"Hartes Stück Arbeit" gegen Saarbrücken: Die Heim-Löwen schlagen wieder zu

Manche Sechzger-Serien sind dazu da, um gebrochen zu werden. Andere dagegen halten und halten und halten - und sollten baldmöglichst auch in andere Stadien übertragen werden, um doch noch ein bisserl oben hinschmecken zu dürfen. Der TSV 1860 hat im Duell der enttäuschenden Aufstiegsaspiranten gegen den 1. FC Saarbrücken sein Heim-Gesicht gezeigt.
"Wir hätten früher das 2:0 machen müssen, weil wir genügend Chancen hatten. Wir haben es im letzten Drittel nicht immer gut ausgespielt, sonst hätten wir das Spiel früher entscheiden können. Bis auf einen Pfostenschuss am Ende habe ich von Saarbrücken sonst keine Torchance wahrgenommen. Deswegen war der Sieg hochverdient", sagte Torjäger Patrick Hobsch, der von Trainer Markus Kauczisnki den Vorzug vor Florian Niederlechner erhalten hatte - prompt schoss der die Sechzger in Front (13.).
Dähne über Saarbrücken-Sieg: "Ein hartes Stück Arbeit"
Nach einem Solo von Ex-Nationalspieler Kevin Volland, der seinen Gegenspieler mustergültig verladen hatte, aber mit seinem Schuss an Torwart Phillip Menzel gescheitert war, musste Hobsch aus dem Rückraum nur noch gezielt einschieben. Der Türöffner, Kapitän Thore Jacobsen machte spät den Elfer-Deckel auf den Giesinger Dreier. Nächster Streich der Heim-Löwen.
3:1 gegen den MSV Duisburg. 3:0 gegen Energie Cottbus, drumherum die Auswärtsrückschläge in Mannheim (1:3) und Regensburg (0:4). Mancher Fan scherzte schon vor dem Anpfiff, dass zuhause eigentlich gar nichts anbrennen könne. Dennoch wurde es, wie wohl fast jedes Duell in dieser irren wie umkämpften Spielklasse, auch laut Torhüter Thomas Dähne ein "hartes Stück Arbeit".
TSV 1860 lässt gegen Saarbrücken mehrere gute Chancen liegen
1860 verdiente sich die Führung und letztlich auch den 2:0-Sieg insgesamt durch einen kampfstarken Auftritt, musste aber gerade nach der Pause vermehrter Angriffe der kriselnden Saarbrücker erwehren. Ärgerlich aus Sechzger-Sicht: Volland und Co. vergaben gleich mehrere dicke Möglichkeiten, zudem spielte der TSV gleich eine ganze Handvoll aussichtsreicher Hereingaben genau in die Füße des Gegners. Karten-Glück hatte der FCS, als der umtriebige Sigurd Haugen durchgebrochen war, gefällt wurde und der letzte Mann Lasse Wilhelm von Schiedsrichter Felix Weller nur die Gelbe Karte sah.
Unter dem Strich sah Kauczinski einen "konzentrierten und fußballerisch guten Auftritt meiner Mannschaft", die es "noch weiter durchziehen" müsse.
1860-Fans reagieren auf Beleidigungen gegen Präsident Mang
Ein spannendes Duell entwickelt sich auch auf den Rängen - nicht wegen des anfänglichen, zwölfminütigen Stimmungsboykotts, sondern zwischen den Blauen und den Roten. Nachdem Präsident Gernot Mang auf dem AZ-Sofa ein Scharmützel mit Bayerns-Präsident Hebert Hainer eröffnet hatte und die FCB-Fans den Oberlöwen am Samstag gegen den SC Freiburg mit einem Spruchband beleidigten, konterten die Sechzger in der Westkurve: "Jeder Rote ist ein H****sohn, das weiß Mang schon!"

Zurück zum Sport: Im dritten Kauczinski-Spiel in der Fremde soll endlich der erste Punktgewinn oder eigentlich eher gleich ein Dreier gelingen, damit die erhoffte Aufholjagd weiter in die Tat umgesetzt werden kann. Dähne dazu: "Ich glaube, jetzt ist es an der Zeit, dass wir den Fans beim Auswärtsspiel etwas zurückzahlen." Der Gegner, der das spüren soll, heißt SSV Ulm 1846 und erwartet Sechzig am Samstag um 14 Uhr.