"Beleidigung und Diskriminierung": 1860-Geschäftsführung kritisiert Anti-Ismaik-Fahne

Nächstes Kapitel im Zoff zwischen den Ultras und der Investorenseite um Hasan Ismaik. Die Geschäftsleitung veröffentlicht einen Offenen Brief und kritisiert damit die Fahne mit dem durchgestrichenen Konterfei des Jordaniers. Diese werde in "dessen Kulturkreis als Beleidigung und Diskriminierung" empfunden.
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Die Anti-Ismaik-Fahne am Samstag in der Westkurve.
Die Anti-Ismaik-Fahne am Samstag in der Westkurve. © IMAGO/Mladen Lackovic

München - Nachdem Hasan Ismaik und dessen Statthalter Anthony Power zuletzt deutlich kritisiert wurden, schaltet sich nun die Geschäftsleitung des TSV 1860 ein. Am Montagnachmittag wandte sie sich mit einem Offenen Brief an die Fans und und rief alle Seiten dazu auf, gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

Der erfolgreiche Saisonstart mit den beiden Ligasiegen bei Dynamo Dresden und gegen den VfB Oldenburg habe gezeigt, was möglich sei, wenn alle gemeinsam für ein Ziel arbeiten, heißt es dort. "Wir mussten aber auch Beleidigungen gegen die Gesellschafter des TSV 1860 München und einzelne handelnde Personen feststellen", teilt die Geschäftsleitung weiter mit.

"Die Botschaft macht der Empfänger, nicht der Sender", ist ein bekannter Ausspruch. So kommt die Fahne, die ein durchgestrichenes Konterfei von Hasan Ismaik zeigt, beim Empfänger und dessen Kulturkreis als Beleidigung und Diskriminierung an.

1860-Geschäftsleitung über die Anti-Ismaik-Fahne

Am vergangenen Samstag hatten die Ultras in der Kurve mehrere Banner gezeigt, in denen Ismaik-Statthalter Anthony Power einmal mehr als Luftpumpe bezeichnet wurde. Der Ultra-Dachverband "Münchner Löwen" forderte zudem die sofortige Abberufung Powers. Hintergrund ist unter anderem der seit längerem schwelende Markenstreit bei den Löwen sowie die Tatsache, dass Power als Geschäftsführer der eigenständigen Merchandising GmbH in der Vergangenheit immer wieder Fans verklagt hatte.

Die Ultras in der Westkurve protestieren gegen Anthony Power und zeigen Banner mit den geschützten Wort- und Bildmarken.
Die Ultras in der Westkurve protestieren gegen Anthony Power und zeigen Banner mit den geschützten Wort- und Bildmarken. © privat

1860-Geschäftsleitung: Anti-Ismaik-Fahne soll aus der Kurve verschwinden

Wie schon beim Ligaauftakt wurde auch am Samstag wieder eine Fahne mit dem durchgestrichenen Kopf des Investors geschwenkt. Geht es nach der Geschäftsleitung, soll diese ab sofort aus der Kurve verschwinden.

"'Die Botschaft macht der Empfänger, nicht der Sender', ist ein bekannter Ausspruch. So kommt die Fahne, die ein durchgestrichenes Konterfei von Hasan Ismaik zeigt, beim Empfänger und dessen Kulturkreis als Beleidigung und Diskriminierung an", heißt es in dem offenen Brief.

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Auch die Diskussionskultur auf Social Media und in den Kommentarspalten der Fanblogs wird von der Geschäftsleitung thematisiert. "Während wir in unserem Stadion als Geschäftsleitung die Pflicht haben, klare Kante gegen Beleidigungen aller Art, insbesondere aber gegen Organe des TSV 1860 München zu zeigen, können wir auf anderen Spielfeldern nur zur Vernunft appellieren", schreibt die Geschäftsführung.

1860-Fans sollen auch online Beleidigungen unterlassen

Daher seien alle Anhänger aufgerufen, "Beleidigungen auch im Internet gegen alle Gesellschaftervertreter zu unterlassen, sei es in den Kommentarspalten der Social-Media-Kanäle des Vereins als auch im Internet und insbesondere im Kommentarbereich der Blogs."

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Bei der Betreuung der Vereinskanäle seien alle Mitarbeiter dazu angehalten, "zum Schutz aller Personen rund um den TSV 1860 München, Beleidigungen nicht zu dulden und entsprechende Einträge zu verhindern und entsprechend zu bearbeiten".

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27 Kommentare
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  • sechzger am 09.08.2022 12:55 Uhr / Bewertung:

    Hier geht es nicht um die Fans, hier geht es um eine Gruppe, wenn 60 den besten Trainer der Welt haette und den besten Vorstand, dann wäre diese Gruppe mit den gleichen Beleidigungen genauso am Werk, weil das keine Fans sind, diesen ist wichtig Krawall und Beschimpfungen los zu werden. (neben bei wieviel hat der Verein wegen diesen Leuten schon Strafe bezahlt).

  • ottomania am 09.08.2022 12:43 Uhr / Bewertung:

    Gegenseitige, sachliche Kritik ja, gegenseitige Beleidigungen und Verunglimpfungen nein! Reden ist Silber, Schweigen ist Gold! Für manche scheint es nicht möglich zu sein das Gehirn einzuschalten und über die Folgen von Aktionen oder unangemessenen Parolen nachzudenken. Alles schadet nach außen nur dem zuletzt stark verbesserten Image des Vereins. Wir haben eine Situation, die wir uns alle nicht gewünscht haben, aber sie ist so. Da eine Konfrontation niemanden weiterbringt muß weiter mit den Umständen vernüftig umgegangen werden. Es wurde ein hohes Ziel für diese Saison ausgegeben. Jede Schwächung der einhelligen Unterstützung durch alle kann unberechenbare Folgen haben. Ziehen wir deshalb alle an einem Strang, auch wenn sich der oder die eine dabei ab und zu auf die Zunge beissen muß. Erreichen wir das Ziel gemeinsam! ELIL

  • Chris_1860 am 09.08.2022 01:12 Uhr / Bewertung:

    Wer trägt den TSV seit vielen Jahren durch Enttäuschungen, Skandale, Misserfolge, Zwangsabstiege usw.? Ismaik oder wir Fans?

    Wer hat jedes Jahr 11 000 Dauerkarten während Corona gekauft, die meisten mit Herz-Variante? Ismaik oder wir Fans?

    Wer macht Stimmung auswärts und daheim (damit sind ned die Pyro-Idioten gemeint)?
    Ismaik oder wir Sechzger-Fans?

    Wer kauft in der Merch, obwohl fast alles an Raffzahn geht? Ismaik oder wir?

    Man könnte beliebig weiter aufzählen, als Fazit bleibt nur: Zupf di, Ismaik, mit samt deinem Gefolge! 99% würden es dir danken.

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