Nach Sieg bei Volland-Premiere: Glöckner will "natürlichen Wettkampf" in der Mannschaft des TSV 1860

Trotz torarmer erster Halbzeit schlägt der TSV 1860 den Bezirksligisten aus Grafenau mit 10:0. Nach der Partie erklärt Coach Patrick Glöckner, dass er in dieser Saison auf jeder Position einen natürlichen Wettkampf möchte.
von  Kilian Kreitmair
Will auf jeder Position einen direkten Konkurrenzkampf: Sechzig-Coach Patrick Glöckner.
Will auf jeder Position einen direkten Konkurrenzkampf: Sechzig-Coach Patrick Glöckner. © sampics

Über 13 Jahre ist es her, dass sich Kevin Volland das letzte Mal ein Sechzig-Trikot überstreifte. Da stellt sich beim ersten Spiel nach der Rückkehr freilich die Frage: Passt das Jersey noch? Es sitzt. Wie angegossen. Davon konnten sich rund 1.700 Löwen-Fans am Samstag beim 10:0 in Grafenau ein Bild von machen. Die zweite gute Nachricht an diesem Nachmittag: Das Fußballspielen hat der 32-Jährige auch nicht verlernt. 

Glöckner über Volland: "Er ist ein sehr dominanter Spieler"

Volland dirigierte seine Mitspieler lautstark umher, trug sich nach zehn Minuten in die Torschützenliste ein. Ein Schlenzer und drin war der Ball. Obwohl ihn Coach Patrick Glöckner nicht als Stürmer, sondern als Zehner aufstellte. "Er ist ein sehr dominanter Spieler, der das Spiel an sich reißen und dann gut fortsetzen kann", erklärte Glöckner auf AZ-Nachfrage seinen Volland-Plan: "Aus der zweiten Reihe schießen und in die Box eindringen, das sind Attribute, die ein Zehner oder Achter braucht."

Heißt: Es ist durchaus möglich, dass ihn die Fans auf dieser Position nun häufiger sehen. Wer dann vor ihm für Tore sorgen soll? In Grafenau waren das in der ersten Hälfte Florian Niederlechner und Justin Steinkötter, die zwar durchaus gewillt waren, aber ohne Treffer blieben. "Wir haben unglaublich viel im Training gemacht, deswegen waren wir in der ersten Hälfte gerade vorm Tor vielleicht ein bisschen unkonzentriert", begründete Glöckner die 1:0-Pausenführung. 

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Pfeifer und Voet zeigen starkes Debüt für den TSV 1860

Auch sind die Löwen immerhin erst eine Woche zusammen. Dass da noch nicht alles funktioniert, auch gegen einen Bezirksligisten, ist klar. Für einen Abbruch der Euphorie sorgte das zähe Halbzeitergebnis aber nicht. Auch bei den Fans nicht. Viele blieben lange nach Abpfiff da, belagerten die Spieler für Fotos und Autogramme. "Es war eine super Stimmung", resümierte Glöckner. 

Zu verdanken hatte er das auch der vermeintlichen B-Elf, die den Stadtbären in der zweiten Hälfte neun Tore einschenkte. Vor allem Manuel Pfeifer ackerte auf der linken Außenbahn unermüdlich hin und her, belohnte sich dafür mit dem zwischenzeitlichen 3:0. "Manu hat es super über seine Seite gemacht", lobte ihn sein Trainer. Auch Verteidiger Siemen Voet, traf wie Patrick Hobsch doppelt, zeigte einen engagierten Auftritt. Von einer zweiten Garde konnte man also nicht sprechen. 

Traf beim Debüt für den TSV 1860 doppelt: Siemen Voet.
Traf beim Debüt für den TSV 1860 doppelt: Siemen Voet. © sampics

"Du musst immer den Atem von dem spüren, der die Position haben möchte"

Ist es allerdings auch genau das, was Glöckner fordert. Und der TSV 1860 braucht, um den hohen Erwartungshaltungen gerecht zu werden. "Das Entscheidende ist ein natürlicher Wettkampf", so Glöckner: "Damit meine ich, dass du immer eine Konkurrenz im Rücken haben musst, dass du immer den Atem von dem spüren musst, der die Position haben möchte." Aktuell ist der gebürtige Bonner und sein Trainerteam dran, dass "jeder weiß, das ist mein direkter Konkurrent". 

Bedeutet: Wer bei den Löwen nicht liefert, der muss in dieser Saison mit einem Bankplatz rechnen. Auf einen Star-Bonus kann im System von Glöckner keiner zurückgreifen. Wohl auch nicht Volland. Wenn es am Ende trifft? Das werden die nächsten Wochen zeigen. Der Startschuss ist allerdings gefallen. Es gilt nun im Training und in den Testspielen zu überzeugen. Das nächste findet schon am Sonntagnachmittag (14 Uhr) beim TSV Weyarn statt. 

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