Gary Kagelmacher: "Hoffe noch auf vier, fünf Neue"

Gary Kagelmacher im AZ-Interview: Der Löwe spricht über notwendige Transfers, seine Rolle als Dolmetscher, die neue Position als Sechser und den Traum von der Nationalmannschaft.
Matthias Eicher |
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Der 27-Jährige, hier im Gespräch mit AZ-Reporter Matthias Eicher, wechselte im vergangenen Sommer zum TSV 1860.
ME Der 27-Jährige, hier im Gespräch mit AZ-Reporter Matthias Eicher, wechselte im vergangenen Sommer zum TSV 1860.

AZ: Herr Kagelmacher, bringt Sie Trainer Torsten Fröhling ordentlich ins Schwitzen?

GARY KAGELMACHER: Mein ganzer Körper ist müde. Es ist hart bei dieser Hitze. Aber das ist Vorbereitung. Wenn wir eine gute Saison spielen möchten, müssen wir arbeiten. Wenn wir nichts merken würden, wäre es umsonst.

Wie groß ist die Hoffnung, dass alles besser wird?

Groß. Es ist gut, dass der Trainer geblieben ist. Wir brauchen Kontinuität. Wir hatten drei Trainer in der letzten Saison, jetzt können wir arbeiten. Jetzt hoffe ich, dass wir noch vier, fünf neue Spieler kriegen.

Neuzugänge lassen bisher auf sich warten.

In der letzten Saison war bis zum Schluss nicht klar, wie es weitergeht, dazu herrschte Unruhe. Deshalb hat sich das alles verzögert. Keine optimale Situation, aber da müssen wir durch.

Sie selbst haben lange gebraucht, um anzukommen bei 1860. Woran lag’s?

Die Vorbereitung hat mir gefehlt. Ich war verletzt, konnte nur zehn Tage Vollgas trainieren. Das zieht sich durch, noch mehr in der zweiten Liga, wo man viel laufen und kämpfen muss.

In der Rückrunde waren Sie eine der wenigen Säulen im Team. Wie haben Sie Kurve gekriegt?

Ich denke, die Fans haben gesehen, was ich kann. Ich bin aus Uruguay. Wir sind Kämpfer. Ich tue alles dafür, um nicht zu verlieren. Das werde ich immer tun.

Fehlt das bei manchen Kollegen? Sie müssen auf dem Platz oft für jene übersetzen, die sich bisher nicht so gut integrieren konnten – oder wollten.

Ich spreche fünf Sprachen. Für mich ist es selbstverständlich, zu helfen. Daylon Claasen und Krisztian Simon auf Englisch, Bedia, Rodri und Sanchez auf Spanisch. Ich bin ein bisschen Botschafter. (lacht)

Torsten Fröhling hat zuletzt gefordert, dass alle Deutsch lernen müssen, Rodri und Sanchez sogar suspendiert. Warum ziehen sie nicht mit?

Ich verstehe den Trainer. Wir sind in Deutschland. Man muss nicht perfekt Deutsch sprechen, aber dazu bereit sein, etwas zu lernen. Im Spiel geht es schnell, da muss die Message ankommen. Ich kann nur sagen: Alle sind erwachsen, nicht mehr 17, 18. Sie und Profis, müssen Verantwortung übernehmen. Wenn sie nicht wollen, ist es ihre Entscheidung.

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Andersrum gefragt: Wie kommt’s, dass es bei Ihnen umso besser funktioniert?

Ich bin ein Mannschaftsspieler. Ich habe schon viel gesehen, viele Länder, Spieler und Trainer. Für mich ist es wichtig, ein Team zu sein. Ausländer, Deutsche, junge und alte Spieler, völlig egal – alle zusammen.

Sie wurden als Innenverteidiger geholt, spielten dann rechts hinten. Jetzt sieht man Sie im Training als Sechser – wo werden Sie in der kommenden Saison auflaufen?

Dieses Jahr spiele ich Nummer sechs, denke ich. Das ist der Wunsch des Vereins. Ich kann mit dem Ball umgehen und weiß, dass ich diese Rolle mit meiner Aggressivität und Mentalität gut ausfüllen kann.

Wollten Sie nicht Rechtsverteidiger bleiben?

Das stimmt, ich habe gesagt: Ich war dort sechs Monate stabil, habe auch Tore gemacht… das hat doch gepasst? Aber: Ich habe bis 15 Jahre in Uruguay im defensiven Mittelfeld gespielt. Viele haben mir gesagt: Du wärst ein guter Sechser! Der Trainer und Gerhard Poschner haben mir gesagt, sie glauben auf dieser Position an mich. Deswegen mache ich das – für die Mannschaft.

Damit steigen Sie in einer neuen Löwen-Achse auch in der Hierarchie auf.

Das war die Idee dahinter: Vom Torwart über Verteidiger, Sechser, Zehner und Stürmer: Wenn du hier eine starke Achse hast, kannst Du erfolgreich sein. Ich nehme diese Verantwortung an. Es war wichtig, dass Christopher Schindler verlängert hat, als Kapitän und Münchner. Es wäre auch wichtig, dass Adi nachzieht. Das hab’ ich ihm auch gesagt.

Kagelmacher: "Ich bin aus Uruguay - wir sind Kämpfer"

Vielleicht könnte ja auch Uruguay noch einen guten Sechser brauchen…

Das Nationalteam ist nach wie vor in meinem Kopf. Natürlich ist es aktuell nicht einfach, in der zweiten Liga. Ich bin hierher gekommen, um erste Liga zu spielen. Das wäre mit diesem Verein fantastisch. Wenn ich sehe, wie viele Leute zu einem Relegationsspiel kommen. Was hier los wäre, wenn ich auf einem der ersten fünf Plätze stehen würde… dieser Verein hat für mich alles, um erfolgreich zu sein.

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