Svetislav Pesic: Liebeserklärung an Bayern

Der Vertrag von Basketball-Trainer Svetislav Pesic läuft aus. „Ich weiß, ich bin ein gefragter Trainer in Europa. Doch ich sehe meine Zukunft auf jeden Fall in München!” Hier schwärmt er über den Klub.
von  Julian Galinski
Einst ebenfalls Berliner: Der jetzige Bayern-Coach Svetislav Pesic.
Einst ebenfalls Berliner: Der jetzige Bayern-Coach Svetislav Pesic. © Rauchensteiner/Augenklick

Der Vertrag von Basketball-Trainer Svetislav Pesic läuft aus. „Ich weiß, ich bin ein gefragter Trainer in Europa. Doch ich sehe meine Zukunft auf jeden Fall in München!” Hier schwärmt er über den Klub

MÜNCHEN Jeden Tag fährt Svetislav Pesic auf dem Weg zur Arbeit an der Olympiahalle vorbei, der Trainer der Basketballer des FC Bayern wohnt in Schwabing und arbeitet im Audi Dome am Westpark. „Dann denke ich daran, wie wir 1993 dort die Europameisterschaft gewonnen haben”, sagt Pesic. „Und denke mir: So etwas Großartiges wie damals will ich auch mit dem FC Bayern schaffen.”


Der Vertrag des 63-Jährigen läuft noch bis zum Ende der Saison. Aus einer verzogenen Star-Truppe hat Pesic, seit Ende November des vergangenen Jahres im Amt, eine Basketballmannschaft gemacht, die um die Meisterschaft und den Pokaltitel mitspielt. Für den Serben ist das erst der Anfang von etwas Größerem: „Ich sehe meine Zukunft auf jeden Fall in München”, sagt Pesic, „ich wüsste keine Gründe, die dagegen sprechen.”


Von Vereinsseite hat Vizepräsident Rudolf Schels schon angekündigt, dass man sich über eine Verlängerung sicher „gut verständigen” werde. „Natürlich haben wir über meine Zukunft gesprochen”, verrät Pesic. „Ich weiß, ich bin ein gefragter Trainer in Europa.” Aber seine Leidenschaft gehört dem FC Bayern.


Eine Liebeserklärung: „Du gehst ins ausverkaufte Fußballstadion und dann in die ausverkaufte Basketball-Halle. Du spürst, wie die Menschen sich mit dem FC Bayern identifizieren, den Respekt, den sie gegenüber der Marke haben. Das fasziniert mich. Und das kenne ich so nicht einmal vom FC Barcelona.” Auch das Führungspersonal hat Pesic beeindruckt: „Die Menschen, mit denen ich Kontakt habe, zum Beispiel unser Präsident Uli Hoeneß und Rudolf Schels sind immer ehrlich und offen. Da gibt es kein hin und her, nur geradeaus.”


Mit fünf Niederlagen aus zehn Spielen hat Pesic die Bayern übernommen, mittlerweile sind sie im Rennen um Platz zwei und spielen am Samstag (20.25 Uhr, live auf Sport1) um weitere wichtige Punkte für die Playoff-Platzierung. Am Wochenende des 23./24.März können sie mit zwei Siegen in Berlin Pokalsieger werden.


Dass Pesic bleibt, steht außer Frage – zumal sein geliebter Enkel Luka, Sohn von Sportdirektor Marko Pesic, erst am Mittwoch in der AZ ausrichten ließ: „Verlängert mit Opa!”. Geregelt werden muss noch die Laufzeit. Denn Pesic will keinesfalls gemütlich seine Karriere ausklingen lassen – sondern den Verein weiterentwickeln. „Man muss einen Unterschied machen zwischen sportlicher Entwicklung und sportlichen Resultaten. Die Resultate stimmen, bei der Entwicklung der gesamten Abteilung gibt es noch viel zu tun. Es geht nicht nur um die Spieler, sondern genauso um das Management, den Jugendbereich und die Identifikation”, sagt Pesic. „Wichtig ist, dass der Verein langfristig denkt.”


Um langfristig ganz oben mitzuspielen, in Deutschland wie in Europa. „Das bedeutet große Verantwortung, aber ich liebe diese Herausforderung”, sagt Pesic. „Etwas Besonderes erreicht man nur mit einem besonderen Verein.” 

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