Fröhling: Letztes Jahr "auf die Fresse gefallen"

München -Torsten Fröhling ist dafür bekannt, die Dinge klar beim Namen zu nennen. Auch zeichnet den Löwen-Trainer aus, seine Aussagen ab und an mit seinen lockeren Sprüchen zu garnieren. Beides einmal mehr geschehen in einem Interview mit der "SZ".
Auf die anhaltende Löwen-Misere und den ausbleibenden Premieren-Sieg angesprochen, antwortete der Coach: "Ich weiß auch, dass wir die nächsten 15 Spiele nicht alle verlieren dürfen. Aber der Plan ist auf zwei, drei Jahre angelegt." Sein mehrfach kundgetaner Plan mit den Löwen ist es, in besagten zwei, drei Jahren eine mit vielen Nachwuchstalenten gespickte Mannschaft aufzubauen, die den seit über einem Jahrzehnt innigst gehegten Löwen-Wunsch des Aufstieges nicht sofort, sondern in absehbarer Zeit schaffen kann.
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Selbsterklärend, dass in der Vergangenheit auch Fehler begangen wurden: "Die Ausbildung ist nun mal die Stärke von unserem Verein. Und dann hat man elf Jahre immer nur eingekauft und eingekauft und eingekauft? Wolf wird Fehler machen, Wittek wird Fehler machen. Aber lasst uns doch hier mal die nächsten Jahre etwas Vernünftiges aufbauen", sagt der ehemalige U21-Coach.
Fröhling weiter: "Wir haben nicht diese 20, 30 Millionen, um zu sagen: Wir kaufen jetzt genau die, die wir brauchen und das Niveau für oben haben." Auch ein weiterer Stürmer hätte dem TSV nicht weitergeholfen, außer die Löwen hätten "richtig Kohle in die Hand" genommen, "um beispielsweise einen Simon Terodde zu bekommen."
Für die Entwicklung seiner Youngster-Truppe sei im übrigen der nur mit Ach und Krach erreichte Klassenerhalt besser als eine frühere Rettung: "Ich glaube, wenn wir nicht in die Relegation gegangen wären, wäre die Saison vielleicht schnell als Betriebsunfall abgehakt gewesen. So aber sind wir mal richtig auf die Fresse gefallen!"
Jetzt hofft Fröhling trotz des Stotter-Starts auf eine Zukunft bei den Löwen und witzelt: "Ich würde gerne lange bleiben, die können mir gerne einen Acht-Jahres-Vertrag geben."