Nach Pokalniederlage: Köllner frustriert und stolz zugleich
München - Löwen, das war knapp: Der TSV 1860 hat gegen den DFB-Pokalsieger des Jahres 2018 eine starke Leistung abgeliefert. Letzten Endes sollte es weder für eine faustdicke Überraschung, noch für die zweite Runde reichen - und das Team von Cheftrainer Michael Köllner verlor gegen Eintracht Frankfurt mit 1:2. Köllner zeigte sich hinterher mit der Leistung seiner Sechzger zufrieden, fand jedoch auch zahlreiche Kritikpunkte.
"Am Ende geht es um Weiterkommen oder Ausscheiden - und wir sind ausgeschieden. Das bleibt übrig, wenn man es nüchtern betrachtet. Wir haben aber ein super Spiel gemacht, es wäre mehr drin gewesen", erklärte Köllner im Rahmen der Pressekonferenz nach dem Spiel und präzisierte: "Wir haben eine starke Leistung auf den Platz gebracht, einen guten Matchplan gehabt. Die Spieler haben sich getraut, diesen umzusetzen. Eine Führung wäre aber nicht unverdient gewesen."
Köllner gibt mehrere Gründe an, die Sechzigs großen Wurf verhindert hätten: "Leider hatten wir etwas Pech - mit dem Pfosten, zudem die ein oder andere Situation nicht gut gelöst." Sechzig haben nicht nur das "Glück gefehlt", Köllner nannte auch die "mangelnde Chancenverwertung", denn: "Wir waren nicht kaltschnäuzig genug." Auch an "der ein oder anderen Schiedsrichterentscheidung", auf die Köllner nicht näher einging, hatte sich der Oberpfälzer gestört.
Am Ende zeigte sich der 50-Jährige dennoch stolz auf seine Sechzger: "Es gehört eine super Leistung dazu, wenn du eine Mannschaft wie Eintracht Frankfurt in eine solche Lage manövrierst, sie am Rande einer Niederlage zu haben. Die haben kürzlich noch Europa League gespielt." Die Eintracht habe das Spiel nur aufgrund von "Nuancen" für sich entschieden.
Trainerkollege Adi Hütter pflichtete Köllner bei - und lobte die Löwen überschwänglich. "Kompliment an 1860. Sie haben es gut gemacht und uns vor Probleme gestellt. Sie sind sehr, sehr gut ins Spiel gekommen und haben schnell nach vorne gespielt auf Zielspieler Mölders. Sie waren aggressiv und bissig", erklärte Hütter über Sechzigs starke erste Hälfte, bevor die Eintracht die Weichen auf Weiterkommen stellte: "Wir konnten dann nach der Pause zwei Tore machen und haben den Ball gut laufen lassen. 1860 hat nochmal alles versucht und bis zum Schluss daran geglaubt. Am Ende des Tages geht es darum, eine Runde weiterzukommen und das haben wir geschafft."
Bevor Köllner das Pressepodest verließ, richtete er den Fokus auf den nächsten Gegner: "Wir können aber mit den sechs Wochen Vorbereitung sehr zufrieden sein. Jetzt haben wir zwei freie Tage und dann wollen wir uns top auf Meppen vorbereiten." Sechzigs Drittligauftakt beim SV Meppen steigt am Samstag um 14 Uhr (Magenta Sport und im AZ-Liveticker). Vielleicht haben die Giesinger dann ja noch ein bisserl Pokal-Wut im Gepäck.