Löwen-Neuzugänge: Sechs Füße für ein Halleluja
München - Schuften, spielen, schwitzen – hinter den Löwen liegen neun anstrengende Tage des Trainingslagers in Estepona. Am Donnerstag geht es mit der Arbeit an der Grünwalder Straße weiter. Trainer Benno Möhlmann gibt die Richtung für den Abstiegskampf vor: „Wir müssen keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern punkten.“ Wer dafür geeignet ist, hat sich Möhlmann in Estepona ganz genau angeschaut. Wer hat sich besonders zeigen können? Wer hat enttäuscht? Die AZ macht den Check.
Die Gewinner
Jan Mauersberger: Der Neuzugang vom Karlsruher SC soll in der Innenverteidigung neben Kapitän Christopher Schindler auflaufen. Dort gab ihm Trainer Benno Möhlmann die meiste Spielzeit aller Kandidaten. Der 30-Jährige dirigierte schon und hat seine Führungsqualitäten gezeigt.
Sascha Mölders: Der bullige Stürmer kommt im Löwen-Team gut an. In Estepona lernten ihn die Spieler auf und neben dem Platz besser kennen – als fleißigen Typen, der auf dem Boden geblieben ist. Auf dem Spielfeld gibt der 30-Jährige alles. Mölders hat sich gut eingebracht, die Spieler suchen ihn. Ist im Sturm gesetzt.
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Levent Aycicek: Der Bremer Leihspieler kam, traf und siegte. Im ersten Test gegen den FC Pandurii Targu Jiu netzte der 21-Jährige ein. Aycicek zeigte sich in Estepona schnell und torgefährlich – so einen brauchen die Löwen! Sportchef Oliver Kreuzer lobt: „Levent ist vielseitig, er kann in der zweiten Reihe spielen, linke Außenbahn, rechte Außenbahn, auch zentral. Er hat sich schnell zurechtgefunden.“
Nico Karger: Der 22-Jährige durfte das erste Mal mit den Profis ins Trainingslager. Der Flügelspieler kam in beiden Tests – gegen Pandurii und Kiew – zum Einsatz und erhielt sogar ein Sonderlob von Möhlmann: „Er hat das in den ersten beiden Spielen gut gemacht, an Selbstbewusstsein gewonnen.“ Bisher spielte Karger vor allem in der Löwen-Reserve in der Regionalliga – mit seiner Schnelligkeit und Unbekümmertheit hat er sich für Möhlmann aber auch für die erste Mannschaft als echte Option auf dem Flügel und im Sturm erwiesen.
Die Verlierer
Milos Degenek: Bisher war der 21-Jährige als Sechser gesetzt – nach Estepona wird es für ihn ganz eng. Möhlmann ließ statt des australischen U23-Nationalkickers lieber Dominik Stahl, Romuald Lacazette und Kai Bülow auflaufen. Außerdem soll noch ein – im Gegensatz zu Degenek spielstarker – Sechser kommen. Der Defensivmann rutschte dafür auf die Rechtsverteidiger-Position, wo er sich wohl mit Gary Kagelmacher wird messen müssen.
Stephan Hain: Der 27-Jährige wollte wieder angreifen. Doch im Testspiel gegen Pandurii kam er als einziger Feldspieler nicht zum Einsatz, gegen Kiew überzeugte er nicht. Wird am Sturmduo Mölders und Rubin Okotie vorerst nicht vorbeikommen. Außerdem hat Hain mit Stefan Mugosa und Karger weitere Konkurrenz.
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Daylon Claasen: Der Südafrikaner ist technisch einer der besten Löwen. Im Abstiegskampf brauchen die Sechzger aber effiziente Spieler. Mit der Verpflichtung von Aycicek und dem geplanten Transfer von Tom Weilandt hat Claasen wohl das Nachsehen. In den beiden Testspielen blieb der 25-Jährige unauffällig.
Jugendspieler: Moritz Heinrich und Felix Uduokhai sind „zwei gute, talentierte Jungs, denen das gutgetan hat“, betont Möhlmann. Trotzdem müssen sie sich noch gedulden: Der Trainer plant mit den beiden U19-Spielern vorerst nicht bei den Profis. „Wir haben nur die Aufgabe, die Klasse zu halten“, sagt Möhlmann.