Moniz und das Warten auf den Knalleffekt

"Wir werden Meister!" Moniz' großspurige Ansage zu Saisonbeginn fliegt dem 1860-Coach gerade um die Ohren. Die AZ zeigt, was nach dem Fehlstart noch möglich ist.
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Ricardo Moniz hat es nicht einfach bei den Löwen.
dpa Ricardo Moniz hat es nicht einfach bei den Löwen.

"Wir werden Meister!" Moniz' großspurige Ansage zu Saisonbeginn fliegt dem Löwen-Coach gerade um die Ohren. Die AZ zeigt, was nach dem Fehlstart noch möglich ist.

München - Nach dem schlechtesten Saisonstart des TSV 1860 München in eine Zweitliga-Saison ist die Stimmung an der Grünwalder Straße dem Wetter entsprechend: ganz so, als ob jeden Moment der nächste Niederschlag bevor stünde.

Noch glaubt Trainer Ricardo Moniz an das Vertrauen der Vereinsoberen. Er hofft auf die Chance, mit dem nun vollständigen Kader inklusive der drei Last-Minute-Neuzugänge Rama, Rodri und Angha die Kurve zu kriegen zu können. Doch er weiß, dass ihn einzig und alleine drei Punkte im nächsten Spiel beim FC St. Pauli werden retten können. Wenn überhaupt. Immer größer werden die Befürchtungen der Fans, dass sich die Löwen in Sachen Saisonziel verhoben haben. Gerade einmal vier Spieltage hat es gedauert, da spricht niemand mehr von der Meisterschaft in weiß-blau. Vielmehr droht eine weitere Saison in der Bedeutungslosigkeit.

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Seit dem Abstieg vor zehn Jahren ist der TSV 1860 nicht so schlecht aus den Startlöchern gekommen. Lediglich 2008 legte man einen ähnlich schwachen Start hin. Drei Punkte aus vier Spielen reichten zu Rang zwölf, dem gleichen enttäuschenden Rang im Niemandsland der Tabelle, der dann zu Saisonende zu Buche stand. Dem Aufstieg noch am nächsten kamen die Löwen in ihrer ersten Saison zurück in Liga zwei, als sie 2005 mit 57 Punkten auf Rang vier einliefen. Auch damals war die Spielzeit mit fünf Punkten und Rang zehn nicht berühmt angelaufen, aber zumindest lag man damals bereits in Schlagdistanz zu den Topteams.

Anschließend ging es bergab, und selbst erfolgreiche erste Spieltage wie 2007 mit zehn Punkten und Tabellenplatz eins endeten in enttäuschenden 41 Punkten in der Schlusstabelle und Rang elf.

Die Statistiken zeigen, wie wichtig ein guter Auftakt in eine Spielzeit ist. Im Schnitt erreichten die Meister der letzten zehn Jahre einen Zwei-Punkte-Schnitt, und das nicht nur am Ende der Saison, sondern konstant über die 34 Runden. Eben jene Konstanz lassen die Münchner seit Jahren vermissen.

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Nur ein einziges Team schaffte mit einer ähnlich miserablen Bilanz wie dieser Tage die Sechziger noch den Sprung ins Oberhaus: Die TSG 1899 Hoffenheim pflügte sich 2007/08 mit nur einem Punkt auf der Habenseite vom vorletzten Tabellenplatz durch die Liga und stieg am Ende noch als Zweiter auf. Doch aktuell könnte die Kluft zwischen den Kraichgauern und dem TSV kaum größer sein.

Die Hoffnungen ruhen jetzt auf einer Trendwende und drei Punkten beim FC St. Pauli. Ausgerechnet Pauli! Auch dort läuft man den Erwartungen hinter her. Auch dort droht dem Trainer bereits nach vier Partien das Aus. Und auch dort setzt man alles auf einen Sieg, der den Knoten platzen lässt.

Schließlich liefert die letzte Saison all jenen, die auf einen solchen Knalleffekt hoffen, bestes Anschauungsmaterial. Der 1. FC Köln, am Ende ungefährdeter Meister, startete unter dem neuen Trainer Peter Stöger mit drei Unentschieden. Doch die Geißböcke blieben geduldig und ließen eine Serie folgen, die sie auf Rang eins und letztlich in Liga eins beförderte.

Beim TSV 1860 ringen die Verantwortlichen noch, auf welche Art Knalleffekt man setzen soll. Es gilt lediglich als sicher, dass das Spiel in Hamburg die Antwort liefern wird: entweder mit drei Punkten oder mit der Ablösung von Ricardo Moniz.

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