Meidert: „Ich fürchtete um mein Leben"
München - Im Löwen-Stüberl schüttelten sie am Tag nach dem großen Knall nur den Kopf. Herbert Ziegler soll Erich Meidert bedroht haben und von Gerhard Mayrhofer als Gegenleistung den Job als Hausmeister beim TSV 1860 bekommen haben. Eine ungeheuerliche Geschichte – selbst für Sechzig.
TSV 1860 München: Gerhard Mayrhofer - Der angezählte Präsident
Es geht um die Geschehnisse am 11. Juli 2013: Meidert ist von Helmut Kirmaier als Notvorstand des TSV vorgeschlagen worden, Mayrhofer Präsidentschaftskandidat des Vereins. Beide sind auf Wahlkampf-Tour, kämpfen für ihre Ideen. Laut eines anwaltlichen Schreibens, das der AZ vorliegt, erhält an jenem Juli-Tag Meidert einen Anruf. Ziegler, der Anrufer, drängt Meidert zum Rückzug. Wenn nicht, so Ziegler laut Schreiben, würden vonseiten des Vereins „Reaktionen kommen, die unübersehbare Folgen für dich haben werden“.
Tatsächlich zieht sich Meidert kurz darauf zurück und erscheint auch nicht zur wenige Tage später stattfindenden Mitgliederversammlung. Den Grund verrät er 16 Monate später der AZ: „Weil ich um mein Leben gefürchtet habe“. Warum Meidert aber erst im Dezember 2014 mit diesem Thema auf der Bildfläche erscheint, sagt er nicht.
Ziegler selbst weiß nicht recht, was er dazu sagen soll. „Ich will keine Schlammschlacht“, so der Vorsitzende des Sechzig-Fanklubs „de Griabign“. Die Anschuldigung Meiderts sei eine „Unverschämtheit“. Vielmehr habe damals Meidert ihn angerufen und gebeten, zwischen den beiden Kandidaten zu vermitteln.
Meidert erklärt, es sei kein Zufall, dass Ziegler und Mayrhofer in der gleichen Nachbarschaft lebten und Ziegler mittlerweile beim TSV angestellt sei. „Das ist ein komischer Zufall.“ Mayrhofer hingegen wird bei diesem Vorwurf fuchsteufelswild: „Meidert hat über Ziegler versucht, mit mir ins Gespräch zu kommen. Herbert Ziegler ist einer der ehrenwertesten Menschen, die ich kenne. Der Vorwurf ist eine Frechheit.“ Marc Merten
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