Blaue Ballermänner mit zwischenzeitlicher Ladehemmung: So lieferte der 1860-Sturm

Mit Patrick Hobsch traf seit Sascha Mölders und Marcel Bär wieder ein Löwe zweistellig, Fabian Schubert enttäuschte auf ganzer Linie: Die AZ-Saison-Zeugnisse für die Stürmer des TSV 1860.
Matthias Eicher
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Patrick Hobsch (l.) und Julian Guttau sind die beiden besten Löwen-Scorer der abgelaufenen Spielzeit.
Patrick Hobsch (l.) und Julian Guttau sind die beiden besten Löwen-Scorer der abgelaufenen Spielzeit. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Heike Feiner

Laues Lüfterl? Mächtiger Sturm? Irgendwo dazwischen pendelten sie sich ein, die Torjäger der Löwen: Insgesamt 57 Mal zappelte der Ball im Netz des Gegners.

Doch wie haben sich diejenigen Löwen geschlagen, deren Hauptaufgabe es ist, das Runde ins Eckige zu befördern? Teil vier der AZ-Saisonzeugnisse: die blauen Ballermänner:

Kämpfer Philipp und umworbener Wirbelwind Guttau

David Philipp – Note 4: Der gebürtige Hamburger musste nach seinem Wechsel von Viktoria Köln erst einmal Spielpraxis sammeln und bei 1860 ankommen. Phasenweise kaum berücksichtigt, kämpfte er sich immer wieder rein und sammelte zumeist als Joker in 32 Spielen drei Tore und zwei Vorlagen ein. Einer der Kandidaten, denen in ihrem zweiten Jahr bei Sechzig mehr zuzutrauen ist.

Julian Guttau – Note 3: Der Spielmacher durfte öfter vorne und auch regelmäßig als linker Flügelstürmer wirbeln, weshalb er an dieser Stelle aufgeführt wird. Unter dem Strich steht eine ordentliche Quote von acht Saisontoren und sechs Assists in 37 Spielen, womit der quirlige Allrounder zweitbester Scorer der Sechzger geworden ist.

Die Note zwei verhindert nur, dass er phasenweise ziemlich abgetaucht ist. Ob das Interesse von Zweitligist Karlsruher SC eine Rolle gespielt hat? Wurde am Saisonende nicht verabschiedet und steht mit 1860 in Verhandlungen für eine Vertragsverlängerung.

Hobsch ist angekommen, Schubert ein Abschiedskandidat

Patrick Hobsch – Note 2: Der Sohn von Sechzigs Ex-Bundesligastürmer Bernd Hobsch musste große Fußstapfen füllen, obwohl er das eigentlich gar nicht wollte. Der Neuzugang aus Haching hatte einen schweren Einstand und war unter Ex-Trainer Argirios Giannikis öfter nicht erste Wahl. Trotz der Startschwierigkeiten schwamm sich der 30-jährige Stoßstürmer immer mehr frei. Highlight: sein Doppelpack beim 5:1 gegen Energie Cottbus.

Letzten Endes stehen elf Saisontore und fünf Assists zu Buche, Hobsch war damit an 28 Prozent aller Treffer der Blauen beteiligt. „Schön, dass es bei mir nach Mölders und Bär mal wieder geklappt hat für einen Löwen-Stürmer“, sagte er im AZ-Interview über seine zweistellige Torausbeute. Zwei minus.

Fabian Schubert – Note 5: Wechselte als Risikotransfer nach einer schweren Verletzung zu 1860 und konnte seine Qualitäten so gut wie nie auf dem Rasen zeigen. Laut Sport-Boss Werner mit Vollstrecker-Qualitäten gesegnet, scheiterte es beim Österreicher zumeist schon daran, überhaupt auflaufen zu dürfen oder sich vor dem Kasten in Position zu bringen.

Fabian Schubert hat bei den Löwen noch einen Vertrag bis Sommer 2026 – ob er diesen erfüllt?
Fabian Schubert hat bei den Löwen noch einen Vertrag bis Sommer 2026 – ob er diesen erfüllt? © IMAGO/nordphoto GmbH / Hafner

Dazu kommt, dass Ballverluste oder misslungene Aktionen im Profisport aufgrund der Physis des schlaksigen Hünen von den Fans zumeist härter abgestraft werden. Zwei Tore in 24 zumeist kurzen Einsätzen – ein Kandidat für eine Vertragsauflösung.

Wolfram beißt sich durch, Abiama schlägt ein

Raphael Ott – Note 4: Der Junglöwe ist technisch beschlagen und ließ bei seinen Einsätzen immer wieder Dynamik und Finesse aufblitzen. Was die Annäherung an des Gegners Tor angeht, konnte er seinem fulminanten und preisgekrönten Fallrückzieher-Treffer beim 1:3 gegen Viktoria Köln am 3. Spieltag weder Treffer noch Vorlage hinzufügen. Es mangelt einfach an der Durchschlagskraft, weshalb er keinen Vertrag mehr erhielt und künftig ausgerechnet für Konkurrent Köln auflaufen wird, dem er sein Traumtor eingeschenkt hat.

Dickson Abiama (l.) und Maximilian Wolfram (Mitte) im Ligaspiel gegen Borussia Dortmund II.
Dickson Abiama (l.) und Maximilian Wolfram (Mitte) im Ligaspiel gegen Borussia Dortmund II. © IMAGO/kolbert-press/Ulrich Gamel

Maximilian Wolfram – Note 3: Lange Topscorer, weil er sich zu Saisonbeginn öfter zeigen konnte und teils sogar in die Sturmspitze rückte. Unter Patrick Glöckner kam er nicht mehr so zur Geltung, ist für 1860 aber ein wichtiger Offensivspieler gewesen. Insgesamt acht Tore und vier Assists bei 35 Einsätzen.

Dickson Abiama – Note 2: Die Löwen-Leihgabe aus Kaiserslautern kam, sah und hat eingeschlagen: Zwei Treffer und vier Assists sind zwar keine hervorragende, aber immerhin eine ordentliche Quote dafür, dass der nigerianische Straßenfußballer erst zur Winterpause kam. Der pfeilschnelle Angreifer wusste die gegnerischen Abwehrreihen immer wieder gekonnt auseinanderzunehmen. Könnte trotz Leih-Ende noch eine Zukunft in Giesing haben.

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