Grünwalder-Entscheidung im Stadtrat: Dieses Detail kommt viele Löwen-Fans teuer zu stehen

Das Grünwalder Stadion im Stadtrat: Wie die drei großen Fraktionen argumentieren, wie es nun weitergeht. Und warum eine Entscheidung für viele Fans schon für die kommende Saison eine schlechte Nachricht ist.
Felix Müller
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Löwen-Fans in der Westkurve beim letzten Heimspiel gegen den 1.FC Saarbrücken.
IMAGO/foto2press Löwen-Fans in der Westkurve beim letzten Heimspiel gegen den 1.FC Saarbrücken.

Die Stadt und der TSV 1860 peilen weiter eine gemeinsame Entscheidung zur Zukunft des Grünwalder Stadions an – nun aber doch erst Ende 2026. Dieser Beschluss zum Zeitplan war, wie berichtet, erwartet worden – und so fiel er im Stadtrat auch. Die Löwen bekommen so die Möglichkeit, eine Machbarkeitsstudie zu einer möglichen Erweiterung auf 25.000 Plätze vorzulegen – und ein Konzept zu entwickeln, um das Stadion in Erbpacht zu übernehmen.

Was passiert, wenn sich Stadt und Löwen nicht einigen?

Einigt man sich bis Ende 2026 nicht, will die Stadt das Grünwalder als Stadion für den Amateurfußball instand halten – aber nicht profitauglich machen für mögliche spätere Aufstiege des TSV 1860. Mindestens 40 Millionen Euro würde auch das nach Schätzungen der Stadt kosten. Die Löwen hätten dann aber im Ist-Zustand weiter ein Vermarktungs- und Einnahmeproblem – vor allem aber ein großes Problem, sollte es sportlich nach oben gehen.

"Unterstützen die Löwen vollumfänglich": Das sagt die SPD

Sport-Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) sagte der AZ: "Über die guten und durchaus umfangreichen Anstrengungen des Vereins, die Stadionfrage zielorientiert und mit klarer Linie anzugehen, freue ich mich nach wie vor sehr." Dietl betonte: "Wir unterstützen den Verein vollumfänglich darin, eine Stadionlösung zu finden, die für die Löwen sowohl sportlich als auch wirtschaftlich nützlich ist, die zugleich auch planungsrechtlich funktionieren kann und die zudem die Bedürfnisse der Anwohnerinnen und Anwohner des Stadions mit einbezieht."

"Versprechen nicht gehalten": So attackiert die CSU die Stadtspitze

Stadträtin Ulrike Grimm (CSU) fand ebenfalls positive Worte, betonte aber: "Klar ist auch: Die Sanierung muss kommen, damit in Giesing auch mittelfristig noch gespielt werden kann. Die Stadtspitze verspricht seit Jahren einen Beschluss, der bislang leider nie zustande kam. Wir hoffen sehr, dass der Zeitplan dieses Mal hält und es nun zu keinen weiteren Verzögerungen kommt."

Grünen-Stadtrat Beppo Brem sagte: "Wir wollen die Sechzger gerne mit ihrem Stadion in Giesing behalten. Das hat schon Kultstatus. Was die Sanierung des Stadions angeht, hatten wir leider wegen der Irrungen und Wirrungen bei TSV 1860 und dem früheren Vorstand viele wertvolle Jahre verloren." Jetzt müsse man sehen, "was wir gemeinsam hinbekommen".

Grünwalder Stadion im Stadtrat: Dieses Detail betrifft schon die kommende Saison

Kurzfristige Konsequenzen für die Fans steckten übrigens auch im Beschluss. Auch in der nächsten Saison wird man mit seiner Tages- oder Dauerkarte nicht Bahn und Bus nutzen dürfen. Der Stadtrat erlaubte den Löwen auch für die nächsten Spielzeiten, kein MVV-Kombiticket anzubieten.

Heißt für die Sechzger, dass vom Eintrittsgeld deutlich mehr bei ihnen hängenbleibt. Für viele Fans jedoch, die kein Deutschlandticket haben, aber öffentlich ins Grünwalder Stadion fahren, dass die Giesinger Festspieltage für sie viel teurer bleiben, als das bis vor wenigen Jahren noch der Fall war.

Nach der Rückkehr der Löwen ins Grünwalder Stadion hatte die Stadt noch darauf bestanden, dass in den Eintrittskarten der MVV enthalten sein müsse, um die Parkplatzsituation zu entlasten. Entsprechend musste der TSV von jeder Eintrittskarte einen Teil abführen. Dass das ab dem Sommer 2026 wieder der Fall sein würde, ist nun vom Tisch.

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