Auch die Löwen gratulieren dem Kaiser
München - Der Kaiser wird 70. Da kommt sogar der TSV 1860 nicht umhin, Franz Beckenbauer zu gratulieren. Die Löwen widmen dem Ehrenpräsidenten des FC Bayern auf ihrer Homepage eine ganze Seite - neben den Glückwünschen und Anpreisungen ("Alles, was der Kaiseranfasste, gelang ihm") erzählen die Blauen auch die Geschichte, warum der gebürtige Giesinger nicht beim TSV 1860 landete - nämlich wegen einer Watschn.
Eine Ohrfeige in einem Jugendturnier 1958 in Neubiberg verhinderte, dass Franz Beckenbauer ein Blauer wurde. Beckenbauer lief damals für den SC 1906 München auf und geriet mit Gerhard König vom TSV 1860 aneinander. König gab dem ein Jahr jüngeren Beckenbauer, der als gebürtiger Giesinger eigentlich zum TSV 1860 wechseln wollte, dabei eine Watschn. Aus Trotz entschied er sich daraufhin für den FC Bayern, wo schon sein Onkel Alfons spielte.
Lesen Sie hier: Interview mit Marcus Höfl: So ist der Franz wirklich
Beckenbauers Lebensweg ging deswegen allerdings nicht an den Löwen vorbei: Sein kürzlich verstobener Sohn Stephan spielte drei Jahre in der Bayernliga für Sechzig, er selbst wurde am 1. November 1998 Lebensmitglied.
Der TSV über Beckenbauer: "Vielleicht ist er der Einzige, der im deutschen Fußball unumschränkte Sympathien genießt - auch bei den Blauen. Nie verlor der Obergiesinger aus der Zugspitzstraße nahe dem Ostfriedhof ein schlechtes Wort über die Löwen. Dabei hielt Beckenbauer nie mit Kritik hinterm Berg. Nach einem nicht berauschenden Derby zwischen den Sechzgern und den Bayern grantelte er: „Das war ein bisschen wie Obergiesing gegen Untergiesing."
Am Ende können sich die Löwen einen scherzhaften Seitenhieb an den Jubliar nicht verkneifen: "Eigentlich nur schade, dass er für den falschen Verein gespielt hat - sonst wäre alles perfekt: Herzlichen Glückwunsch, Franz Beckenbauer!"
- Themen:
- Franz Beckenbauer
- TSV 1860 München