Kündigung! Hasan Ismaik wird abgewatscht

Die Bombe platzte am Schluss. Auf ihrer Mitgliederversammlung beschließen die Löwen, sich von Hasan Ismaik zu trennen - binnen sechs Monaten.
von  Patrick Mayer
Allein auf weiter Flur: Hasan Ismaik.
Allein auf weiter Flur: Hasan Ismaik. © sampics/Augenklick

München - Das Wichtigste kam zum Schluss. Oder man könnte auch sagen: Jetzt wird es richtig knifflig für Löwen-Boss Markus Fauser. Denn: Nach fast acht Stunden Marathon-Sitzung beschlossen die verbliebenen Mitglieder des TSV 1860 am Sonntag, dass der Kooperationsvertrag mit Investor Hasan Ismaik binnen sechs Monaten zu kündigen ist.

Heißt: Die Mitglieder haben die Trennung vom Jordanier offiziell in Auftrag gegeben. Die Arbeit Fausers, zwischen den beiden Parteien zu schlichten, ist damit zunichtegemacht. Der Geschäftsführer muss nun schauen, dass der Jordanier in diesem Zeitraum seine Anteile möglichst verkauft.

Ulla Hoppen gegen Hasan Ismaik

Ansonsten hätten die Sechzger einen Mehrheitseigner der KGaA mit einem noch größeren Druckmittel an der Hand. Denn er könnte seine Darlehen zurückverlangen und die Löwen damit in die Pleite führen. Vereinsmitglied Ulla Hoppen hatte den Antrag eingebracht. Kurioserweise hatten die Sechzger die wichtigste Entscheidung ganz ans Ende der Mitgliederversammlung gelegt. Fast acht Stunden waren vergangen. "Es geht ihm nur ums Geld. Alle Treueschwüre sind nur Marketing", meinte Hoppen und warf Ismaik eine "undemokratische und ignorante Grundhaltung" vor. Ismaik sei "ein Vertragsbrüchiger, der in sechs Jahren nichts dazu gelernt hat. Der e.V. sind wir, wir geben mehr als Geld."

Alle Versuche des Präsidiums, sie davon abzubringen, scheiterten. 331 Mitglieder stimmten für die "Kündigung des Kooperationsvertrages", 56 stimmten dagegen. Das Präsidium hatte Hoppen davor noch gesteckt, dass die Verhandlungen mit Ismaik ohnehin fortgeschritten seien. Einzig dessen Name genügte indes, um heftige Reaktionen nach sich zu ziehen.

Das musste der Bruder Yahya erfahren. Er hatte sich zur Wahl zum Verwaltungsrat aufstellen lassen – vergeblich. Es war der nächste Versuch der Investorenseite, mehr Einfluss auf den Verein zu gewinnen. Vielleicht sogar der letzte.

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