1860-Saison gesichert – weil Ismaik einspringt

Bei den Löwen kehrt zumindest ein bisschen Normalität ein in das Verhältnis zwischen Investor Hasan Ismaik und der Vereinsführung. "Wir wollen den Klub in eine erfolgreiche Zukunft führen", kündigt Präsident Mayrhofer an. Wie es jetzt weitergeht.
Filippo Cataldo |
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München - Das wäre auch ein zu komisches Bild gewesen, wenn sich am Montag Vormittag Noor Basha und Florian Hinterberger vor dem Arbeitsgericht als Kontrahenten getroffen hätten – und Gerhard Mayrhofer möglicherweise im Zuschauerraum zugesehen hätte. Und so sagten der Vertreter von 1860-Investor Hasan Ismaik und die Löwen den Termin kurzerhand ab. Wie der Klub mitteilte, hätten sich der Basha und die KGaA außergerichtlich geeinigt. "Noor ist ein Teil der Löwen-Familie", sagte Löwen-Präsident Gerhard Mayrhofer. Er sei froh, dass die Angelegenheit ohne einen Rechtsstreit ausgeräumt worden konnte.

Im August hatte Basha ein Verfahren gegen die Profi-Gesellschaft angestrengt. Das Arbeitsgericht sollte klären, ob Basha – wie er meinte – einen gültigen Arbeitsvertrag mit den Löwen abgeschlossen hätte. Basha verlangte 25.000 Euro von 1860, ein Vergleichsangebot der Richterin über 10.000 Euro schlug der damalige 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer aus. Ein weiterer Gütetermin am 25. November sollte für Klarheit sorgen.

Drei Monate später hat sich das Bild gewandelt. Ismaik und die Löwen haben sich angenähert, es scheint etwas Normalität eingekehrt zu sein in das Verhältnis. Präsident Gerhard Mayrhofer bindet Ismaik in jede Entscheidung mit ein. Schon die Verpflichtung Friedhelm Funkels als Trainer erfolgte einvernehmlich. Den Headhunter, den 1860 engagiert hat um einen Nachfolger für Schäfer zu suchen, soll zudem Ismaik bezahlt haben. Mit Basha pflegt Mayrhofer auch privat ein gutes Verhältnis, zuletzt war man etwa gemeinsam bei einem Konzert der Sportfreunde Stiller.
Recht wahrscheinlich scheint, dass der studierte Pharmazeut Basha, der gerne als Scout arbeiten würde, demnächst tatsächlich angestellt wird beim TSV 1860.

"Unsere volle Konzentration gilt Sechzig. Gemeinsam mit Hasan Ismaik wollen wir den Klub in eine erfolgreiche Zukunft führen", wird Mayrhofer in der Pressemitteilung des TSV 1860 zitiert.  Bei "Facebook" erklärte der Präsident noch: "Noor Basha und mich verbindet nicht nur die gemeinsame Arbeit für den TSV 1860 München, inzwischen ist daraus auch eine Freundschaft geworden und Freunde streiten sich bekanntlich nicht vor Gericht." 

Er lasse seine Löwen nicht im Stich, ließ Ismaik dafür vor Wochen verlauten. Er hat Wort gehalten.

Wie Mayrhofer weiter in seinem Lieblings-Kommunikationsorgan Facebook ausführte, habe der Klub die Anforderungen der DFL für die Nachlizenzierung erfüllt. "Ich denke die letzte Woche war eine sehr wichtige für unseren Verein, wir haben gemeinsam mit Hasan Ismaik, einen weiteren Meilenstein für eine partnerschaftliche Zukunft gelegt und die DFL Anforderungen in Sachen Nachlizenzierung erfüllt. Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten und ganz besonders bei Noor und Hasan herzlich bedanken", so Mayrhofer.

Das bedeutet, die Löwen können die Saison zu Ende spielen.Dies ist nur ein kleiner Schritt, aber ein umso wichtigeres Signal. Zum 31. Oktober mussten die Klubs der DFL eine aktuelle Gewinn- und Verlustrechnung vorlegen. Anhand dieser prüft der Ligaverband, ob die Klubs nachbessern müssen. Was bei den Löwen der Fall gewesen sein dürfte. Durch die Beurlaubung von Trainer Alexander Schmidt und die sinkenden Zuschauerzahlen dürften die Löwen die Planzahlen nicht erreicht haben. Die DFL dürfte also einen Nachweis verlangt haben, dass die Löwen genug Geld haben, um die Saison zu Ende zu spielen. Nach AZ-Informationen hat 1860 diesen Nachweis durch eine Bürgschaft Ismaiks erbracht. Die DFL kann die positive Meldung Mayrhofers noch nicht bestätigen, teilt auf Anfrage nur mit, dass die Prüfung der Unterlagen gerade laufe.

Unklar ist, ob Ismaik und Mayrhofer auch für die Schuldenproblematik bereits eine Lösung gefunden haben. Die DFL hat von 1860 einen Schuldenabbau gefordert, der Stichtag dafür ist der 31. Dezember 2013 (AZ berichtete). Gelingt eine Reduktion der Schulden nicht, droht 1860 weiter eine Rekordstrafe in Millionenhöhe.

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