern und 1860. Täter sollen schnell ermittelt und verurteilt werden.
Ralph Hub |
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Die Bayern-Tribüne wird eingenebelt von dichtem Qualm. Fans brennen Feuerwerk ab und entzünden bengalische Feuer.
Daniel von Loeper Die Bayern-Tribüne wird eingenebelt von dichtem Qualm. Fans brennen Feuerwerk ab und entzünden bengalische Feuer.

München - Die Pyro-Show im Grünwalder Stadion beim kleinen Lokalderby am letzten Sonntag hat ein juristisches Nachspiel. Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe gebildet, die die Drahtzieher identifizieren soll.

„Es gibt ein paar Unbelehrbare, die es einfach nicht begreifen wollen“, ärgert sich Polizeivizepräsident Robert Kopp am Tag nach dem Großeinsatz am Giesinger Berg. Die Täter sollen ermittelt und dann möglichst schnell vor Gericht gestellt werden. An den FC Bayern und des TSV 1860 appelliert Kopp: „Zusätzlich benötigen wir entsprechende Stadionverbote für die betreffenden Personen und die möglichst schnell.“

Bereits kurz nach der Ankunft des Bayern-Fanmarschs am Wettersteinplatz ging der Zirkus am Sonntag los. Rauchtöpfe in Weiß und Rot wurden gezündet. Zeitweise war der Qualm so dicht, dass man kaum die Hand vor Augen sah. Dazu flogen immer wieder Böller.

So erlebte der AZ-Reporter den Amateur-Derby-Einsatz

Bei Kontrollen vor dem Spiel entdeckten Polizisten bei Fans eine Rauchbombe aus Italien und einen nicht zugelassenen Böller aus Polen. „Den Kracher hatte einer in der Unterhose versteckt“, berichtet Kopp.

So richtig rund ging es im Stadion nur Sekunden nach dem Anpfiff. Auf der Tribüne im Bayern-Block zündeten Fans Rauchbomben und bengalische Feuer. Einige Böller und Feuerwerkskörper flogen bis aufs Spielfeld. Die Schiedsrichter mussten die Begegnung kurzzeitig unterbrechen.

Auch auf Seite der Löwen ging es nicht ohne Pyrotechnik ab. In der zweiten Spielhälfte zündeten auch in der Westkurve ein paar Fans weiße und blaue Rauchtöpfe.

Die Kripo soll die Drahtzieher ermitteln. Helfen werden dabei die neuen Videokameras im Stadion. Die Aufnahmen werden derzeit ausgewertet. „Sie zeigen die jeweilige Situation auf der Tribüne aus verschiedenen Perspektiven“, heißt es in Polizeikreisen, „deshalb sind viele Details erkennbar, von den Drahtziehern kommt keiner davon.“

Lesen Sie hier: Amateure-Derby: Viel Rauch – und was plant Magath?

Auch die Flaschenwürfe und der Krawall vor der Sportbar „Kastanien Garten“ nach dem Spiel wird Folgen haben. Löwenfans hatten mit Flaschen geworfen und sich in dem Lokal verbarrikadiert. Von 75 Gästen wurden die Personalien festgestellt, darunter auch fünf Rocker der Hells Angels. Insgesamt wurden gut zwei Dutzend Fans rund ums Derby von der Polizei festgenommen.

Vor Gericht bekamen jetzt zwei Löwen-Fans einen Dämpfer vor Gericht. Zwei Ultras (23 und 26) des TSV wurden, wie das Amtsgericht gestern mitteilte, wegen gemeinschaftlichen Raubes zu Freiheitsstrafen von jeweils 15 Monaten verurteilt. Ohne Bewährung. Opfer war ein Fliesenleger (20) aus Franken, dem die Löwen-Fans Fan-Jacke, T-Shirt und Bayern-Hut raubten. Vor Gericht zeigten sich die Löwen-Fans stur. Sie gaben weder ihren Komplizen preis, noch entschuldigten sie sich beim Opfer.

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