Fazit der TSV-1860-Saison: Torwart Marco Hiller als Rückhalt mit Wacklern
München - Weiß-blaues Retro-Shirt, Schnauzer, mitten im Fanblock und ein Bier in der Hand: So fieberte neben Abwehrchef Jesper Verlaat und der ganz normalen, weiß-blauen Anhängerschaft ein Mann beim Saisonfinale in Zwickau (2:2) mit, der für gewöhnlich das Tor der Sechzger hütet: Marco Hiller.
Der Schlussmann des TSV 1860 hätte die Saison 2023/24 nur zu gerne mit dem großen Traum aller Löwenfans und seinem persönlichen Ziel beendet: mit dem Aufstieg in die Zweite Liga. Leider stand schon im Gästeblock der Zwickauer GGZ-Arena, als ihn Ersatzkeeper Tom Kretzschmar vertreten hatte, längst fest: Sechzig muss in der kommenden Spielzeit - falls überhaupt möglich - einen neuen Versuch unternehmen.
TSV-1860-Torwart Marco Hiller: Sicher, aber ohne Glanz
Nun geht's aber erstmal an die Bewertung der alten Saison: Wie haben die Mannschaftsteile der Sechzger funktioniert, wie haben sich die einzelnen Spieler geschlagen? Teil eins der AZ-Saisonzeugnisse: die Hüter des Sechzger-Kastens.
Marco Hiller: Der 1,88 Meter große Stammtorwart kam in 34 Saisonspielen zum Einsatz, kassierte dabei mit 44 Gegentoren etwa 1,29 pro Spiel. Acht Mal hielt der Identifikationslöwe die Null. Insgesamt war Hiller wie gewohnt ein sicherer Rückhalt, gleichzeitig ist aber auch wahr: Der Gröbenzeller konnte in der abgelaufenen Saison nicht besonders oft glänzen.
TSV 1860: Urgestein Marco Hiller erlebt eine eher durchschnittliche Spielzeit
War Hiller in den Vorjahren regelmäßig für seine Paraden, vor allem im Eins-gegen-Eins und seine gehaltenen Elfmeter als "Hiller-Killer" gefeiert worden, legte er diesmal eine eher durchschnittliche Spielzeit hin.
Beim 4:1-Sieg gegen den MSV Duisburg hielt er einen Strafstoß von Ex-Löwe Moritz Stoppelkamp, zwei weitere Elfmeter musste er im Saisonverlauf aus dem Netz holen.
Beim 1:4 dagegen gegen den BVB II erntete der 26-Jährige Kritik von Trainer Maurizio Jacobacci: "Ich erwarte mir den Marco Hiller, wie er gegen Aue gespielt hat, denn wir brauchen einen sicheren Wert im Tor. Ein sicherer Rückhalt ist enorm wichtig. Er weiß es aber selbst, dass er zuletzt nicht seinen besten Tag hatte."
An guten Tagen war Marco Hiller ein bärenstarker Rückhalt
Zuvor in Aue (3:1) hatte Hiller schon eher gezeigt, dass er an guten Tagen eben genau dieser bärenstarke Rückhalt sein kann. Der 26-Jährige hat insgesamt gewiss kein miserables Jahr hinter sich, aber auch keine überragende Runde, in der man eine Weiterentwicklung hätte beobachten können.
Gut für Sechzig: Der unangefochtene Keeper bleibt bis 2025 ein Löwe und ging immerhin in dieser Hinsicht voran. Note: 3
Der Reservekeeper verlässt den TSV 1860
Tom Kretzschmar: Hillers Ersatzmann muss sich vorwerfen lassen, dass er nie einen richtigen Konkurrenzkampf mit Sechzigs Nummer eins entfachen konnte. Beim 0:3 gegen den SC Verl am 23. Spieltag erlebte der 24-Jährige einen unschönen Nachmittag.
In den letzten drei Saisonspielen blieb der Reservekeeper, der den verletzten Hiller drei Mal in Folge ersetzte, trotz fünf Gegentreffern in drei Spielen wenigstens ohne Pleite. Nachdem der Vertrag des Münchners Ende Juni ausläuft, stehen die Zeichen auf Abschied. Ein Nachfolger steht nach AZ-Informationen kurz vor der Unterschrift. Note 4