Arbeit für Aygün: Diese Spieler können 1860 helfen!
Bereits früh in der Saison hinken die Sechziger ihren Ansprüchen hinterher. Das Transferfenster ist bereits geschlossen, Verstärkungen von anderen Vereinen gibt es erst wieder zur Winterpause. Doch auf dem Markt gibt es noch vertragslose Spieler, die dem TSV 1860 München aus der Abstiegszone helfen könnten.
München - Unzufrieden waren viele Fans mit den Transfers der Blauen in der Sommerperiode. Auch der späte Rücktritt von Sportdirektor Gerhard Poschner erschwerte die Aktivitäten auf dem Transfermarkt für den neuen, Necat Aygün. Die Quittung kam prompt: Zwei Punkte aus sechs Partien, Platz 17. Die Defensive wackelt, das Mittelfeld entwickelt keine Gefahr, die die Stürmer für Tore nutzen könnten. Um Wunschspieler von anderen Vereinen loszueisen, ist es freilich zu spät. Mit vereinslosen Spieler aber könnte sich 1860 noch verstärken.
Abwehr: Ehemalige Bundesliga-Spieler
Auf den Außenverteidiger-Positionen könnten die Sechziger noch Verstärkung gebrauchen. Im Probetraining ist zurzeit der kroatische Linksverteidiger Hrvoje Cale, der bereits für den VFL Wolfsburg in der Bundesliga auflief. Als deutsches Pendant wäre aber auch Christian Pander eine Option. Der 32-Jährige wurde in seiner Karriere oft von Verletzungen gebeutelt, könnte dem TSV 1860 München aber - sofern er fit ist - besonders bei Standardsituationen weiterhelfen.
Auf der rechten Seite stünden zwei ehemalige Bundesliga-Profis zur Verfügung. Patrick Ochs (31) ist seit Saisonbeginn auf der Suche nach einem neuen Verein. Nach einem Kreuzbrandriss kam er beim VFL Wolfsburg nur noch in der zweiten Mannschaft zum Einsatz, bringt aber viel Erfahrung aus seinen Bundesliga-Jahren bei der Eintracht Frankfurt, TSG Hoffenheim und zuletzt bei den Wölfen mit.
Der ebenfalls 31-Jährige Christian Lell war nach seinem Spanien-Engagement bei UD Levante bereits eineinhalb Jahre arbeitslos. Der Verein löste den Vertrag mit dem ehemaligen Bayern-Spieler nach einigen Eskapaden auf. Nun läuft er in der Kreisliga 2 für den TSV Weyarn im Landkreis Miesbach auf, um in der Nähe seiner Familie spielen zu können. Fraglich ist, ob Lell als ehemaliger Roter zu den Blauen wechseln würde. Er könnte immerhin weiter in der Region spielen.
Mittelfeld: Einen Sechser für mehr Stabilität
Kommt eine Absicherung für das defensive Mittelfeld, könnte Motor Daniel Adlung weiter nach vorne rücken und die Offensive unterstützen. Auf dem Markt gibt es für einen echten Sechser viele Optionen: Martin Lanig spielte für fünf deutsche Vereine, unter anderem Eintracht Frankfurt, ehe er den Weg nach Zypern zu Apoel Nikosia ging. Dort kam er in elf Auftritten zu zwei Treffern. Für die Offensive wäre Lanig sicher keine große Hilfe, könnte aber die Defensive stabilisieren.
In dieses Profil würde auch Andreas Ottl passen. Technisch gilt der 30-Jährige als nicht sehr beschlagen, könnte aber im Zweitliga-Abstiegskampf die entscheidenden Impulse setzen. Nachdem sein Vertrag beim FC Augsburg im Sommer 2014 nicht mehr verlängert wurde, fand Ottl keinen neuen Verein. Seitdem hält sich der ehemalige Bayern-Jugendspieler mit individuellem Training fit.
Eine etwas jüngere Alternative wäre der ehemalige Schalker Vasilios Pliatsikas. Der 27-jährige Grieche gilt als harter Defensiv-Mann, konnte in Deutschland bislang aber kein Fuß fassen. Länger als ein halbes Jahr hielt es ihn weder bei seinen Aufenthalten in der Ukraine (Metalurg Donetsk), noch bei Astra Giurgiu in Rumänien. Im Gegensatz zu Lanig und Ottl wäre Pliatsikas noch entwicklungsfähiger.
Mehr Bewegung in das lahme Flügelspiel
Zwei Tore in sechs Spielen - für den Angriff braucht es dringend Verstärkung. Okotie, Mugosa und Hain leiden darunter, dass das Spiel der 60er so wenig Druck nach vorne erzeugt. Nun fällt auch noch Valdet Rama wochenlang aus! Eine Top-Lösung für den rechten Flügel wäre Ricardo Vaz Tê (28). Der Portugiese galt einst als Riesentalent, spielte bei den englischen Premiere-League-Vereinen Bolton Wanderers und West Ham United. Zuletzt spielte Vaz Tê für Akhisarspor in der türkischen ersten Liga. In 14 Spielen erzielte der Flügelspieler fünf Tore und bereitete weitere fünf Treffer vor. Ob sich der 28-Jährige aber den Abstiegskampf der zweiten Bundesliga antut?
Eine deutsche Lösung für den Flügel wäre Jan Schlaudraff. Der 32-Jährige galt bei den Bayern als großer Fehleinkauf, fand aber bei Hannover 96 zurück zu alter Stärke und erzielte 25 Tore bei 171 Einsätzen. Der ehemalige deutsche Nationalspieler kann hinter der Spitze oder auf dem Flügel wirbeln. Schlaudraff galt lange als verletzungsanfälliger Akteur, hatte in den vergangenen Jahren aber keine langen Ausfälle mehr. Die Frage ist nur, wie viel von seiner Schnelligkeit noch übrig geblieben ist.
Sturm: Routiniers für´s Zentrum?
Für das Sturmzentrum lag den Sommer über die Verpflichtung von Benny Lauth in der Luft. Der 34-Jährige ist nach seinem Ein-Jahres-Auftritt bei Ferencváros Budapest wieder auf dem Markt. Schnelligkeit ist nicht die Stärke des ehemaligen Löwen-Spielers, aber seine Erfahrung könnte dem Team zurzeit weiterhelfen. In Budapest brachte er es bei 31 Einsätzen immerhin auf sechs Treffer.
Ebenalls Gerüchte um eine Verpflichtung gab es bei Cacau. Dem Vernehmen nach hatte 1860 bereits bei dem 34-Jährigen angefragt, der ehemalige Stuttgarter aber wartete auf Angebote aus der ersten Liga. Zuletzt traf er in 27 Einsätzen sieben Mal für Cerezo Osaka (Japan). Nach dem Abstieg mit Cerezo Osaka wollte er wieder zurück nach Deutschland. Der Deutsch-Brasilianer ist ein flexibler Spieler, könnte im Zentrum, als hängende Spitze oder auf den Flügeln spielen. Zurzeit hält sich Cacau bei der zweiten Mannschaft des VFB Stuttgart fit, stünde also bald für Einsätze bereit.
Die Spieler können sich die Sechziger nun nur noch bedingt aussuchen. Vertragslos sind oft nur noch Ü30-Spieler, die dafür Erfahrung in den Abstiegskampf bringen können. Egal, wer kommt: Er muss schnell fit werden. Zwar sind vertragslose Spieler nach Unterschrift sofort einsatzberechtigt, müssen aber nach Wochen ohne Mannschaftstraining erst mal wieder fit werden. Das könnte bei Spielern wie Cacau, die sich derzeit bei anderen Mannschaften fit halten, ein wichtiger Vorteil sein.