1860 schon wieder unter Druck

Nach dem Fehlstart  der Löwen hat Trainer Alexander Schmidt viel zu tun: Vom Lauth-Problem bis zu mangelnder Kreativität in der Mittelfeld-Zentrale
Filippo Cataldo |
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Szene aus dem Spiel zwischen dem FC St. Pauli und dem TSV 1880 München.
dpa Szene aus dem Spiel zwischen dem FC St. Pauli und dem TSV 1880 München.

Nach dem Fehlstart der Löwen hat Trainer Alexander Schmidt viel zu tun: Vom Lauth-Problem bis zu mangelnder Kreativität in der Mittelfeld-Zentrale

München - Es war ja nur wegen eines Patzers vom sonst so souveränen Keeper Gabor Kiraly. Das ersparte den Löwen nach dem 0:1 zum Auftakt bei St. Pauli wenigstens eine in der alten Saison überstrapazierte Übung: Pleiten und unansehnliche Spiele schön reden. Als Trainer Alexander Schmidt am Freitag bemerkte, dass man „enttäuscht” sei, die Mannschaft es verdient hätte, „hier etwas mitzunehmen” und man „auf dieser Leistung aufbauen” könne, konnte ihm niemand widersprechen.

Dennoch: Schmidt und seine Löwen stehen schon unter Druck. Die Aufstiegs-Favoriten Kaiserslautern und Köln taten sich ebenfalls schwer, punkteten aber. Und 1860 offenbarte am Millerntor – aller spielerischen Verbesserung zum Trotz – alte Schwächen: Sie treffen das Tor nicht. Wo Schmidt jetzt ansetzen muss, die blauen Baustellen:

BENNY LAUTH UND DIE STÜRMER: Der Ex-Kapitän, dem Schmidt die Binde weg genommen hat, um ihn zu Höchstleistungen zu kitzeln, saß in Hamburg 75 Minuten lang auf der Bank. Nach seiner Einwechslung gelang ihm nicht viel. Doch als Joker war Lauth noch nie stark. Schmidt hat sich da selbst eine Baustelle aufgemacht, die ihm irgendwann um die Ohren fliegen könnte. „Der Trainer hat sich nach vielen Überlegungen für Rob Friend und Stephan Hain entschieden”, sagte Sportchef Florian Hinterberger. Das sei aber „kein Signal für die nächsten Spiele” gewesen. „Wir haben vier super Stürmer”, sagte Schmidt vor dem Spiel. Als ihn die AZ am Freitag um eine Einschätzung der eingesetzten Stürmer bat, äußerte er sich allerdings nur über Hain und Friend, die er beide lobte. Lauth schluckte seine Bankrolle. Er will sich zu seiner Situation nicht äußern.

DER DRUCK: 1860 will aufsteigen und Präsident Gerhard Mayrhofer ist von Natur aus eher ungeduldig. Man werde schnell handeln, sollte es am Anfang nicht so gut laufen, kündigte Mayrhofer an – was auch immer das bedeuten mag. Das Auftaktprogramm dagegen ist schwer: Nach dem Heimspiel gegen Frankfurt (letzte Saison Vierter) am Sonntag und dem Pokalspiel beim starken Drittligisten Heidenheim stehen für die Löwen die Partien bei Absteiger Düsseldorf und das Derby gegen Ingolstadt an. Gegner, die 1860 durchaus in eine Abwärtsspirale stürzen können – und Schmidt gleich mit? Am Freitag erklärte Mayrhofer aber, dass er bei einem Fehlstart keine Trainerdiskussion beginnen wolle. Das Präsidium stehe schließlich auch für personelle Kontinuität in den Gremien.

SPIELSYSTEM: Schmidt setzt weiter auf zwei sehr defensive Mittelfeldspieler. Yannick Stark zeichnete sich in Hamburg als unermüdlicher Zweikämpfer aus, er ist ein Balldieb, dazu technisch stark. Nach vorne fehlte ihm aber ein wenig der Mut. Dominik Stahl war solide wie immer, aber agierte noch mal defensiver. Dadurch klaffte auf der Acht ein Loch, das immer weider Stürmer Hain stopfen musste - dadurch fehlte er aber in der Spitze und Friend hatte keinen Abnehmer für die vielen von seiner Brust abtropfenden Bälle. Moritz Stoppelkamp und Daniel Adlung auf den Flügeln zwar bemüht und viel unterwegs waren, sich beide wohl eher zentraler daheim sind, gelang es den Löwen trotz größerer Spielanteile zu selten, die Hamburger in der Defensive zu Fehlern zu zwingen. Eine Möglichkeit: Adlung als echten Achter in die Zentrale beordern, auf dem Flügel den technisch beschlagenen Marin Tomasov spielen zu lassen. „Wir hatten unsere Chancen, ich mache mir keine Sorgen, dass wir im Laufe der Saison unsere Tore nicht machen werden”, sagte Schmidt.

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