"Muss was Besonderes vorliegen": Köllner erklärt das Pokal-Mysterium Illertissen

Der TSV 1860 trifft im Toto-Pokal auf das Mysterium FV Illertissen. Michael Köllner erklärt in der AZ, warum es so schwer ist, beim Regionalligisten zu gewinnen. 
Kilian Kreitmair
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Warf in der ersten Runde des DFB-Pokals den 1. FC Nürnberg raus: Der FV Illertissen.
Warf in der ersten Runde des DFB-Pokals den 1. FC Nürnberg raus: Der FV Illertissen. © IMAGO/Lucca Fundel
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Zwischen Ulm und Memmingen, da liegt sie, diese Ortschaft, die zum Mysterium wurde. Oder genauer gesagt ihr Verein, der FV. "Da muss schon irgendetwas Besonderes vorliegen", betont Ex-Löwen-Trainer Michael Köllner im Gespräch mit der AZ. Ein Regionalligist, für den der Spruch "Der Pokal hat seine eigenen Gesetze" erfunden wurde. In der ersten Runde des DFB-Pokals den 1. FC Nürnberg niedergerungen und nun am Samstag (14 Uhr) den TSV 1860 im Landespokal?

Volland: "Illertissen ist eines der schwersten Lose"

"Illertissen ist schwer auszurechnen", sagt Coach Patrick Glöckner. Schwer auszurechen, weil Illertissen in der Liga nur Elfter ist, zuletzt in Burghausen mit 1:4 unterging. Aber in K.o.-Duellen ist sie auf einmal da, diese Mannschaft von Trainer Holger Bachthaler. Dreimal in den letzten vier Jahren ging der Toto-Pokal nach Mittelschwaben. Das ist kein Zufall mehr.

"Illertissen ist eines der schwersten Lose, die man bekommen konnte", fasst es Kevin Volland zusammen. Dementsprechend ist die Stimmung in der Löwen-Kabine. Man nimmt Illertissen ernst. Es wird ein anderes Spiel als bei den Kantersiegen in Reichmanndorf (6:0) und Geiselbullach (8:0). "Jeder ist sich bewusst, wie schwer und eklig es dort ist." Aber steckt hinter dem Pokal-Mythos Illertissen?

Musste sich seiner Zeit im Toto-Pokal Illertissen geschlagen geben: Ex-Sechzig-Coach Michael Köllner.
Musste sich seiner Zeit im Toto-Pokal Illertissen geschlagen geben: Ex-Sechzig-Coach Michael Köllner. © IMAGO

Platzverhältnisse in Illertissen nicht auf Profi-Niveau

"Sie spielen einen Fußball, der genau zu ihrer Underdog-Rolle passt", begibt sich Köllner mit der AZ auf Spurensuche. Gallig, giftig und einfach nur unangenehm. Das trifft übrigens auch auf das Vöhlinstadion zu. Die Bedingungen sind nicht mit einem richtigen Profiplatz zu vergleichen. Englischer Rasen, Fehlanzeige. "Der Platz ist ein bisschen stumpfer und die Mannschaft sitzt in verschiedenen Kabinen", sagt der 55-Jährige. Das erschwert die Ansprachen.

Vollprofis wie Siemen Voet oder Sigurd Haugen sind das nicht gewöhnt. Dazu kommen die frenetischen FV-Fans. 4.000 Zuschauer werden da sein, der Großteil davon Anhänger der Illertissener. Wie schnell sich der beschauliche Sportplatz dann in einen ungemütlichen Hexenkessel verwandelt, zeigte nicht nur das Spiel gegen den Klose-Klub. Als die Köllner-Löwen 2022 ins Vöhlinstadion mussten, und das Pokalspiel 0:1 verloren, herrschte ein Ausnahmezustand.

Den Löwen erwarten am Samstag in Illertissen nicht die besten Platzverhältnisse.
Den Löwen erwarten am Samstag in Illertissen nicht die besten Platzverhältnisse. © IMAGO

"Wenn die Glücksgötting Fortuna auf deren Seite ist, wird es schwer"

"Vor einer solchen Kulisse zu spielen, macht etwas mit einer jungen Mannschaft", betont Illertissens Tobias Rühle gegenüber dem BFV: "Das sorgt dafür, dass wir zehn, 20 Prozent mehr auf dem Platz lassen." Und offenbar zu Pokalungeheuern mutieren. "Illertissen feiert sich für jeden Ballgewinn", sagt Köllner: "Und wenn dann auch noch die Glücksgöttin Fortuna auf deren Seite ist, wird es schwer." Ganz schwer.

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Heißt für den TSV 1860: Man muss von der ersten Minute an voll da sein. Die Einstellung muss passen. Ansonsten kann es schnell nach hinten losgehen. Und das von Sport-Boss Christian Werner aufgerufene Ziel Toto-Pokal-Sieg verfehlt werden. Deshalb wird es auch wie in den ersten beiden Runden wohl keine Experimente von Glöckner geben. Seine beste Garde wird aufs Feld geschickt.

Könnten gegen Illertissen ausfallen: Florian Niederlechner (rechts) und Raphael Schifferl (mitte).
Könnten gegen Illertissen ausfallen: Florian Niederlechner (rechts) und Raphael Schifferl (mitte). © IMAGO

Glöckner muss in Illertissen auf einige Löwen verzichten

Änderungen im Vergleich zum Remis gegen Stuttgart II wird es gezwungenermaßen dennoch geben. Neben dem langzeitverletzten Morris Schröter (Sehnenriss) fehlen Kilian Jakob (Muskelbündelriss), Tim Danhof (Oberschenkelprobleme) und Sean Dulic (DFB-Nominierung) sicher. Auch der Einsatz von Raphael Schifferl und Florian Niederlechner ist fraglich.

Trotzdem verspricht Glöckner: "Wir werden auf jeden Fall eine starke Mannschaft haben." Immerhin ist der Kader der Münchner in dieser Saison qualitativ breit aufgestellt. Auch deshalb ist sich Köllner, Mysterium Illertissen hin oder her, sicher: "Sechzig wird in die nächste Runde kommen, auch wenn es eine knifflige Aufgabe ist." Ob er recht behält?

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