Okotie, Wittek und Mugosa: Die Wackel-Löwen
Die 1860-Profis Okotie, Wittek und Mugosa sind mit ihren Nationalteams unterwegs – und präsentieren sich international. Bei Sechzig steht das Trio vor dem Absprung. Die AZ analysiert die Lage der Spieler.
München - Endlich wieder den Adler auf der Brust tragen. Sich mit Spielern wie David Alaba vom FC Bayern und Marko Arnautovic, der in der Premier League für Stoke City kickt, auf Leistung bringen. Das ist die Welt von Rubin Okotie. Auf diesem Niveau sieht sich der Stürmer des TSV 1860. Ein paar Tage raus aus dem grauen Alltag, dem Abstiegskampf in der Zweiten Liga. Der 28-Jährige ist bei der österreichischen Nationalmannschaft in Wien. Die Länderspiele am Samstag gegen Albanien und gegen die Türkei (29. März) stehen an. Nach wie vor ist unklar, wie es mit ihm weitergeht. In Giesing? In der Bundesliga? Woanders?
Nicht nur er droht die Sechzger zu verlassen. Die AZ checkt drei Nationalspieler, die mit ihren Teams unterwegs sind – und die Löwen im Sommer möglicherweise verlassen könnten.
Rubin Okotie
Ihn würden die Löwen gerne behalten. Acht Pflichtspiel-Tore hat er in dieser Saison bisher erzielt, dazu vier Treffer aufgelegt. Doch Erstliga-Vereine aus dem Ausland sollen an ihm dran sein. Wie die „Bild“ berichtet, lässt Premier-League-Klub West Ham United ihn beobachten. Sein Vertrag läuft Ende Juni aus. „Es gibt derzeit nichts zu kommentieren, keine Vertragsverhandlungen“, sagte Sportchef Oliver Kreuzer auf Nachfrage der AZ, „es ist gerade ein ungünstiger Zeitpunkt, um Vertragsgespräche zu führen - sowohl bei Okotie, als auch bei anderen Spielern.“ Zu Okotie meinte er: „Seine Seite will momentan nicht sprechen. Wir werden uns nach der Saison nochmal zusammensetzen, ist doch klar.“ Gut möglich, dass der Österreicher dann schon woanders unterschrieben hat.
Bericht: Premier-League-Klub will Rubin Okotie
Maximilian Wittek
Er ist einer dieser Spieler, wie ihn ein Klub wie der TSV 1860 nicht gehen lassen darf. Eigentlich. Wittek, 20 Jahre jung, kommt aus der eigenen Jugendabteilung, ist seit 2012 im Verein – und seit Saisonbeginn unangefochtener Stammspieler als Linksaußen in der Viererkette. Das hat das Oberhaus zur Kenntnis genommen. Der FC Augsburg und weitere Bundesligisten sollen am U20-Nationalspieler dran sein, schreibt die „Sport Bild“. Die AZ fragte bei seiner Spieleragentur PRO Profil nach. Man werde sich an Spekulationen nicht beteiligen, hieß es. Ein klares Bekenntnis pro Löwen sieht anders aus. Die Agentur verwies auf den gültigen Vertrag. Der datiert bis Juni 2017. Im Sommer hätten die Sechzger letztmals die Möglichkeit, Ablöse einzustreichen.
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Stefan Mugosa
Der Montenegriner sollte Tore schießen, möglichst viele. Im Sommer kam er aus Kaiserslautern nach Giesing. Die Erwartungen konnte er seither nicht ansatzweise erfüllen. Nach 21 Liga-Einsätzen und 771 Minuten steht der 24-Jährige bei null Toren und null Vorlagen. Eigentlich keine guten Voraussetzungen, um Forderungen zu stellen. Dennoch sieht seine Agentur ST Sportmarketing den TSV 1860 unter Zugzwang. Auf Nachfrage der AZ hieß es, dass der Klassenverbleib der Löwen oberste Priorität habe, dann wolle man reden. Es ist eine dieser Phrasen, die in diesem Geschäft nichts Gutes verheißen. Dem Vernehmen nach ist der montenegrinische Nationalspieler unzufrieden mit seiner Situation als Reservist, seine Seite möchte aber keine Unruhe aufkommen lassen. Wohl auch, um die eigene Verhandlungsposition nicht noch weiter zu verschlechtern. Fakt ist: Sein Vertrag läuft bis Sommer 2018. Fakt ist aber auch: Der Kontrakt gilt nicht für die Dritte Liga.