Serena Williams holt dritten Wimbledon-Titel
London (dpa) - Serena Williams hat den dritten Triumph in Wimbledon geschafft und ihrer Schwester Venus damit den Titel-Hattrick verdorben.
Im vierten «Sister-Act» auf dem Heiligen Rasen gewann die jüngere der beiden Tennis-Größen aus den USA zum dritten Mal nach 2002 und 2003 und sicherte sich damit ein Preisgeld von 993 000 Euro. «Ich bin überglücklich und kann's noch gar nicht fassen», sagte die strahlende Siegerin mit der silbernen Venus-Rosewater-Trophäe im Arm. Mit 7:6 (7:3), 6:2 setzte sich die 27-Jährige überraschend klar durch, nachdem sie im Halbfinale gegen die Russin Jelena Dementjewa erst nach Abwehr eines Matchballes dem Ausscheiden glücklich entgangen war.
Nach dem vierten Matchball sank die Siegerin kurz zu Boden, lief dann aber schnell ans Netz um ihre Schwester in den Arm zu nehmen. Die konnte ihre Niederlage in nur 87 Minuten, auch als sie schon mit der silbernen Schale im Blitzlichtgewitter stand, noch nicht ganz begreifen. «Ich hab das alles noch gar nicht realisiert», sagte sie und versprach: «Aber ich komme wieder, weil ich liebe, was ich mache.»
Für Titelverteidigerin Venus Williams war der letzte Arbeitstag bei den 123. All England Championships ein Schrecken, der für sie nur dadurch erträglich wurde, dass sie gegen ihre Schwester verlor. «Ich liebe sie - und wenn ich schon verlieren muss, dann gegen Serena», sagte die 29-Jährige, die in Wimbledon fünfmal triumphiert hat und damit in der Reihe der Seriensiegerinnen hinter Martina Navratilova (neun) und Steffi Graf (sieben) an Position drei steht. Als Trostpflaster bekam sie ein Preisgeld von 496 000 Euro.
Doch im 21. Vergleich mit der kleinen Schwester, die mit dem elften Sieg zugleich ihren elften Grand-Slam-Titel holte, ging diesmal nicht alles nach Plan. Den ersten Satz musste sie in 52 Minuten im Tiebreak abgeben. Es war der erste im gesamten Turnier, der eine Minute länger dauerte als ihr Halbfinalsieg gegen Dinara Safina. Beim 1:6, 0:6 hatte sie die Weltranglisten-Erste aus Russland dermaßen an die Wand gespielt, dass niemand Zweifel daran hegte, die alte und neue Wimbledonsiegerin gesehen zu haben.
Doch mit ihrem kraftvollen Spiel machte ihr Serena einen Strich durch die Rechnung. «Ich will diesen Sieg unbedingt. Auch wenn ich dafür meine Schwester schlagen muss», hatte Serena angekündigt. Und sie hielt Wort. Vater Richard Williams hatte nichts anderes erwartet, bevor er einer Tradition folgend vor dem Finale die Heimreise angetreten hatte. «Serena ist auf dem Platz wie ein Kettenhund - härter als jede andere», sagte der knorrige Tennis-Vater. Und Mentor Nick Bollettieri ergänzte: «Sie hat mir gesagt: Ich will nichts mehr, als dieses Turnier zu gewinnen.»
Auch im Doppel war Serena Williams nicht zu schlagen. Sie gewann an der Seite ihrer Schwester Venus gegen die Australierinnen Samantha Stosur und Rene Stubbs mit 7:6 (7:4), 6:4.
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