Löwen vor der Wiesn: Wenn die Tracht zwickt...

Neuzugänge wie Kai Bülow und Savio Nsereko mühen sich bei der Einkleidung in die ungewohnte Lederhosn, freuen sich aber aufs Oktoberfest und den Anblick ihrer Freundinnen im Dirndl.
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Spaß bei der Wiesn-Einkleidung: Necat Aygün, Daniel Halfar, Dominik Stahl und Moritz Leitner (von links).
Rauchensteiner/Augenklick Spaß bei der Wiesn-Einkleidung: Necat Aygün, Daniel Halfar, Dominik Stahl und Moritz Leitner (von links).

Neuzugänge wie Kai Bülow und Savio Nsereko mühen sich bei der Einkleidung in die ungewohnte Lederhosn, freuen sich aber aufs Oktoberfest und den Anblick ihrer Freundinnen im Dirndl.

MÜNCHEN Klar, als Fußballprofi kann man sich eines Vorzeigekörpers gewiss sein und macht in vielen Klamotten eine gute Figur. Wenn es aber um Lederhosen geht, müssen selbst manche Kicker erkennen, dafür nicht optimal gebaut zu sein.

Diese Erfahrung machten einige Löwen gestern, als sie mit den Trachten eines Sponsors eingekleidet wurden. „Sieht schick aus", sagte Verteidiger Kai Bülow, als er zum ersten Mal in eine Lederhose geschlüpft war, „aber an den Oberschenkeln ist’s sehr eng. Bewegungsfreiheit fühlt sich anders an." Darin spielen ließe es sich schlecht.

Und auch Savio Nsereko, wie Bülow diesen Sommer neu zu den Sechzgern gekommen, meinte bei seiner Trachten-Premiere: „Naja, die Muskulatur an den Oberschenkeln ist kein Vorteil, wenn man in so einem Teil steckt."

Trainer Reiner Maurer musste sich mit solchen Sorgen nicht herumplagen, er hatte keine Anpassungsschwierigkeiten. „Wunderschön, passt wie angegossen“, frohlockte er und erzählte, schon als Kind in den Sechzigern Lederhosen getragen zu haben. „Heute sind sie immer noch super modern", meint Maurer beim Anblick seiner Spieler.

Vor allem für Bülow und Nsereko, zwei Löwen also, die die Wiesn unterschiedlicher kaum angehen könnten. Der eine, an der Ostsee geboren und in Rostock aufgewachsen, erlebt sein erstes Oktoberfest und hat rasch erkannt: „Die Tradition muss man mitmachen. Es ist Wahnsinn, wie sehr man schon Wochen vorher spürt, dass sich die Wiesn nähert."

Der andere ist echter Münchner und war als Kind oft auf der Wiesn. „Die Fahrgeschäfte hatten es mir angetan", erzählte Nsereko, der schon als Zwölfjähriger mal von seiner Mutter in eine Tracht gesteckt wurde. „Das war aber nichts für mich. Ich habe nie mehr eine getragen. Aber jetzt gefällt sie mir überraschend gut", sagte er, krempelte sich die Strümpfe zurecht und ließ sich vom Vorkäufer erklären, dass die Knie freibleiben sollten. „Aha“, erkannte der 21-Jährige, „so sieht's wohl besser aus."

Apropos Aussehen: Zwar sagte Bülow, er sei kein eitler Typ, trotzdem legen er und Savio Wert auf Äußeres, bei sich und auch bei ihren Partnerinnen. Denn bei denen ist Tracht Pflicht. „Klar hat sie ein Dirndl, darin sieht sie super aus", sagt Nsereko über Freundin Veronika, und auch Bülows Partnerin Antje ist trachtenmäßig bestens ausgestattet, ganz zur Freude des 24-Jährigen. „Mädels in Dirndl sehen sexy aus. Mit Lederhose und Dirndl fallen wir als Norddeutsche gar nicht mehr auf."

Allerdings, das ist auch den zwei Neu-Löwen klar, wird die Wiesn-Zeit viel angenehmer, müssen sie sich nicht mit sportlichen Sorgen herumplagen. „Gewinnen wir in Düsseldorf, dürfen wir die Tage etwas entspannter angehen", weiß Bülow, und Savio ergänzt: „Man will sich da nicht blicken lassen, wenn man in der Tabelle hinten steht."

Heißt also: Erst am Sonntag in Düsseldorf gewinnen, dann die Wiesn genießen und zwischendurch Aue schlagen. Ob sich die Löwen in den neuen Trachten aber sofort wohlfühlen, ist trotzdem ungewiss. „Man muss sie angeblich erst mal eintragen", erzählt Bülow. Heißt das etwa, er bleibt daher viele Jahre in München? „Die Lederhosen wären zumindest ein Grund.“ Marco Plein

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