Des Löwen neue Wiesn-Kleider

Der TSV 1860 stellt die neuen grün-goldenen Leiberl vor. „Ein schönes Ausrufezeichen“, hofft Rejek. Im Ausland ist die Wertschätzung geringer.
Ludwig Vaitl |
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Ganz ungeniert im Wiesn-Trikot der Löwen
TSV 1860/ho Ganz ungeniert im Wiesn-Trikot der Löwen

München Ja, is denn scho wieder Wiesn? Noch nicht ganz, aber der TSV 1860 ist schon bestens gerüstet für die fünfte Jahreszeit in der bayerischen Hauptstadt.

Zehn Tage vor dem Start des Oktoberfests haben die Löwen ihr neues Wiesn-Trikot präsentiert. Es ist in den grün-goldenen Farben des Hauptvereins gehalten und einer traditionellen Trachten-Weste nachempfunden: mit aufgemalten Taschen, Knöpfen und einem speziellen Stehkragen. Komplettiert wird die angekitschte Volkstümlichkeits-Kollektion durch eine aufgemalte Lederhose und weiße Stutzen. „Ich hoffe, dass wir mit diesem Wiesn-Trikot ein schönes Ausrufezeichen setzen”, sagte Geschäftsführer Markus Rejek bei der Vorstellung. Bisher hielt sich die internationale Wertschätzung noch in Grenzen. „Oh mein Gott, das furchtbare Trikot fürs Oktoberfest von 1860 München“ urteilte die französische Internetseite „Sportune.fr“ wenig schmeichelhaft.

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Gut 2000 Leiberl gehen jedenfalls für knapp 90 Euro in den Verkauf, zum Wiesn-Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern werden die 1860-Profis dank einer Sondergenehmigung am 19. September in den neuen Trachten-Trikots auflaufen. Bei diesem Heimspiel wird es auch erstmals ein Spieltagscamp geben. Dabei handelt es sich um ein spezielles Angebot der Fußballschule, für die Löwen-Legende Bernhard Winkler reaktiviert wurde.

„Ich freue mich, dass ich wieder bei den Löwen sein darf. Markus Rejek hat mich angesprochen, ob ich mitarbeiten will“, sagte der ehemalige Stürmer zu seinem Comeback bei den Löwen. Zur Förderung der Nachwuchsarbeit bietet der Verein spezielle Trainingseinheiten für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren. Nach der fußballerischen Betreuung durch Winkler und seine Trainer-Kollegen bekommen die Kids auch noch ein wenig Anschauungsunterricht. Der Verein lädt die Kinder zu den Heimspielen in der Allianz Arena ein und verspricht besondere Einblicke in den Profi-Fußball.

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„Die Löwen-Fußballschule wendet sich an jedermann, sie wendet sich nicht nur an die absoluten Spitzensportler“, erklärte Rejek, „denn viele Jungs und Mädchen träumen davon, auf höchstem Niveau zu spielen.“ Mit dem „strategisch wichtigen Projekt“ will Rejek die junge Generation stärker anbinden und – was mindestens so wichtig ist – das ramponierte 1860-Image wieder aufpolieren. Zumindest ein bisschen. „Es gab Zeiten, wo man sich als Kind nicht geniert hat, ein Löwen-Trikot zu tragen. Da wollen wir wieder hin“, so Winkler über die Zielsetzung. Das Projekt verspricht für Rejek auch sportlichen Mehrwert: „Wenn uns ein Talent auffällt, soll es frühzeitig an die Löwen gebunden werden.“

Denn – da muss man nicht drumherum reden – der TSV 1860 lebt seit Jahren davon, Jungtalente an sich zu binden. Und dann entweder in die Profimannschaft zu integrieren, wie etwa bei Christopher Schindler oder Marius Wolf geglückt, oder die Spieler für gutes Geld an finanzstärkere Vereine zu verkaufen. Siehe die Bender-Zwillinge (Leverkusen und Dortmund), Kevin Volland (Hoffenheim) oder zuletzt Julian Weigl (Borussia Dortmund). Die Löwen unter Trainer Torsten Fröhling wollen wieder bayerischer werden, münchnerischer. Und am Ende kann man nur hoffen, dass sich keiner mehr genieren muss, ein Trikot der Löwen zu tragen. Nicht die Kinder, nicht die Profis.

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