Gegen "das Team der Hinrunde" kann es Kauczinski Ex-1860-Trainer Köllner gleichtun

Liebe Löwen, hier kommt ein kleines Rätsel: Wer war der letzte Löwen-Dompteur, dem fünf Drittliga-Siege in Serie gelungen sind? Klingelt’s nicht? Gut, machen wir’s noch leichter: Wer war der letzte Sechzger-Trainer, der mit dem Kürzel "MK" auf seiner Trainingsjacke herumgelaufen ist? Richtig: Michael Köllner!
Markus Kauczinski, seines Zeichens aktueller Chefcoach der Blauen, könnte auf Köllners Spuren wandeln – der übrigens brandaktuell laut "Sky" beim österreichischen Erstliga-Schlusslicht Blau-Weiß Linz unterschrieben hat.
Kurze Rückblende in die Drittliga-Spielzeit 2022/23: Damals hatten die Köllner-Kicker an den ersten fünf Spieltagen fünf Dreier in Folge geholt. Mit Kapitän Stefan Lex, Torhüter Marco Hiller, Kapitän Jesper Verlaat, Torjäger Marcel Bär und Co. fegten sie von Saisonbeginn durch die Liga, unvergessen dabei der 4:3-Auswärtssieg im Favoritenduell bei Dynamo Dresden, gefolgt von Erfolgen gegen den VfB Oldenburg (1:0), den SV Meppen (4:0), beim SC Verl (1:0) und gegen den Halleschen FC (3:1). Köllner adelte hinterher: "Kompliment an meine Mannschaft. Fünf Spiele, fünf Siege – das ist außergewöhnlich!"
"Wir werden alles dafür tun, den fünften Sieg in Folge zu feiern"
Zurück ins Hier und Jetzt, in die 2025/26. Da heißen die letzten Ergebnisse des TSV bekanntlich: 2:0 gegen den 1. FC Saarbrücken, 1:0 beim SSV Ulm 1846, 3:1 gegen den 1. FC Schweinfurt 05, 2:1 beim FC Ingolstadt 04. Kauczinski sprach hinterher von einer "Megaleistung", die seine Sechzger hingelegt haben. Und nun fragt sich: Gelingt ihm auch der fünfte Streich?
"Wir werden alles dafür tun, den fünften Sieg in Folge zu feiern", sagte Kauczinski vor dem Samstags-Duell gegen den SV Verl (16.30 Uhr), Sechzigs letztem Spiel des Jahres 2025: "Wir freuen uns auf den Auftritt, auf das Spiel hier bei uns. Die letzten Spiele haben uns die Fans getragen und wir hoffen, dass wir nochmal Riesen-Support haben."
Was der Coach zum Vergleich mit seinem Vorgänger und so einer Fünfer-Siegesstatistik sagt? "Ich lese die Überschrift und dann lese ich drüber hinweg", stellte der Gelsenkirchener auf AZ-Nachfrage schulterzuckend klar und erklärte, weshalb er nicht auf Wasserstandsmeldungen setze: "Ich weiß, wie schnell sich diese Verhältnisse ändern können. Erst hieß es bei uns: ‘Auswärtsmisere’, dann gewinnst du 1:0 in Ulm, drehst es ins Positive, stehst plötzlich oben und weißt noch gar nicht, warum und wie." Genauso könne man nach guten Leistungen jeweils Unentschieden spielen, das nächste Duell verlieren "und schon hast du drei Spiele in Folge nicht gewonnen."
"Eine spielstarke Mannschaft, vielleicht das Team der Hinrunde"
Dazu kommen zwei "Probleme" für Kauczinski und seine Kicker: Erstens: Verl, denn "das ist eine spielstarke Mannschaft, vielleicht das Team der Hinrunde." Mit 17 Scorerpunkten in 18 Saisonspielen hat der SCV in Berkant Taz einen absoluten Top-Offensivspieler und erst zwei Partien verloren.
Zweitens: 1860 hat einige schmerzhafte Ausfälle zu verzeichnen, mindestens acht potenzielle Startelf-Löwen fehlen (siehe unten). Mit dem Selbstverständnis siegreicher Sechzger sagte Kauczinski: "Wir rechnen uns trotzdem was aus!"
Und wie ging es damals nach der köllnerschen Rekordserie weiter? Dramatische Herbst-Krise, Köllner-Rauswurf nach der Winterpause, Sechzig wurde am Ende nur Achter. Jetzt soll der schon unter Köllner vorhandene Aufstiegstraum in die Tat umgesetzt werden. Ganz egal, welche Serien Kauczinski dazu brechen muss oder nicht.